Die Handball-DDR-Meisterschaft der Frauen 1962/63 wurde zwischen September 1962 und Oktober 1963 im Hallen- und Feldhandball ausgetragen. Die Meister sowohl in der Halle als auch auf dem Feld wurden unter 20 Mannschaften ermittelt, die jeweils in zwei regionale Staffeln der DDR-Liga Frauen aufgeteilt waren. Die Staffelsieger spielten im Finale um die Meisterschaft.

Hallenmeisterschaft

Punktspiele

Staffel I
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1SC Empor Rostock181512143:7831:5
2TSC Berlin181422153:8230:6
3BSG Lok Rangsdorf1814-4121:7728:8
4BSG Post Halberstadt (N)18819122:12317:19
5SC Aufbau Magdeburg187110107:11415:21
6BSG Empor Halloren Halle (N)187110111:14315:21
7BSG ZAB Dessau186-12113:14512:24
8SC Traktor Schwerin (N)18521180:10212:24
9TSG Wismar18421290:13110:26
10BSG Motor Frankfurt/O.18421293:13710:26
Staffel II*
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1BSG Fortschritt Weißenfels17152-153:6832:2
2SC DHfK Leipzig171421162:6830:4
3SC Lok Leipzig151113130:8123:7
4SC Einheit Dresden (N)17926115:9220:14
5BSG Motor Weimar16718103:10915:17
6SG Dynamo Karl-Marx-Stadt146-8102:10212:16
7BSG Motor Erfurt Nord18521182:14312:24
8BSG Lok Dresden17321260:1158:26
9BSG Chemie Zeitz1112841:884:18
10BSG Fortschritt Burgstädt161-1556:1382:30

* Hinweis: Die herangezogene Quelle Deutsches Sportecho gibt keinen Hinweis, ob die fehlenden Spiele noch ausgetragen wurden. Mit Blick auf die Meisterschaft 1963/64 steht fest, dass Zeitz und Burgstädt abgestiegen sind.

Endspiel – Halle

(3. März 1963)

BSG Fortschritt Weißenfels – SC Empor Rostock 5:3

Das Endspiel geriet zu einem einseitigen Geschehen, da die Weißenfelser Spielerinnen drückend überlegen waren. Mit rationellen und risikolosen Aktionen wurde der SC Empor über die gesamte Spieldauer sicher beherrscht. Durch eine schnelle 2:0-Führung durch Tore von Inge Schanding kam die nötige Sicherheit in die Reihen der BSG Fortschritt, mit langem Ballhalten wurde den Rostockerinnen der Spielfluss genommen. Diese hatte daran auch selbst reichlich Anteil, denn sie spielten zu zerfahren, ihre Angreiferinnen litten unter schlechtem Anspiel und die Weitwürfe waren zu unplatziert. Gut zwei Drittel des Spiels war Weißenfels im Ballbesitz, 30 Minuten lang machten die Rostocker Spielerinnen keine Anstalten, den Spielfluss des Gegners wirkungsvoll zu stören. Erst in den letzten zehn Minuten rafften sich die Ostseestädterinnen auf, mehr zu riskieren und kamen noch zu zwei Toren. Um das Spiel noch zu drehen, war es da jedoch schon zu spät. Souverän und ungefährdet kam die BSG Fortschritt Weißenfels zu ihrer fünften Hallenmeisterschaft.

Weißenfels: Maudrich – Gisela Reinhardt (1), Gisela Herden, Inge Schanding (4), Kahnt, Monika Pullert; Erika Quarg, Jahn-Baumert, Bachmann, Hoffmann

Rostock: Zaschwieja – Kokisch (1), Bergmann, Baumann (1), Kikillus, Ingrid Lemcke, Karin Sorge (1); Lodemann, Tiedemann, Apelt

Schiedsrichter: Carl (Coswig), Zuschauer: 4000 in der Werner-Seelenbinder-Halle (Ost-Berlin)

Feldmeisterschaft

Punktspiele

Staffel I
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1SC DHfK Leipzig181611150:8233:3
2SC Empor Rostock181323140:6328:8
3SC Aufbau Magdeburg181215123:9225:11
4TSC Berlin18111699:7223:13
5BSG Empor Halloren Halle (N)1865774:8517:19
6TSG Wismar1854978:7614:22
7BSG ZAB Dessau18521173:10712:24
8BSG Traktor Dummerstorf186-1284:12112:24
9BSG Post Halberstadt185-1372:10310:26
10BSG Einheit Zerbst183-1546:1386:30
Staffel II
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1BSG Fortschritt Weißenfels18171-178:4435:1
2SC Lok Leipzig1815-3159:6330:6
3SC Einheit Dresden1813-591:8026:10
4BSG Lok Rangsdorf18927108:9120:16
5SG Dynamo Karl-Marx-Stadt1892793:9720:16
6BSG Motor Weimar188-1065:9516:20
7BSG Aktivist K.M. Zwickau18531086:11013:23
8BSG Fortschritt Cottbus (N)18421265:11910:26
9BSG Lok Dresden18221444:1156:28
10SG Dynamo Leipzig18121551:1264:32

Endspiel – Feld

(6. Oktober 1963)

BSG Fortschritt Weißenfels – SC DHfK Leipzig 7:4

Fortschritt Weißenfels verteidigte seinen Vorjahrestitel erfolgreich und machte das Double Hallen- und Feldmeisterschaft perfekt. Der Triumph der Weißenfelserinnen war jedoch lange Zeit nicht sicher. Besonders in der ersten Halbzeit konnten die Spielerinnen der DHfK, die zum ersten Mal in einem Handballfinale standen, dem Favoriten Paroli bieten. Sie traten mit einer gut gestaffelten Abwehr auf, in der die Weißenfelser Angreiferinnen konsequent neutralisiert wurden. Diese schossen zwar schnell das erste Tor, doch unbeeindruckt davon besannen sich die DHfK-Spielerinnen auf ihre eigenen Wurfqualitäten und erzielten nach zwölf Minuten die 2:1-Führung. Obwohl Weißenfels bis zum Halbzeitpfiff noch eine 3:2-Führung erkämpfen konnte, waren die spielerischen Mängel des Titelverteidigers unübersehbar. Der Beginn der zweiten Spielhälfte stand im Zeichen vergebener Chancen auf beiden Seiten. Nachdem Leipzig in der 27. Minute erneut der Ausgleich gelungen war, rissen die Weißenfelser Führungsspielerinnen um Inge Schandig endlich das Spielgeschehen an sich und bauten nach dem 4:3 in der 30. Minuten diese Führung konsequent aus. Zum Schluss entschied die Routine der Meisterspielerinnen das Endspiel.

Weißenfels: Martina Hoffmann – Weckel, Fischer; Irene Maudrich, Gisela Reinhardt (1), Gisela Herden; Inge Schandig (4), Ursula Kahnt, Erika Quarg (1), Bachmann, Monika Pullert (1); Auswechselspielerin: Baumert

DHfK: Kluger – Weber, Vogt; Bachmann, Urban, Marotzke (1); Dünkel, Adler, Große (1), Meisel (1), Krause; Auswechselspielerin: Hartmann

Schiedsrichter: Göldner (Meißen), Zuschauer: 6000 im Heinz-Steyer-Stadion (Dresden)

Siehe auch

Literatur

  • Deutsches Sportecho, Tagesausgaben 1963
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