Karl Gustav Rutz (* 14. Dezember 1857 in Köln; † 9. August 1949 ebenda) war ein deutscher Bildhauer.

Leben und Werk

Gustav Rutz war zuerst Malschüler von Julius Geertz in Düsseldorf. Mit seinen Studienkollegen des Atelier Geertz, Franz Thöne und August Flinker, unternahm Gustav Rutz Studienreisen innerhalb Deutschlands. In München ließ er sich dann in der Bildhauerei bei Anton Hess ausbilden. Ab 1879 ließ sich Rutz in Düsseldorf nieder. Sein Atelier befand sich 1888 direkt gegenüber der Südseite der Kunstakademie im Haus Hafenwall 7 (heute Eiskellerstraße). Bekannt wurde er durch Friedhofs- und Denkmalplastiken sowie zahlreiche Brunnen in deutschen Städten. Seine Skulpturen, teils im neobarocken Stil, ernteten seinerzeit landesweit Ruhm. Er war um 1899 Mitglied der I. Kunstgenossenschaft in Düsseldorf.

Beim Besuch des Kaiserpaares Wilhelm II. und Viktoria Ende Oktober 1900 in (Wuppertal-) Vohwinkel wurde dort der „Siegesbrunnen mit Germania“ feierlich enthüllt. Wilhelm II. lobte Rutz als dessen Schöpfer, und am 27. Januar 1901, an des Kaisers Geburtstag, wurde der Siegesbrunnen ins Eigentum der Stadt Vohwinkel übernommen.

1902 erhielt Rutz im Wettbewerb für ein Kaiser-Friedrich-Standbild in Mönchengladbach den 1. Preis, und es wurde ihm die Ausführung übertragen. Das Standbild sollte seinen Platz in der Vorhalle der neuen Stadthalle, der 1903 eingeweihten Kaiser-Friedrich-Halle erhalten.

Rutz war Mitglied des Künstlervereins Malkasten. Die Goethe-Herme aus Stein wurde von ihm anlässlich des Düsseldorfer Goethe-Festspiels von 1899 geschaffen und 1903 im Malkastenpark, dem ehemaligen Jacobigarten, aufgestellt.

Der Architekt Richard Hultsch erbaute 1905–1906 für Gustav Rutz eine dreigeschossige Villa auf dem Grundstück Achenbachstraße 24 in Düsseldorf-Düsseltal. Vor 1913 lautete die Anschrift Ahnfeldstraße 24. Rutz hatte sich dort sein Atelier eingerichtet, so auch für die Bildhauer Friedrich Coubillier und Gregor von Bochmann der Jüngere. Er selbst wohnte mit Familie in der Gutenbergstraße 51 in Grafenberg. Anfang der 1920er Jahre verkaufte er das Haus an einen Max Bast und Hubert Netzer bezog u. a. das Haus mit Atelier.

Rutz verstarb im Alter von 91 Jahren im Seniorenwohnsitz der Riehler Heimstätten.

Werke (Auswahl)

Commons: Gustav Rutz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sterbeurkunde Nr. 696 vom 10. August 1949, Standesamt Köln Nippes. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 4. Mai 2018.
  2. Mona Sabine Meis: Historische Grabdenkmäler der Wupperregion. Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften, Saarbrücken 2010, ISBN 978-3-8381-0713-4.
  3. Eintrag Hafenwall 7 In: Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1889, S. 104
  4. Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der düsseldorfer Kunst insbesondere im XIX. Jahrhundert. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, 1902, S. 382.
  5. Mitglieder der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft im Jahre 1899 und 1890, Wladimir Aichelberg: 150 Jahre Künstlerhaus Wien 1861–2011
  6. Besuch des Kaiserpaares am 24. Oktober 1900. Siegesbrunnen mit der Germania, einem von Bildhauer Gustav Rutz in Düsseldorf für satte 30.000 Mark geschaffenen Denkmal. auf www.wuppertal.de, abgerufen am 29. September 2015
  7. Die Kunst, Monatshefte für freie und angewandte Kunst, 18. Jahrgang 1902/1903, H. 7 (vom 1. Januar 1903), S. 174.
  8. Bestandsliste des Künstlervereins Malkasten (Memento des Originals vom 12. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 29. September 2015
  9. Die Kunst, Monatshefte für freie und angewandte Kunst, 18. Jahrgang 1902/1903, Nr. 23 (vom 1. November 1903), S. 555.
  10. Gustav Rutz: Goethe-Stele im Malkastenpark. auf emuseum.duesseldorf.de
  11. Ahnfeldstraße 24 (E. Rutz, Gustav, Kunstbildhauer, Gutenbergstr. 51). In Adressbuch 1910 S. (uni-duesseldorf.de)
  12. Achenbachstraße 24 (E. Bast, Max, Duisburger St. 69), Netzer, Hub., Professor, Bildhauer, Lehrer an der Kunstakademie. In Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1920 S. 5 (uni-duesseldorf.de)
  13. der Familie Hermes, auf rp-online.de, abgerufen am 29. September 2015
  14. Grabstätte der Familie Schütte von Gustav Rutz, auf rp-online.de, abgerufen am 29. September 2015
  15. Grabstätte der Klavierbauerfamilie Ibach von Gustav Rutz, Bild Manfred Goergens (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., auf fotofinder.com, abgerufen am 29. September 2015
  16. Der Markt im Wandel. Der Düsseldorfer Bildhauer Gustav Rutz schuf 1897 ein Standbild aus Bronze, das Kaiser Wilhelm I in Feldherrenmantel und Uniform zeigt. auf heimatverein-burgsteinfurt.de, abgerufen am 29. September 2015
  17. Die Kunst für alle, Malerei, Plastik, Graphik, Architektur, Jahrgang 1899/1900, S. 42.
  18. Der Hohenzollernbrunnen von Gustav Rutz (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) wurde am Sedanstag 1899 feierlich eingeweiht.
  19. Kaiser – Friedrich – Brunnen, Horst Peterburs: Kaiser Friedrich Brunnen, abgerufen am 29. September 2015
  20. Siegesbrunnen. Die Figur der Siegesgöttin, mit geflügeltem Helm und dem Reichsapfel auf der gen Himmel gestreckten rechten Hand, wurde vom Bildhauer Gustav Rutz entworfen und von der Galvanoplastischen Kunstanstalt Geislingen-Steige in Galvanobronze ausgeführt., auf denkmal-wuppertal.de, abgerufen am 29. September 2015
  21. Burgsteinfurt. Gegenüber dem fürstlichen Schloss, links neben der Schlossmühle, befindet sich das im Jahr 1903 von ehemaligen Schülern des Gymnasiums Arnoldinum gestiftete Denkmal des Grafen Arnold IV., eine Arbeit des Bildhauers Gustav Rutz aus Düsseldorf., abgerufen am 29. September 2015
  22. Der Reinhardtgarten in der Ausstellung. In: Rhein und Düssel, Nr. 24 (vom 12. Juni 1904), S. 2.
  23. Ludwig Friedrich Seyffardt-Denkmal von Gustav Rutz auf www.bg-bismarckviertel.de, abgerufen am 27. September 2015
  24. Die Musik von Gustav Rutz, auf denkmal-wuppertal.de, abgerufen am 29. September 2015
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.