Menschenfreude
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Andere NamenMenschenfreuder Fundgrube
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betreibende GesellschaftFrischglück Sächsische Gewerkschaft / Linnartz
Betriebsbeginn1854
Betriebsende1937
Geförderte Rohstoffe
Abbau vonZinkblende
Zinkblende

Lagername

Mächtigkeit1 m

Gangname

Geographische Lage
Koordinaten50° 29′ 44,3″ N, 12° 44′ 8″ O
Lage Menschenfreude
StandortFällbachtal
GemeindeBreitenbrunn/Erzgeb.
LandFreistaat Sachsen
StaatDeutschland
RevierJohanngeorgenstädter / Schwarzenberger Revier

Die Grube Menschenfreude war ein Bergwerk bei Antonsthal im Erzgebirge. Im ehemaligen Grubenfeld befinden sich der Menschenfreude Stolln, der Kunstschacht, Hermannschacht, Uranschacht, Rehbockschurf und der Johannes Stolln. Im Rahmen der Uranerzerkundung nach 1945 wurde der Tiefschurf 23 und mindestens 10 kleinere Schürfe im Streichen des Lagers geteuft.

Geographie

Geographische Lage

Die Grube Menschenfreude lag am linken (nördlichen) Hang des Fällbachs, kurz vor dessen Mündung in das Schwarzwasser.

Geologie

Die Grube Menschenfreude baute auf einem Skarnlager, sowie auf Erzgängen der Kammquarz-Calcit-Pechblende-Formation (kku-Formation). Das Umgebungsgestein gehört zu kambrischen Gesteinen der Breitenbrunn-Formation der Jáchymov-Gruppe. Die ca. 130 m mächtigen Schichten fallen mit 45° nach Westen ein und überlagern die in kurzer östlicher Entfernung ausstreichenden Schichten der Grießbach-Formation der Jachymov-Gruppe. Das Skarnlager ist an die Schichtgrenze der Beitenbrunn-Grießbach-Formation gebunden. Die Mächtigkeit beträgt 3,5 bis 4 m, wobei die die Erzmächtigkeit nur 0,5 bis 1 m beträgt. Die Vererzung ist vorwiegend an die durchsetzenden tauben Erzgänge gebunden und besteht aus Magnetit, Sphalerit, Chalkopyrit, Pyrit, Pyrrhotin, Arsenopyrit und wenig Galenit.

Geschichte

Die Grube wurde 1826 erstmals verliehen. Die Betriebsaufnahme erfolgte durch eine Gewerkschaft, nach einigen Jahren kam der Betrieb wieder zum Erliegen und Menschenfreude Fundgrube wurde losgesagt. Im Jahre 1854 legte Hermann Dietrich Lindheim Mutung für die Grube Menschenfreude ein. Im Jahr darauf wurde die Grube fündig, als mit einem Schurfschacht am rechten Hang des Fällbachtales in 3 Lachter (Lr.) Teufe ein ½ Lr. mächtiges Zinkblende- und Magneteisensteinlager erschürft wurde. Im Jahr 1856 erreichte die Förderung mit 31,9 t Magnetit und 2,1 t Sphalerit einen Höhepunkt. Die Grube wurde 1857 modernisiert, so erhielt sie ein neues Kunst- und ein Kehrrad. Das 4,46 m messende Kehrrad ersetzte ein älteres mit 2,66 m Durchmesser. Im Juli 1858 wurden Teile der Grubenanlagen durch ein Hochwasser zerstört und das gesamte Grubengebäude geflutet. zum Grubenfeld gehörte auch der ca. 500 m nördlich des Fällbaches am Schieferbach gelegene St. Johannesstolln. Mit diesem wollte man das mit der Fundgrube angetroffene 6 m mächtige mit 60° nach West einfallende Skarnlager erschließen. Dieses führte im Fundschacht Magnetit, Sphalerit, Pyrit und etwas Pyromorphit. Im Stolln wurde es allerdings nur taub angetroffen. 1867 wurde die Grube Menschenfreude mit dem St. Johannes Erbstolln am Schwarzwasser konsolidiert. Außer in den Jahren 1873–1878 fand kein Betrieb statt. Im Jahr 1886 wurde der Grubenbetrieb eingestellt. Im Jahr 1888 erfolgte eine Neuverleihung der Grube Menschenfreude. Zwischen 1888 und 1890 wurde ein 2° östlich streichender, Uranerz führender Gang abgebaut. Ab 1891 lag die Grube wieder im Fristen. Im August 1937 wurde das Bergbaurecht vom letzten Besitzer aufgegeben. Das Oberbergamt Freiberg setzte bis September 1945 den Betrieb der Grube aus. Zwischen 1957 und 1960 wurde das Grubenfeld durch die SDAG Wismut mit dem Schurfschacht 23 bis in eine Teufe von 200 m untersucht. Mit den Auffahrungen wurden 15 Erzgänge im Bereich dreier Skarnlager angetroffen und 2,7 t Uran abgebaut.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Geologische Karte des Freistaates Sachsen Blatt 5542 Johanngeorgenstadt / Freiberg 2004
  2. 1237 Menschenfreude Erbstolln und Fundgrube, ab 1854 Menschenfreude Stolln, am Schwarzwasser zwischen dem Fällbach und Habichtsbach bei Antonsthal. 1826–1838, 1854–1858. In: 40169 Grubenakten des Bergreviers Schwarzenberg (mit Eibenstock, Hohenstein, Johanngeorgenstadt, Oberwiesenthal, Scheibenberg, Schneeberg und Voigtsberg). Bergarchiv Freiberg, abgerufen am 27. Juli 2015.
  3. Königl. Bergakademie zu Freiberg (Hrsg.): Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann auf das Jahr 1856. Craz&Gerlach, Freiberg 1856, XXI. Die wichtigsten neuen Anlagen, Ausführungen, Betriebspläne, Anbrüche und dergl. im Jahre 1854 – A. In den verschiedenen Bergamtsrevieren – Im Bergamtsrevier Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg und Eibenstock, S. 85.
  4. Königl. Bergakademie zu Freiberg (Hrsg.): Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann auf das Jahr 1857. Craz&Gerlach, Freiberg 1857, XX. Die wichtigsten neuen Anlagen, Ausführungen, Betriebspläne, Anbrüche und dergl. im Jahre 1855 – A. In den verschiedenen Bergamtsrevieren – In dem Bergamtsrevier Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg und Eibenstock, S. 95.
  5. Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Sachsen. (PDF; 4,82 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Sächsisches Oberbergamt, Oktober 1937, S. B16, archiviert vom Original am 9. November 2013; abgerufen am 26. Juli 2015.
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