Torpedowaffe Hai
Vereinfachte Darstellung des Hai mit angehängtem Torpedo
Schiffsdaten
Land Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffsart Bemannter Torpedo
Entwurf Ernst-August Cornelius
Bauwerft Torpedoversuchsanstalt Eckernförde
Gebaute Einheiten 1 Prototyp
Dienstzeit 1945 bis 1945
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 11 m (Lüa)
Breite 0,5 m
Verdrängung 5,2 t
 
Besatzung 1
Maschinenanlage
Maschine 1 × Elektromotor AEG-AV
Maschinen­leistung 17 PS (13 kW)
Höchst­geschwindigkeit 5,5 kn (10 km/h)
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius 90 sm
Tauchzeit 10 min
Bewaffnung

1 × G7 Torpedo

Der bemannte Torpedo Hai war ein einzelner Prototyp der deutschen Kriegsmarine, entwickelt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Er gehörte zu den Kleinkampfverbänden der Kriegsmarine.

Entwicklungsgeschichte

Der Hai wurde von Ernst-August Cornelius im Frühjahr 1945 als „Ein-Wege-Gerät“ konzipiert. Der Hai war keine völlige Neuentwicklung, sondern eine Weiterentwicklung des Marder. Er war gleichsam ein überlanger Marder, der aus einem Bug- und einem Heckteil mit zwei dazwischenliegenden Torpedomittelteilen bestand. Unter dem Rumpf war ein hängender Torpedo G7 befestigt.

Durch technische Weiterentwicklungen wurde im Vergleich zum Vorläufer eine Verdoppelung der Batteriekapazität erreicht. Dies erlaubte dem Hai eine geringfügig höhere Geschwindigkeit und eine größere Reichweite. Zusätzlich verfügte der Hai über ein Zusatz-Tiefenruder zum kurzzeitigen Tauchen sowie das Suchgerät Hase. Nach Fertigstellung des Prototyps wurde er bis zum 8. Mai 1945 ausgiebig getestet.

Bis zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht war man sich jedoch einig, dass der Hai aufgrund seiner Überlänge schlecht zu manövrieren und wenig seetauglich war. Es erfolgte keine Serienfertigung. Der Prototyp wurde bei Kriegsende zerstört, um ihn nicht in Feindeshand gelangen zu lassen.

Literatur

  • Ingo Bauernfeind: Typenkompass Kleinst-U-Boote 1939-1945, Motorbuchverlag, Stuttgart 2019, S. 45, ISBN 978-3-613-04220-9
  • Harald Fock: Marine-Kleinkampfmittel. Bemannte Torpedos, Klein-U-Boote, Kleine Schnellboote, Sprengboote gestern – heute – morgen. Nikol, Hamburg 1996, ISBN 3-930656-34-5, S. 36–37.
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