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Schloss Seeburg (Schloss)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Amstetten (AM), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Amstetten
Pol. Gemeinde Opponitz  (KG Thann)
Ortschaft Thann
Koordinaten 47° 52′ 27″ N, 14° 47′ 52″ O
Höhe 413 m ü. A.
Gebäudestand 2 (2001f1)
Postleitzahl 3342f1
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Opponitz (30524 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0

BW

Gut Seeburg war ein Jagd- und Forstgut Anfang des 20. Jahrhunderts im Ybbstal der Eisenwurzen, und ist als Schloss Seeburg heute Ortslage der Gemeinde Opponitz im Bezirk Amstetten.

Lage und Baulichkeiten

Schloss Seeburg liegt auf (410 m ü. A.) halbwegs zwischen Opponitz und Hollenstein am linken Ufer der Ybbs, auf einer Schwemmterrasse am Fuß des Wetterkogels (1115 m ü. A.). Die Ybbstal Straße B 31 führt direkt vorbei.

Nachbarorte

Opponitz
Garnberg Gstadt

Die Ortslage umfasst zwei Gebäude:

Schloss Seeburg () ist eine Villa, erbaut in den 1870er Jahren. Sie liegt in einem weiten Park. Es handelt sich um einen zweigeschoßigen Prachtbau in Fachwerk des Heimatstils der Belle Époque, in zwei Trakten mit Schopfwalmdach und Zwerchgiebeln. Der polygonale Treppenturm, am Eck rechts hinten angesetzt, ist mit einer Zwiebelhaube gedeckt. Vom Turm erstreckt sich ein Nebentrakt vom Haus weg, den Park entlang.

Gut Seeburg () ist ein mächtiger Gutshof derselben Zeit. Er stellt sich als zweigeschoßige langgestreckte Dreiflügelanlage dar, mit Satteldächern. Gegliedert wird die Fassade streng mit steinsichtigen Lisenen und gebogtem Band, und schmalen, hohen Fenstern. Das Bauwerk liegt parallel zur Straße, etwas abseits und weithin sichtbar. Das Gebäude wurde von Carl Adolf Romstorfer entworfen und 1892 ausgeführt.

Geschichte

Ritter von Klein erwarb schon in den 1870 im Ybbstal einige kleine Bauerngüter, die nach dem Verfall der eisenwurzener Kleineisenindustrie abgewirtschaftet hatten, und errichtet sich die herrschaftliche Villa. Wenig später kaufte Otto Schaup das Anwesen und weitere Bauerngüter und formte aus ihnen das Gut Seeburg, mit 462 Hektar im Wert von 720.000 Kronen.

1913 erwarb Gustav Davis, Gründer der Kronen Zeitung, der schon seit der Jahrhundertwende am Gut Hohenlehen südlich anschließend ansässig war, auch dieses Gut. 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, wurde das k.k. Staatsgestüt Radautz, in den Ostkarpaten (im heutigen Rumänien), das in die Front geraten war, hier einquartiert. Nach Ende des Kriegs, der das Anwesen schwer in Mitleidenschaft gezogen hatte, verkauft Davis es an Leo Bachmayr-Heyda von Lowczicz, um 646.000 Kronen.

Heute sind Schloss wie Gut in Privatbesitz, ersteres wurde zeitweise als Fremdenpension geführt, letzteres ist ein Biobauernhof.

Einzelnachweise

  1. Schloss Seeburg, Nr. 15. Peter Aichinger-Rosenberger: Dehio Niederösterreich. Teil 2 Niederösterreich südlich der Donau, Berger 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 1615 f.
  2. Gut Seeburg, Nr. 25. Aichinger-Rosenberger: Dehio Niederösterreich südlich der Donau. S. 1616.
  3. Abb. siehe News: Eintrag September 2007 –Gedanken zum Hochwasser der Ybbs am 7. September 2007, ybbstalbahn-club598.at, abgerufen am 22. April 2012.
  4. 1 2 3 4 Ingrid Linsberger: War es eine Bodenreform? Das Wiederbesiedlungsgesetz und seine Umsetzung in Niederösterreich. Dissertation. Universität, Wien Mai 2010, Kapitel 5.4.15. Fallbeispiel Opponitz: Die Jagdgüter des Zeitungsgründers Gustav Davis im mittleren Ybbstal, Abschnitt Erwerbungen zum Gut „Seeburg“, S. 210 f. (othes.univie.ac.at [PDF]).
  5. der Ortsname findet sich vorher hier nicht, und könnte sich an die Herren von Seeburg zu Gleiß (bei Opponitz) anlehnen, die im 12. Jahrhundert hier ansässig waren und von der Seeburg im sächsischen Hassegau stammten. Vorhanden ist aber der Ortsname Seeberg, und historisch Seebach (Seebarn), siehe 3. Landesaufnahme 1887, Blatt Linz 32/48 (jpg, Wikimedia Commons, untere Mitte, ganz rechts) und Linsberger: War es eine Bodenreform? 2010, Tabelle 10: Grundstückserwerb zusammengefasst zu „Gut Seeburg“ (alle TZ: 751/13), 3. Eintrag, S. 211.
  6. Angelika und Michael Schmidtkunz (Hrsg.): Die Geschichte von Hohenlehen. (Memento vom 14. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  7. TZ 297/19, Angabe in Linsberger: War es eine Bodenreform? 2010, S. 211.
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