Hanna Levy-Hass (* 18. März 1913 in Sarajewo; † 10. Juni 2001 in Jerusalem) war eine jugoslawisch-jüdisch-kommunistische Widerstandskämpferin gegen das Naziregime und Überlebende der Shoa.
Leben
Hanna Levy-Hass wuchs in einer jüdischen Familie von Sarajewo auf. Als junge Frau trat sie der Kommunistischen Partei Jugoslawiens bei und engagierte sich gegen die deutsche Besatzung ihres Landes. Dabei wurde sie im Februar 1944 von der Gestapo verhaftet und im Sommer des gleichen Jahres in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Hier gelang es ihr, heimlich Aufzeichnungen über das Lagerleben anzufertigen. Als das Lager 1945 geräumt wurde, kam sie auf einen Räumungstransport und wurde dabei von sowjetischen Truppen befreit. Zunächst kehrte sie nach Jugoslawien zurück, emigrierte jedoch 1948 nach Israel.
Anfang der 1980er-Jahre bereiste sie Westeuropa, wobei sie zeitweise in Genf sowie in Paris lebte. Mitte der 1980er Jahre machte sie sich Gedanken darüber, wieder nach Jugoslawien zurückzukehren. Dort wollte sie für immer bleiben.
Hanna wurde die Mutter ihrer Tochter Amira. Sie starb 2001 in Jerusalem.
Werke
- Lévy-Hass, Hanna: Vielleicht war das alles erst der Anfang, Tagebuch aus dem KZ Bergen-Belsen 1944–1945, München, 2009.
- Lévy-Hass, Hanna: Vielleicht war das alles erst der Anfang, Berlin: Rotbuch-Verlag, 1979.
- Lévy-Hass, Hanna: Journal de Bergen-Belsen, 1944–1945, Chicago, Ill.: Haymarket, 2007.
- Lévy-Hass, Hanna: Inside Belsen, Paris: Seuil, 1989.
- Lévy-Hass, Hanna: Inside Belsen, Brighton: The Harvester Press, 1982.
- Lévy-Hass, Hanna: En misschien was dat nog maar het begin ..., Baarn: Het Wereldvenster, 1980.
- Lévy-Hass, Hanna: Semantics of the self. Preservation and construction of identity in concentration camp diaries, Enthalten in InterDisciplines Bd. 1, 31 Nr. 2, Dezember 2010.