Gustav Müller (* 1827; † 1904) war ein deutscher Architekt, der in Leipzig lebte und arbeitete. In der Leipziger Architekturgeschichte ist der zum königlich sächsischen Baurat ernannte Gustav Müller mit einer Reihe von Hochschul- bzw. Klinikbauten hervorgetreten. Seine Bauten betrafen im überwiegenden Maße das im Südosten der Stadt gelegene Universitätsviertel mit Instituten und Kliniken. Seit 1872 arbeitete im Büro des Architekten Gustav Müller auch der bedeutende Leipziger Architekt Max Pommer.

Bauwerke

  • Physiologisches Spectatorium, Laboratorien und ein Hörsaal für wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Präsentationen des österreichischen Privatgelehrten und Physiologen Johann Nepomuk Czermak, erbaut 1870 nach dem Muster der Royal School of Mines in London in dessen Garten im Osten Leipzigs
  • Institute für Physik und Mineralogie, erbaut 1870–1871
  • Anatomisches Institut der Universität an der Liebigstraße (damals Waisenhausstraße), erbaut für den Anatomen Wilhelm His 1872–1873
  • (Alte) Veterinärklinik an der Johannisallee, erbaut 1873
  • Botanisches Institut im Botanischen Garten mit den großen Gewächshäusern an der Johannisallee, erbaut 1875–1878 nach Ideen des Botanikers August Schenk, entworfen von Gustav Müller
  • Zoologisches Institut an der Ecke Brüderstraße / Talstraße, erbaut 1878–1879, heute Institut für Angewandte Chemie
  • Landwirtschaftliches Institut an der Ecke Brüderstraße / Stephanstraße, erbaut 1879, heute Institut für Biologie
  • Klinisches Auditorium, Hörsaal des Universitätsklinikums bzw. damals noch des Städtischen Krankenhauses St. Jakob an der Waisenhausstraße (heute Liebigstraße), erbaut 1879–1880 (nicht erhalten)
  • Augen-Heilanstalt an der Liebigstraße, erbaut 1880–1881
  • Universitäts-Irrenklinik (spätere Psychiatrische und Nervenklinik) für Ordinarius Paul Flechsig an der Ecke Windmühlenstraße (heute Philipp-Rosenthal-Straße) / Johannisallee, neben dem Botanischen Institut, erbaut 1880–1882
  • Neubau des Collegium Juridicum (Wohn- und Geschäftshaus mit Ladenpassage, in den Obergeschossen Räume für die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität), zwischen Petersstraße und Schlossgasse, erbaut 1881–1882
  • Pharmakologisches Institut und Poliklinische Institute (Polikliniken der Medizinischen und der Chirurgischen Klinik) an der Ecke Liebigstraße / Nürnberger Straße, auf dem Gelände der heutigen Kopfklinik gegenüber dem Anatomischen Institut, erbaut 1887–1888

Darüber hinaus führte Gustav Müller auch Privatbauten aus, so etwa die

  • Villa Hermann Julius Meyer I, Plagwitzer Straße 44 (heute Käthe-Kollwitz-Straße 82), erbaut 1873
  • Villa Silva in Karlsbad (Westend) - Karlovy Vary, Petra Velikého 974/18, jetzt Generalkonsulat der Russischen Föderation, erbaut 1896

Galerie

Commons: Gustav Müller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892 (Digitalisat), S. 182–184.
  2. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 187 f.
  3. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 184–186.
  4. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 191 f.
  5. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 192–194.
  6. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 188 f.
  7. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 188, S. 190 f.
  8. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 195.
  9. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 200–202.
  10. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 195–200.
  11. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten. Leipzig 1892, S. 202–204.
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