Eine Handlinie ist eine gröbere Furche der Handfläche. Sie ist eine angeborene, dauernd vorhandene Bildungsfurche, die bereits im Fötusstadium entsteht und sich im Laufe des Lebens kaum verändert.

Handlesen

Die Anhänger der Chirologie glauben anhand der Form der Linien die Veranlagung und das Schicksal eines Menschen erkennen zu können. Insbesondere in der Renaissance erfreute sich die Chiromantie großer Beliebtheit. Das sehr umfangreiche und damals vielgelesenes Werk Chiromancia von 1596 schrieb der Bernburger Arzt Johannes Rothmann.

Lebenslinie

Die Lebenslinie (Nummer 1 im Bild, auch Vitalislinie) beginnt zwischen Daumen und Zeigefinger und verläuft in einem Bogen Richtung Handgelenk. Handleser beurteilen mit ihr die Lebendigkeit einer Person. Manche behaupten auch, damit konkrete Ereignisse ablesen zu können.

Kopflinie

Die Kopflinie (Nummer 2 im Bild, auch Cerebralislinie) beginnt zwischen Daumen und Zeigefinger und verläuft quer über die Hand. Sie soll für intellektuelle Begabungen, wie Lernfähigkeit, Gedächtnis und Begabung, zuständig sein.

Herzlinie

Die Herzlinie (Nummer 3 im Bild) befindet sich über der Kopflinie und verläuft ihr entgegensetzt. Sie beginnt an der Handkante und endet unterhalb des Mittel- oder Zeigefingers. Sie soll für spirituelles Denken und Gefühle stehen.

Schicksalslinie

Die Schicksalslinie (Nummer 7 im Bild) beginnt an der Handwurzel und verläuft senkrecht nach oben zum Mittelfinger. Bei einigen Menschen ist sie weniger stark oder gar nicht ausgeprägt. Sie soll aufzeigen, wie stark äußere Umstände das Leben einer Person beeinflussen.

Einzelnachweise

  1. Handlinien. Spektrum Akademischer Verlag, abgerufen am 22. Juni 2015.
  2. Manfred Magg: Traditionelles Handlesen. Die Chiromantie und Astrologie von Johannes Rothmann. Chiron Verlag, Tübingen 2020, ISBN 978-3-89997-275-7.
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