Hörmann von und zu Gutenberg ist der Name eines alten Patriziergeschlechts aus Kaufbeuren und Augsburg das 1530 in den Reichsadelsstand erhoben wurde. Es ist nicht zu verwechseln mit den 1785 geadelten Hörmann von Hörbach.

Geschichte

Der Stammort der Familie war Kaufbeuren. Hans Hörmann der Ältere bekleidete dort von 1403 bis 1404 das Amt des Bürgermeisters. Georg Hörmann wurde durch seine Heirat mit der Augsburger Patriziertochter Barbara Reihing 1528 in die Augsburger Herrenstube und Kaufleutezunft aufgenommen. Hörmann, seit 1520 Faktor der Fugger in Antwerpen und Schwaz, erhielt am 12. Juni 1530 von Kaiser Karl V. den erblichen Reichsadelsstand. 1534 verkaufte Anna Honold ihren Anteil des Dorfes Gutenberg an Georg Hörmann, der sich von nun an „von und zu Gutenberg“ nannte. König Ferdinand I. erhob ihn 1534 zum königlichen Rat. Bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit blieb Gutenberg in Besitz seiner Nachkommen. Des Weiteren erwarb Georg Hörmann 1544 die Herrschaft Waldegg. Georgs Enkelin, Katharina Hörmann verlobte sich 1588 mit Lukas Geizkofler von Reiffenegg (1550–1620), Rechtsanwalt der Fugger. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und drei Töchter hervor. Er war der Onkel von Zacharias Geizkofler. Georg Christoph Friedrich Hörmann (1782–1864) kaufte Senftenau bei Lindau. Georg Christoph (* 1782), auf Senftenau, Anna Catharina, in München, und Johann Jacob Hörmann von und zu Gutenberg, Landgerichtsassessor in Bregenz, wurden 1813 in die Adelsmatrikel des Königreiches Bayern aufgenommen. Christoph Friedrich Hörmann von Senftenau bot 1825 das Landgut Senftenau zum Verkauf an.

Genealogie (Auswahl)

  • Hans Hörmann (14671525); ⚭ Anna Klammer
    • Georg Hörmann (14911552); ⚭ Barbara Reihing
      • Johann Georg Hörmann (15131562); ⚭ Radegundis Herwart
        • Barbara Hörmann (15401604); ⚭ Melchior Hainhofer
        • Hieronymus Hörmann (15441607); ⚭ Susanna Schorer
      • Christoph Hörmann (1514–1586)
      • Ludwig Hörmann (15151585); ⚭ Regina Haug
        • Veronika Hörmann (15491620); ⚭ Daniel Schorer
        • David Hörmann (15501583); ⚭ Susanna Paler, die Tochter von Wolfgang von Paler der Ältere
        • Katharina Hörmann (1566–1612); ⚭ 1590 Lukas Geizkofler von Reiffenegg (1550–1620)
        • Daniel Hörmann (15551626); 1. ⚭ Sabina Honold; 2. ⚭ Anna Stebenhaber
        • Judith Hörmann († 1634); ⚭ Georg Ulrich Waiblinger
        • Tobias Hörmann (15601625); ⚭ Martha Reichlin von Meldegg
      • Anton Hörmann (15221594); ⚭ Susanna Manlich
        • Karl Hörmann (15501582); ⚭ Sophia Aurelia Heel
        • Euphrosina Hörmann (15521582); ⚭ Jeremias Seitz
        • Sibilla Hörmann (15551635); ⚭ Anton Felix Welser

Literatur

  • Armin Torggler und Maria Lucia Weigel: Der Fuggerfaktor Georg Hörmann (1491–1552) und sein Luther auf Goldgrund. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte. Band 80. Kohlhammer, 2021, ISBN 978-3-17-040127-3, ISSN 0044-3786, S. 61–118.
  • Richard Hipper: Die Beziehungen der Faktoren Georg und Christoph Hörmann zu den Fuggern (Ein Beitrag zur Familiengeschichte der Freiherrn von Hermann auf Wain). In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg, Beilage 1. Augsburg 1926, S. 1–33.
  • Theodor Hampe: Der Kaufbeurer Patrizier Jörg Hörmann und seine Beziehungen zu Kunst und Künstlern. In: Festschrift für Gustav von Bezold. Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. Nürnberg 1919, S. 9–41 (uni-heidelberg.de).

Einzelnachweise

  1. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland: Hrsg. v. einigen dt. Edelleuten. Manz, 1863 (google.com [abgerufen am 24. Februar 2022]).
  2. Staatsarchiv Augsburg, Fürststift Kempten, Archiv Urkunden 3144: Lehenbrief Anton Fuggers als Inhabers der Grafschaft Kirchberg für Georg Hörmann wegen der Herrschaft [Ober-]Waldegg.
  3. Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek: Geizkofler, Lucas, 1550-1620: Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie (1873), S. 144–149
  4. Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek: Geizkofler, Lucas, 1550-1620: Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie (1873), S. 175;
  5. Hyancinth Holland: Geizkofler, Lucas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 529.
  6. Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek: Geizkofler, Lucas, 1550-1620: Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie (1873), S. 150.
  7. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon: im Vereine mit mehreren Historikern. Voigt, 1863 (google.com [abgerufen am 24. Februar 2022]). Kneschke schreibt irrig Georg Matthias statt Georg Christoph. Vgl. GHdA, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 1984, S. 259 f.
  8. Augsburgische Ordinari Postzeitung, Beylage zum 11. April 1825.
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