Hans Gericke (* 27. Juli 1912 in Magdeburg; † 15. Februar 2014 in Berlin) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner.

Leben

Hans Gericke studierte von 1931 bis 1937 Architektur an der Technischen Hochschule Hannover. Im Anschluss hielt er sich zu Studienzwecken drei Jahre in Italien auf. Zum 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.958.041). Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er auf Sylt, in Brüssel und Italien in seinem Beruf.

Gericke war in der DDR Mitglied der NDPD. Er wurde 1951 persönlicher Referent des Ministers für Aufbau, Lothar Bolz. Danach wurde er Stadtrat für Aufbau in Ost-Berlin und setzte sich für den Wiederaufbau des Forum Fridericianum ein. Auch an der Umgestaltung des NDPD-Hauses (Berlin, Mohrenstraße 20/21) war er beteiligt.

Von 1953 bis 1958 war Gericke stellvertretender Direktor des Instituts für Theorie und Geschichte der Baukunst an der Deutschen Bauakademie, von 1959 bis 1964 Chefarchitekt von Ost-Berlin. Danach kehrte er als stellvertretender Direktor des Instituts für Städtebau und Architektur an die Bauakademie der DDR zurück. Daneben war er von 1952 bis 1986 Vizepräsident des Bundes deutscher Architekten in der DDR (BdA). Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. 1961 mit dem Goethepreis der Stadt Berlin sowie 1972 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber und 1977 in Gold.

Literatur

  • Kurzbiografie zu: Gericke, Hans. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Frank Betker: Hans Gericke. In: Wolfgang Benz u. a. (Hrsg.): Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen Wirkungen, Bd. 4. Hirmer, München 2023, ISBN 978-3-7774-4114-6, S. 1203.

Einzelnachweise

  1. Früherer Berliner Chefarchitekt gestorben, Mitteilung des IRS vom 17. Februar 2014.
  2. Ehemalige Wohnadresse in Berlin-Alt-Hohenschönhausen, abgerufen am 28. April 2019.
  3. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/10750332
  4. Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 102.
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