Gypsy-Punk ist eine musikalische Stilrichtung, die klassische Musik der Roma mit Elementen des Punk-Rock verbindet. Bekannte Bands haben neben den eher punktypischen Instrumenten wie Schlagzeug, E-Gitarre und Bass häufig auch Instrumente wie Akkordeon, Geige und Percussion in ihrem Line-up. Sie entstand bereits in den 1990er Jahren in Russland, wo vor allem die Band Zdob si Zdub Erfolge feierte. Richtig bekannt wurde die Musik Anfang der 2000er Jahre. Gogol Bordello galt als Vorreiterband dieses Musiktstils und eine lebhafte Szene entwickelte sich vor allem in New York. Der österreichische Kurier charakterisiert die Musik als "fetzige Haudrauf-Hymnen". In den USA war daneben auch die Band Kultur Shock aus Seattle sehr erfolgreich in der Verbreitung des Genre. In den Folgejahren wurde Gypsy Punk auch in Europa immer beliebter und die häufig akkordionbasierten Songs von Bands wie The Mules und Beirut waren insbesondere in Großbritannien erfolgreich. Spätestens mit Touren von Bands wie O'death in Deutschland im Jahr 2008 kann man Gypsy Punk als auch in Deutschland allgemein bekannt ansehen.

Eugene Hütz von der ukrainisch-amerikanischen Band Gogol Bordello erklärt seine Motivation Musik in diesem Musikstil zu machen so:

„Den Roma geht es schlecht, schlimmer kann es nicht werden. Sie verlieren ihre Kultur. Wir versuchen einen neuen Zugang, eine neue Interpretation, eine Weiterentwicklung.“

Eugene Hütz: Die Zeit

Einzelnachweise

  1. „Nacht gegen Armut" in der Arena: Gypsy Punk von Gogol Bordello für arme Familien! Abgerufen am 12. April 2020.
  2. Zu wild für den Westen. In: Melodie & Rhythmus. Abgerufen am 12. April 2020 (deutsch).
  3. Ben Sisario: The Rise of Gypsy Punkers. In: The New York Times. 2. Juli 2005, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 11. April 2020]).
  4. Stan Renard: Gogol Bordello and the Rise of Gypsy Punk: A Journey From Grassroots to Mainstream. Abgerufen am 12. April 2020 (englisch).
  5. julia.karzel: Gogol Bordello: Abgedrehter Gypsy-Punk. Abgerufen am 12. April 2020.
  6. Ben Sisario: MUSIC; 'Gypsy Punk Cabaret,' a Multinational. In: The New York Times. 14. April 2002, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. April 2020]).
  7. Gypsy punk. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 11. April 2020; abgerufen am 11. April 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Gypsy Punk trifft Folk-Melancholie: O'death in Würzburg. 6. Oktober 2008, abgerufen am 11. April 2020.
  9. Lennart Laberenz: Furchtbar laut und ziemlich erleuchtet. Abgerufen am 12. April 2020.
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