Habichtskraut-Steinbrech

Habichtskraut-Steinbrech (Saxifraga hieraciifolia)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)
Gattung: Steinbrech (Saxifraga)
Art: Habichtskraut-Steinbrech
Wissenschaftlicher Name
Saxifraga hieraciifolia
Waldst. & Kit.

Der Habichtskraut-Steinbrech (Saxifraga hieraciifolia Waldst. & Kit.), auch Habichtskrautblättriger Steinbrech genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Steinbrech (Saxifraga) in der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae).

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der Habichtskraut-Steinbrech ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die (5 bis) 10 bis 50 Zentimeter hoch wird. Der steife Stängel ist drüsig, weißlich, zottig behaart. Am Grund ist er rosettig beblättert, er bildet keine sterilen Seitensprosse. Die spitzen Blätter sind eiförmig bis verkehrt-eiförmig, dicklich fleischig und allmählich in den Stiel verschmälert. Sie sind ganzrandig oder entfernt gezähnt und bis auf die Mittelrippe ohne deutlich erkennbare Nerven. Sie sind oberseits kahl, aber am bewimperten Rand und unterseits mehr oder weniger lang behaart. Die Blattspreite ist 2 bis 7 Zentimeter lang und 1 bis 4 Zentimeter breit. Der Blattstiel ist fast ebenso lang wie die Spreite oder kürzer.

Generative Merkmale

Blütezeit ist Juli bis August. Der Blütenstand ist eine scheinährig zusammengezogene Rispe mit gestauchten, kopfigen Seitenästen. Die fünfzähligen Blüten sind zwittrig mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenstiele sind fast fehlend oder höchstens so lang wie die Blüte und dicht drüsig-behaart. Es ist jeweils ein größeres Tragblatt vorhanden. Die 5 Kelchzipfel sind dreieckig oder eiförmig, 1,3 bis 2 Millimeter lang und bald nach der Blüte zurückgeschlagen. Die 5 kleinen Kronblätter sind verkehrt-eiförmig, etwa so lang wie die Kelchzipfel und grünlich oder trüb purpurn. Die 10 kurzen Staubblätter sind etwa so lang wie der Kelch. Der zweiteilige Fruchtknoten ist (halb)oberständig und nur ganz am Grund kurz mit der Blütenröhre verbunden. Er ist breiter als lang und hat 2 sehr kurze, spreizende Griffel.

Die reife Kapsel ist 3,5 bis 5 Millimeter lang. Die Samen sind 1 bis 1,3 Millimeter lang und braun.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 55 bis 60, ca. 80, ca. 110, 112 und 120.

Vorkommen

Der Habichtskraut-Steinbrech kommt hauptsächlich in der subarktischen Zone und in der subalpinen Stufe der nördlichen Halbkugel vor. Er kommt als Glazialrelikt auch in der Auvergne, in den Ostalpen und in den Karpaten vor. In Österreich kommt er vor in der Steiermark (Lantscher Alpe 1800 bis 2400 m; Eisenhut; Hochwart; Schladming; Hochreichhart; Westgrat des Waldhorns; Hochschwung), in Kärnten und in Salzburg. Er gedeiht in feuchten Gesteinsfluren und auf Felsen der alpinen Stufe und der Krummholzstufe und meidet kalkhaltigen Untergrund.

Ökologie

Die Blüten sind geruchlos und proterogyn. Sie werden von Fliegen bestäubt. Daneben kommt auch Selbstbestäubung vor.

Taxonomie

Der Habichtskraut-Steinbrech wurde 1799 (1802) von Franz Adam von Waldstein-Wartenberg und Pál Kitaibel in Descr. Icon. Pl. Hung. 1: 17, t. 18, 1799 erstbeschrieben. Die Art wurde 1821 von Adrian Hardy Haworth in Saxifragëarum enumeratio, Band 1, S. 45 als Micranthes hieraciifolia (Waldst. & Kit.) Haw. in die Gattung Micranthes gestellt. Ein Synonym ist Saxifraga plantaginifolia Hook.

Literatur

Commons: Habichtskraut-Steinbrech (Saxifraga hieraciifolia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 Gustav Hegi, Herbert Huber: Familie Saxifragaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV, Teil 2, Verlag Carl Hanser, München 1961, S. 151–152.
  2. 1 2 Datenblatt Micranthes hieraciifolia bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  3. Michael Koltzenburg: Saxifraga. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 97. Auflage, Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2019, ISBN 978-3-494-01700-6, S. 395.
  4. online bei Biblioteca Digital Real Jardín Botánico.
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