Guido Barthol (* 15. Februar 1870 in Wolkenstein; † 22. Dezember 1932 in Leipzig) war Stadtrat von Leipzig und gleichzeitiger Kunstdezernent und Intendant der Städtischen Bühnen der Stadt.

Herkunft

Guido Bartohl wurde am 15. Februar 1870 in Wolkenstein geboren. Sein Vater, Paul Barthol, war Gerichtsobersekretär in Wolkenstein.

Barthol hatte das Realgymnasium in Annaberg besucht. 1883 war er an der Grimmaer Fürstenschule als Extraneer (Externer) aufgenommen worden und wohnte bei Professor Paul Schmid. 1894 wurde er Referendar in Lommatzsch, Leipzig und Wolkenstein. Nach seinem Abgang von der Grimmaer Fürstenschule begann Barthol 1889 an der Universität Leipzig ein Jurastudium. Barthol beendete seine universitäre Laufbahn mit einer Promotion.

Politische Karriere

1896 trat Barthol in den Dienst der Stadt Leipzig ein. Hier war er als Referent für das Bauwesen der Stadt und baupolizeiliche Fragen zuständig und leitete die Verhandlungen über die Errichtung des Hauptbahnhofs, für dessen Planung und Bau er später auch verantwortlich war. 1908 wurde Barthol zum Stadtrat und 1914 zum Stadtrat auf Lebenszeit gewählt.

1918/19 übernahm Barthol das Dezernat für die städtischen Theater einschließlich der Oper sowie deren Verwaltung und Intendanz. Zusätzlich wurde ihm das gesamte städtische Kunstdezernat übertragen, was die Überwachung der Stadtbibliothek und der städtischen Museen beinhaltete. Zudem vertrat Barthol die Stadt Leipzig in den Direktionen des Gewandhauses und des Landeskonservatoriums.

Am 30. Juni 1932 trat Barthol aus Gesundheitsgründen in den Ruhestand. Barthol starb am 22. Dezember 1932 im Alter von 62 Jahren in Leipzig. Heute erinnert eine Büste im Opernhaus Leipzig an Barthol.

Werke

  • Guido Barthol: Erörterungen über eine Theatergemeinschaft, Leipzig, 1929.

Literatur

  • Friedrich Schulze: Sechzig Jahre Neues Theater Leipzig – 1808 bis 1928. Mit einem Vorwort von Guido Barthol, M. Beck, Leipzig, 1928.
  • Jonas Flöter: Erziehung zur Elite. Die Fürsten- und Landesschulen zu Grimma, Meißen und Schulpforte um 1900. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2003.

Einzelnachweise

  1. Leipzig-Lexikon abgerufen am 12. April 2015.
  2. Der Intendant der Städtischen Bühnen in Leipzig, Dr. Guido Barthol, tritt am 30. Juni aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand. In: Gustav Bosse (Hrsg.): Zeitschrift für Musik – Monatszeitschrift für eine geistige Erneuerung der deutschen Musik. 99. Jahrgang, Gustav Bosse Verlag Regensburg, 1932, S. 641.
  3. Jonas Flöter: Erziehung zur Elite. Die Fürsten- und Landesschulen zu Grimma, Meißen und Schulpforte um 1900. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig, 2003.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.