Das Gut Gülzow ist ein denkmalgeschützter Gutshof in der Gemeinde Gülzow im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein.

Lage

Das Gut Gülzow liegt am nördlichen Rand des Dorfes Gülzow. Die vom Nachbardorf Kollow nach Gülzow führende Straße trägt den Namen „Schloßstraße“. Sie verläuft am westlichen Rand des Gutes Gülzow entlang und mündet in der „Hauptstraße“ Gülzows. Die Straßen, welche das Gut Gülzow grundlegend erschließen, tragen die Namen „Gut Gülzow“ sowie „Auf dem Gut“. An der Straße „Auf dem Gut“ liegt das eigentliche Gutsgebäude (Lage). Die Straße „Gut Gülzow“ endet nördlich bei der Straße „Fasanenhaus“. Der Jagdpavillon liegt etwas abseits des Gutes, nördlich an der besagten Straße „Fasanenhaus“, direkt am Rande des Gülzower Waldes (Lage). Die Mausoleen der Gutsbesitzerfamilien (das Mausoleum Kielmannseg und das Mausoleum Fischer) befinden sich beim Kirchhof der benachbarten St.-Petri-Kirche.

Geschichte

Über Jahrhunderte war das Gut im Besitz der Adelsfamilie Schack. Einige Jahre lebte beispielsweise der dänische Feldmarschall Hans Schack auf dem Gut Gülzow. Seit dem 17. Jahrhundert gehörte das Gut der Adelsfamilie Bodeck. Das Gut wurde offenbar im Jahr 1654 von Bonaventura III. von Bodeck erworben. 1736 erwarb Georg Ludwig von Kielmansegg das Gut. Weitere Familienmitglieder der Kielmannsegg, die im Laufe der Zeit auf dem Gut lebten, waren Friedrich von Kielmansegg (Drost) und Ludwig von Kielmansegg. Seit 1930 ist das Gut im Besitz der aus Hamburg stammenden Kaufmannsfamilie Fischer. Dietrich Fischer ließ nach der Übernahme des Gutes vom Hamburger Architekten Kurt Felix Schmidt einige neue Gutsgebäude im Heimatstil errichten. Das alte Kielmannseggesche Gutsarchiv wurde 1954 an das Kreisarchiv in Ratzeburg abgegeben. Nach dem Tod von Dietrich Fischer kam es zu Streitigkeiten zwischen den Erben. Das Gut befindet sich heute zu großen Teilen in einem offensichtlich baufälligen Zustand.

Die Bestandteile des Gutes Gülzow wurden in neuerer Zeit unter Denkmalschutz gestellt und als Kulturdenkmal Gülzows eingetragen. In diesem Zusammenhang explizit genannt sind: der Burgplatz, der Gutsgarten mit den Gartenmauern, den Torbauten, den Gräben und Teichen des Gutsgartens, die zwei Ziegelbogenbrücken über die Linau, der Jagdpavillon am Gülzower Wald, das sogenannte Brauhaus sowie das sogenannte Rendantenhaus.

Einzelnachweise

  1. Lauenburgische Heimat. Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V. 1929, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  2. Gemeinde Gülzow. Über Gülzow, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  3. Peter von Kobbe: Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogtums Lauenburg, Band 3. Altona 1837, S. 345 (Digitalisat, abgerufen am 11. November 2016).
  4. Gülzower Gutsanlage – Ein Kulturdenkmal von seltener Intensität und Dichte. In: Gülzower Gemeindebriefbuch 2, Dezember 2002, S. 456.
  5. In einer älteren Buchquelle ist auch das Datum „1739“ zu finden. Vgl. Peter von Kobbe: Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogtums Lauenburg, Band 3. Altona 1837, S. 345 (Digitalisat). Es handelt sich dort aber offensichtlich um einen Druckfehler, denn in den lokalen Quellen ist das Datum „1736“ zu finden. Vgl. Gemeinde Gülzow. Über Gülzow sowie Findbuch des Gutsarchivs Gülzow. Geschichte und Inhalt sowie Gülzower Gutsanlage – Ein Kulturdenkmal von seltener Intensität und Dichte. In: Gülzower Gemeindebriefbuch 2, Dezember 2002, S. 456.
  6. Anekdoten und Geschichte(n) vom Dorf. Bergedorfer Zeitung, 2. September 2013; abgerufen am 10. Oktober 2020.
  7. Gut Gülzow erwacht aus seinem Dornröschenschlaf. Bergedorfer Zeitung, 31. Juli 2014; abgerufen am 10. Oktober 2020.
  8. Findbuch des Gutsarchivs Gülzow. Geschichte und Inhalt, abgerufen am 11. Oktober 2020.
  9. Gut Gülzow verfällt – und die Erben streiten sich. Lübecker Nachrichten, 7. Dezember 2015; abgerufen am 10. Oktober 2020.
  10. Lauenburgische Heimat. Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V. 1929, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  11. Liste der Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Gülzow, abgerufen am 9. Oktober 2020.
Commons: Gut Gülzow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 26′ 41″ N, 10° 29′ 33″ O

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