Die Haltetonfaktur ist eine in der Zeit der Notre-Dame-Schule entstandene Art des Aufbaus eines zweistimmigen Musikstücks. Dabei werden die Noten des Cantus firmus gedehnt und mit einer melismatisch sowie rhythmisch frei vorgetragenen Oberstimme kombiniert. Beide Stimmen werden auf die gleiche Silbe gesungen. Die Haltetonfaktur war eine Vorläuferin des Orgelpunktes und löste das bis dahin syllabisch als Quart, Quint oder Oktave geführte Organum ab.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Anfänge der Musik – Mittelalter. Seite 47, mit Notenbeispiel. Abgerufen am 25. Dezember 2015.
  2. Karl H. Wörner: Geschichte der Musik. Ein Studien- und Nachschlagebuch. 8. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1993, ISBN 3-525-27811-X, Kapitel Mittelalter, S. 88, Abschnitt 14,7, Buchvorschau auf Google.
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