Groß Gerstedt
Stadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 51′ N, 11° 5′ O
Höhe: 27 m ü. NHN
Fläche: 4,08 km²
Einwohner: 91 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner/km²
Eingemeindung: 30. September 1939
Eingemeindet nach: Gerstedt
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 03901

Lage von Groß Gerstedt in Sachsen-Anhalt

Feldsteinkirche mit gotischem Backsteinportal

Groß Gerstedt gehört zur Ortschaft Osterwohle und ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Das altmärkische Dorf Groß Gerstedt, ein nach Norden erweitertes Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz, liegt vier Kilometer westlich von Salzwedel. Im Süden strömt die Salzwedeler Dumme, an der auch der zugehörige Wohnplatz Wolfsmühle liegt. Nachbarorte sind Böddenstedt, Klein Wieblitz und Klein Gerstedt.

Geschichte

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Gerstede magna mit 10 Hufen Land aufgeführt. Die Mühle gehörte dem Kloster Diesdorf. Weitere Nennungen sind 1491 dudeschen Gerstede, 1494 in dem dorpe to groten gerstede, 1600 Großen Gerstedt, 1687 Grossen Gerstedt und 1804 Groß Gerstedt.

Eingemeindungen

Groß Gerstedt war früher eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Salzwedel. Am 1. Oktober 1939 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Groß Gerstedt und Klein Gerstedt zur Gemeinde Gerstedt. Durch die Auflösung der Gemeinde Gerstedt durch Eingemeindung in Osterwohle am 1. Oktober 1972 kam der Ortsteil Groß Gerstedt zu Osterwohle.

Bis Ende 2009 gehörte Groß Gerstedt mit dem Wohnplatz Wolfsmühle zur Gemeinde Osterwohle und war Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Salzwedel-Land. Durch die Eingemeindung von Osterwohle nach Salzwedel am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Groß Gerstedt zur Stadt Salzwedel und zur neuen Ortschaft Osterwohle.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
173466
177450
178972
179859
180161
181871
Jahr Einwohner
1840126
1864130
1871138
1885138
1892146
1895140
Jahr Einwohner
1900148
1905144
1910140
1925128
1939131
201092
Jahr Einwohner
201486
201590
202191

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1939:

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Groß Gerstedt gehörte früher zur Pfarrei Bombeck. Die evangelischen Christen aus Groß Gerstedt gehören heute zum Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche Groß Gerstedt, ein kleiner spätromanischer Feldsteinbau, ist eine Filialkirche der Kirchengemeinde in Bombeck.
  • Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
  • Neben der Kirche in Groß Gerstedt steht ein quadratisches Steindenkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.

Literatur

  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 128 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 332, 56. Groß-Gerstedt (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 760–763, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. 1 2 Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 13. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 407 (uni-potsdam.de (Memento vom 26. April 2019 im Internet Archive)).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 373 (Digitalisat).
  6. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 36.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 361.
  8. 1 2 3 Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 128 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  9. Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 70 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  10. 1 2 Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  11. 1 2 Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 96 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. Abgerufen am 26. April 2019.
  13. Groß Gerstedt, Stadt Salzwedel, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 2. Oktober 2022.
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