Das Hallertürlein ist ein historisches Fußgängertor im Westen der Nürnberger Altstadt. Es führt nördlich der Pegnitz durch die Nürnberger Stadtmauer und verbindet den Nürnberger Stadtteil St. Sebald mit der Hallerwiese.

Hallertürlein

Wie sein Gegenstück im Osten, das Wöhrder Türlein, wurde beim Bau der letzten Stadtmauer bis 1400 auch im Westen ein kleines Fußgängertor errichtet. Es war ein dünner, spitzer Turm (mit der alten Bezeichnung „Grünes G“) und führt zur Hallerwiese. Sein heutiges Aussehen erhielt es durch einen Umbau von 1519. Es wurde nach der Hallerwiese benannt, die bis 1434 der Patrizierfamilie Haller von Hallerstein gehörte.

Im Süden schließen sich die Befestigungen der Pegnitzausflüsse (vgl. Schlayerturm und Fronveste) an, im Norden die Lücke des „Hallertors“. Albrecht Dürer malte das heute noch beliebte Bild „Trockensteg beim Hallertürlein“.

Hallertorbrücke

Vor dem Hallertürlein wurde 1564 die Hallertorbrücke über die Pegnitz errichtet. Die zunächst „Brücke vor dem Hallertürlein“ genannte zweibogige Holzbrücke wurde 1595 im Frühjahrshochwasser weggerissen. 1598 wurde sie durch einen Holzbau auf Steinpfeilern ersetzt und in der Folgezeit wiederholt ausgebessert. 1697 wurde die Steinbrücke erbaut, die noch heute den Kern der zwischenzeitlich mehrmals verbreiterten Brücke bildet.

Hallertor

Das Hallertor verbindet den Maxplatz mit der Ringstraße und ist nach dem Hallertürlein benannt. Es entstand 1881/82, als für den anwachsenden Verkehr die Mauer durchbrochen und der Graben aufgeschüttet wurde. Im Gegensatz zu den früher im 19. Jahrhundert errichteten Stadttoren besaß es nie ein Torgebäude, weil es erst nach der Entfestigung Nürnbergs errichtet wurde. Trotzdem wird der Mauerdurchbruch bis heute als Tor bezeichnet.

Durch das Tor führte die am 13. November 1881 eröffnete Pferde-Straßenbahn-Linie vom Plärrer über die Hallertorbrücke zum Rathaus und zum Laufer Tor. Die Straßenbahnstrecke wurde 1898 elektrifiziert. Sie wurde am 2. Januar 1945 beim Luftangriff auf Nürnberg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die heutige Haltestelle Hallertor der Linien 4 und 6 liegt in der Straßenmitte des Neutorgrabens.

Linie Verlauf Takt
Gibitzenhof – Dianaplatz – Alemannenstraße – Brehmstraße – Landgrabenstraße Steinbühl – Kohlenhof Plärrer – Obere Turnstraße Hallertor Tiergärtnertor Friedrich-Ebert-Platz – Juvenellstraße – Bucher Straße/Nordring Thon – Cuxhavener Straße – Schleswiger Straße – Bamberger Straße – Am Wegfeld
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
5 min (Schultage)
10 min (werktags)
20 min (sonn-/feiertags)
Doku-Zentrum Dutzendteich – Fliegerstraße – Immelmannstraße – Scharrerstraße Peterskirche – Harsdörfferplatz – Schweiggerstraße – Hummelsteiner Weg Aufseßplatz – Christuskirche – Heynestraße – Landgrabenstraße Steinbühl – Kohlenhof Plärrer – Obere Turnstraße Hallertor – Hallerstraße St. Johannisfriedhof – Julienstraße Westfriedhof
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
10 min (werktags)
20 min (sonn-/feiertags)

Der Straßenname „Am Hallertor“ bezeichnet heute die Lücke für die mehrspurige Straße in der Stadtmauer; im Süden wird es vom Hallertürlein, im Norden von einem Stadtmauerturm („Grünes H“) begrenzt, weiter nach Norden kommen Neutormauer und Neutorzwinger.

Einzelnachweise

  1. Helge Weingärtner: Hallertürlein. S. 399.
  2. Michael Diefenbacher: Hallertorbrücke. S. 399.
  3. Helge Weingärtner: Hallertor. S. 399.
  • Weitere:
  1. 1 2 Zur Nummernsystematik der Nürnberger Stadttürme siehe Siebenfarbiges Alphabet
  2. Neue Geh- und Radwegunterführung. Generalsanierung der Hallertorbrücke in Nürnberg, Bayerischer Staatsanzeiger vom 2. Februar 2017
  3. Robert Binder: Der Stadtverkehr in Nürnberg und Fürth von 1881 bis 1981. Verkehrs-Aktiengesellschaft 1988, S. 12
  4. Robert Binder: Der Stadtverkehr in Nürnberg und Fürth von 1881 bis 1981. Verkehrs-Aktiengesellschaft 1988, S. 172
Commons: Hallertor (Nürnberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 27′ 17,1″ N, 11° 4′ 15,7″ O

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