Hans Richard Heinmann (* 12. Mai 1875 in Gardelegen; † 24. September 1947 in Altenberg) war ein Maler und Graphiker des sächsischen Osterzgebirges.

Von seiner Mutter wurde er als Einzelkind zur Liebe zur Natur erzogen. Von 1895 bis 1899 studierte er Malerei an der Dresdner Kunstakademie und war Schüler von Professor Friedrich Preller in Dresden und lebte von 1908 bis zu seinem Tod in der osterzgebirgischen Kleinstadt Altenberg, Sonnenhofweg 8. Er malte und zeichnete in verschiedenen Maltechniken und gab seinen Naturbildern ein vielfältiges Ansehen von Bergen, Wiesen, Wäldern, Bäumen und stellte darin den Menschen in die Natur. Später malte er Menschen bei der Ausübung ihrer Arbeit, als Handwerker, Bauern oder Bergleute. Besonders die Tätigkeit im Bergbau inspirierte ihn zu zahlreichen Bildern.

Nach dem Ersten Weltkrieg zog es ihn in den Sommermonaten in die Alpen, nach Tirol und die Dolomiten. Sein Markenzeichen bei seinen Gebirgstouren waren Tirolerhut und kurze Hosen mit bestickten Hosenträgern. Während er die Alpenbilder in leuchtenden strahlenden Farben malte, sind im Gegensatz dazu seine Bilder aus der Altenberger Gegend in gedämpftem Bunt geschaffen. Er beschäftigte sich mit dem Sammeln und Pressen von Blättern und Pflanzen, die als Vorlage für seine Ornamente und Farben benutzt wurden. In Altenberg wurde er liebevoll „Onkel Maler“ genannt. Er liebte stille Winterabende und beschäftigte sich mit Kinderbüchern.

Im Jahr 1922 schuf er sieben Illustrationen für das Märchenbuch Vom guten König Quirlequitsch und anderen lustigen Gesellen der Autorin Gertrud Reinhold. Im Auftrag des Altenberger Bürgermeisters Hilscher schuf er im Jahr 1942 Bilder mit Stadtmotiven. Diese dienten als Vorlage und Unterstützung beim Wiederaufbau der durch die sowjetische Luftwaffe in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges zerstörten Stadt. Im Jahr 1946 erschien ein Mehrfarbendruck mit den Altenberger Werken. Sein Werk Ziegenhirten wurde im Auftrag der Stadt Altenberg restauriert und befindet sich im Trauungszimmer des Rathauses.

Heinmann hinterließ zahlreiche Landschaftspastelle insbesondere aus der Gegend um Altenberg; bekannt wurden vor allem zarte Frühlingslandschaften und mehrere Darstellungen aus der Arbeitswelt der erzgebirgischen Bergleute. Er malte aber auch Ansichten außerhalb Deutschlands, so zum Beispiel 1930 den Blick ins Gauertal.

Im Alter von 72 Jahren starb Heinmann in Altenberg und wurde auf dem dortigen Friedhof bestattet. In Altenberg konnte man von Juni bis August 2014 eine kleine Ausstellung in der Sparkasse besichtigen.

Werke (Auswahl)

Gemälde (Auswahl)

  • Kirchenruine (Tafelbild, Öl; ausgestellt 1946 auf der Ausstellung „Heimat + Arbeit“ in Dippoldiswalde)

Illustrationen

  • Gertud Reinhold: Vom guten König Quirlequitsch und anderen lustigen Gesellen. Sieben Märchen. Mit 7 farbigen Tafeln von Hans Richard Heinmann. Verlag Drugulin, Leipzig 1922
Commons: Hans Richard Heinmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archiv der Hochschule für Bildende Künste Dresden
  2. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/354324/16
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