Das Marientor war ein Tor durch die Nürnberger Stadtmauer und ist heute einer der Hauptzugänge zur östlichen Nürnberger Altstadt.
Zur Anbindung der ersten planmäßigen Stadterweiterung Nürnbergs, der Marienvorstadt im Südosten der Altstadt, wurde 1859 nach Plänen von Bernhard Solger im neugotischen Stil ein neues Stadttor durch die Stadtmauer errichtet und nach der Gattin des bayerischen Königs Maximilian II. benannt.
Auf dem benachbarten Zwinger wurde ein – ursprünglich nur im Sommer bewirtschafteter – Biergarten eingerichtet, der früher nach den Wirten Schellhorn-, Horn- oder Kißkaltzwinger genannt wurde und heute noch als Marientorzwinger in Betrieb ist. 1913 wurde von Heinrich Wallraff und Otto Seegy der Zwinger für die gastronomischen Zwecke erweitert.
Dem wachsenden Verkehr war das Tor schon bald nicht mehr gewachsen und wurde 1891 wieder abgerissen.
Der Mauerbereich zwischen Pegnitz und Marientor heißt Marientormauer. Danach wurden die innerhalb der Stadtmauer liegende Gasse Marientormauer, die vor der Stadtmauer liegende Gasse Marientorzwinger und die außerhalb gelegene Hauptverkehrsstraße Marientorgraben benannt. Nördlich des Tores wurden beim Bau einer Tiefgarage am Gewerbemuseumsplatz Teile der alten Marientormauer freigelegt. Südlich des Marientors wurde für den Bau der Kunsthalle ein Teil der Stadtmauer abgerissen.
Einzelnachweise
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).
- Sonstige Quellen