Hans-Ulrich Freiherr von Ruepprecht (* 9. Juli 1911 in Stuttgart; † 4. Juni 2006 ebenda) war ein deutscher Jurist, Genealoge und Heraldiker.

Leben und Wirken

Ruepprecht entstammte einem alten bayerischen, früher in Lindau sesshaften, Adelsgeschlecht. Zu seinen Ahnen zählt Burckhard Bardili. Sein Vater Otto Freiherr von Ruepprecht war Oberstaatsanwalt in Stuttgart. 1929 absolvierte er am Dillmann-Gymnasium Stuttgart das Abitur und ab dem Sommersemester dieses Jahres studierte er Rechtswissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Im selben Semester renoncierte er bei der Landsmannschaft Schottland, der Korporation seines Vaters und später seines Sohnes. Ab dem Sommersemester 1931 setzte er das Studium zunächst an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und später an der Ludwig-Maximilians-Universität München fort. Das Studium schloss er 1937 mit der Promotion zum Dr. iur. mit einer Dissertation über Das Delikt der allgemeinen Lebensgefährdung ab. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwalt, als Ermittlungsrichter am Volksgerichtshof und als Landgerichtsrat in Ravensburg wurde er 1957 zum Richter am Oberlandesgericht Stuttgart berufen. 1976 trat er in den Ruhestand.

Seit 1943 war er Mitglied des Vereins für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden, ab 1957 wurde er für 34 Jahre dessen Vorsitzender. 1973–1977 war er der Vorsitzende der Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände, dessen Ehrenvorsitzender er 2001 wurde.

Ehrungen

Literatur

  • Ursula Strohbücker: Ein Leben im Dienste der Genealogie. Dr. Freiherr v. Ruepprecht zum 80. Geburtstag. In: Süddeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde. Band 20, Nummer 2, 1991, S. 61–66 (biographische Würdigung mit Schriftenverzeichnis).
  • Petra Schön: Dr. Hans-Ulrich von Ruepprecht †. In: Süddeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde. Band 24, Heft 10, 2006, S. 438 f. (Nachruf).
  • Hermann Metzke: Dr. Hans-Ulrich Freiherr v. Ruepprecht verstorben. In: Genealogie. Jahrgang 55 (Band 28), Heft 3, 2006, S. 193 f. (Nachruf).

Einzelnachweise

  1. Erich Faul (Hrsg.): Landsmannschaft Schottland zu Tübingen – Liste aller Bundesbrüder 1849–1959. Stuttgart 1969.
  2. Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland, Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR (Hrsg.): Braunbuch: Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat, Wirtschaft, Verwaltung, Armee, Justiz, Wissenschaft. Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968, 3. Auflage, S. 234
  3. Petra Schön: Dr. Hans-Ulrich von Ruepprecht †. In: Süddeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde. Band 24, Heft 10, 2006, S. 438 f., hier S. 438.
  4. Hermann Metzke: Dr. Hans-Ulrich Freiherr v. Ruepprecht verstorben. In: Genealogie. Jahrgang 55 (Band 28), Heft 3, 2006, S. 193 f., hier S. 194; Ursula Strohbücker: Ein Leben im Dienste der Genealogie. Dr. Freiherr v. Ruepprecht zum 80. Geburtstag. In: Süddeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde. Band 20, Nummer 2, 1991, S. 61–66, hier S. 61.
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