Hans Kellinghusen (* 30. März 1885 in Hamburg-Bergedorf; † 9. Januar 1971 ebenda) war ein deutscher Archivar. Zu seinen Vorfahren gehörte Heinrich Kellinghusen, der Hamburger Bürgermeister des 19. Jahrhunderts war. Er studierte Geschichte, Deutsch und Latein in Berlin, München und Göttingen. Seine von Karl Brandi betreute Dissertation über das Amt Bergedorf wurde 1908 in der Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte veröffentlicht. Nach der Promotion wurde er 1909 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Staatsarchiv Hamburg (1926 Archivrat, 1933 Professor und stellvertretender Direktor). Er trat in den Reichsbund der deutschen Beamten 1933 und in die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt ein. Nach Aufhebung der Mitgliedersperre wurde Kellinghusen Mitglied in der NSDAP. Das Entnazifizierungsverfahren überstand er unbeschadet mit Einstufung in die Kategorie V („unbelastet“). Er inszenierte sich als Diskriminierungsopfer, indem er gegenüber den Briten angab, seit 1926 nicht mehr befördert worden zu sein.

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • Beiträge zur Geschichte des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg. Professor Dr. Hans Kellinghusen zur Vollendung des 75. Lebensjahres gewidmet. Hamburg 1960, OCLC 73249743.
  • Sarah Schmidt: Das Staatsarchiv Hamburg im Nationalsozialismus (= Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg. Band 24). Hamburg University Press, Hamburg 2016, ISBN 978-3-943423-29-7, S. 31 ff. (online).

Anmerkungen

  1. Hans Kellinghusen: Das Amt Bergedorf. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 13, 1908, S. 181–373 (online).
  2. Zu den Mitgliedschaften vgl. Gunnar B. Zimmermann: Bürgerliche Geschichtswelten im Nationalsozialismus. Der Verein für Hamburgische Geschichte zwischen Beharrung und Selbstmobilisierung. Göttingen 2019, S. 323.
  3. Gunnar B. Zimmermann: Bürgerliche Geschichtswelten im Nationalsozialismus. Der Verein für Hamburgische Geschichte zwischen Beharrung und Selbstmobilisierung. Göttingen 2019, S. 553.
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