Grosse Melchaa

Die Grosse Melchaa im Ranft, um 1825

Daten
Gewässerkennzahl CH: 711
Lage Urner Alpen

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Sarner Aa Reuss Aare Rhein Nordsee
Zusammenfluss von Cheselenbach und Bettenalpbach bei Hugschwendi
46° 48′ 7″ N,  17′ 6″ O
Quellhöhe 1026 m ü. M.
Mündung zwischen Sachseln und Sarnen in den SarnerseeKoordinaten: 46° 52′ 52″ N,  14′ 29″ O; CH1903: 661195 / 192527
46° 52′ 52″ N,  14′ 29″ O
Mündungshöhe 469 m ü. M.
Höhenunterschied 557 m
Sohlgefälle 30 
Länge 18,5 km
Einzugsgebiet 72,58 km²
Abfluss an der Mündung
AEo: 72,58 km²
MQ
Mq
3,49 m³/s
48,1 l/(s km²)

Die Grosse Melchaa (auch kurz Melchaa, schweizerdeutsch Aa für Ache) ist ein 18,5 km langer Zufluss des Sarnersees im Kanton Obwalden in der Zentralschweiz.

Verlauf

Die Melchaa entsteht als Abfluss des Melchsees in dem Sommer- und Wintersportort Melchsee-Frutt und fliesst durch das Melchtal in Richtung Norden. Auf der Höhe der Ortschaft Flüeli-Ranft verengt sich das Melchtal in die Ranftschlucht. Die Melchaa führt hier vorbei an den beiden Ranftkapellen des Niklaus von Flüe. Kurz danach fliesst die Melchaa in 100 m Tiefe unter der Hohen Brücke durch. Die Melchaa folgt schliesslich einem künstlich verschobenen Flussbett und mündet zwischen Sachseln und Sarnen in den Sarnersee. Ursprünglich floss die Melchaa am Ortsrand von Sarnen entlang und erst nördlich von Sarnen in die Sarner Aa. Aus Gründen des Hochwasserschutzes wurde der Verlauf des Flusses 1880 verlegt.

Hochwasser

Bei dem Hochwasser im August 2005 entstanden auch entlang des Laufs der Melchaa beträchtliche Schäden, so wurde eine Eisenbahnbrücke zerstört und eine 16 kV-Leitung ist in den Fluss gestürzt. Im Bereich Acherlibach ereignete sich eine grossräumige, tiefgründige Rutschung von rund 200'000 m³. Dabei wurde die Kantonsstrasse auf einer Länge von rund 30 m weggerissen. Rund ein Drittel des Materials wurde dabei bis in die Melchaa geschoben, die sich entsprechend aufstaute.

Stromgewinnung

Von dem Melchsee fliesst das Wasser zunächst durch eine Druckleitung in das 830 m tiefer gelegene Kraftwerk Hugschwendi und treibt dort zur Stromerzeugung zwei Peltonturbinen mit einer Abgabeleistung von je 7 MW an. Das Kraftwerk wurde 1957 in Betrieb genommen. Zuvor (seit 1904) wurde das Wasser des Melchsees durch die Turbinenanlage Stäubiloch genutzt. Ursprünglich floss das Wasser durch das Stäubiloch in eine Karsthöhle.

Bei der Ortschaft Melchtal wird die Melchaa durch eine kleine Staustufe (Wasserfassung) leicht angestaut. Der Grossteil des Wassers fliesst ab hier durch einen unterirdischen Stollen in das weiter südlich gelegene Kleine Melchtal und von dort aus durch einen Reservoirstollen in die Schwall- und Apparatekammer Marchgraben. Von dort gelangt das Wasser via Druckleitung in das Kraftwerk Unteraa, Giswil wo es vom Elektrizitätswerk Obwalden zu Strom turbiniert wird.

Commons: Grosse Melchaa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. 1 2 Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom Original am 13. August 2017; abgerufen am 13. August 2017.
  3. Regierungsrat des Kantons Obwalden: Bericht über die Bewältigung der Hochwasserkatastrophe 2005 (Memento vom 28. Januar 2021 im Internet Archive) (PDF; 350 kB)
  4. Gedenktafel Stäubiloch (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) Informationsseite in dem Webangebot der Stiftung «Naturerbe Karst und Höhlen Obwalden» (NeKO) vom 29. September 2004, abgerufen am 17. September 2012
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.