Hans Wegener (* 27. Mai 1896 in St. Avold, Lothringen; † 27. Dezember 1980 in Bremen) war ein deutscher Bibliothekar.

Leben

Familie und Ausbildung

Der evangelisch getaufte, gebürtige Lothringer Hans Wegener, Sohn des Forstmeisters Gustav Wegener und dessen Ehegattin Caroline geborene Zimmermann, wandte sich nach dem Abitur auf der Melanchthon-Schule Steinatal, gefolgt von der Teilnahme am Ersten Weltkrieg, dem Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Nationalökonomie an den Universitäten Straßburg, Münster und Heidelberg sowie an der TH und der Kunstgewerbeschule in Stuttgart zu. 1924 erwarb er in Heidelberg den akademischen Grad eines Dr. phil., 1929 legte er in Berlin seine bibliothekarische Fachprüfung ab.

Hans Wegener heiratete im Jahre 1924 Dorothee geborene von Mengersen. Aus dieser Ehe entstammten die Kinder Thomas und Cornelia. Wegener verstarb im Dezember 1980 fünf Monate vor Vollendung seines 85. Lebensjahres in Bremen.

Beruflicher Werdegang

Hans Wegener trat unmittelbar nach der Promotion an der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin in den Bibliotheksdienst ein, 1942 wechselte er als Leiter der wissenschaftlichen Bibliotheken nach Metz. Von 1942 bis 1945 hielt er die Leitung des Amerikahauses in Erlangen inne, 1951 wurde er zum Direktor der Staatsbibliothek in Bremen bestellt, 1961 feierlich in den Ruhestand verabschiedet.

Hans Wegener befasste sich insbesondere mit der Handschriftengeschichte, mit Bilderhandschriften sowie der Geschichte der Buchillustration.

Publikationen

  • Beschreibendes Verzeichnis der deutschen Bilderhandschriften des späten Mittelalters in der Heidelberger Universitäts-Bibliothek. J. J. Weber, Leipzig, 1927, (online).
  • Beschreibendes Verzeichnis der Miniaturen und des Initialschmuckes in den deutschen Handschriften bis 1500 (= Beschreibende Verzeichnisse der Miniaturen-Handschriften der Preussischen Staatsbibliothek zu Berlin. Bd. 5). J. J. Weber, Leipzig, 1928.
  • Das Gebetbuch der Johanna von Bocholt. In: Westfälische Studien. Beiträge zur Geschichte der Wissenschaft, Kunst und Literatur in Westfalen. Alois Bömer zum 60. Geburtstag gewidmet. Hiersemann, Leipzig 1928, S. 228–232.
  • Die Geschichte des 3. Ober-Elsässischen Infanterie-Regiments Nr. 172. Bearbeitet nach den amtlichen Kriegstagebüchern und Berichten von Mitkämpfern. Sporn, Zeulenroda (Thüringen) 1934.
  • Vom deutschen Bauerngarten. Seine Gestalt und seine Geschichte (= Weberschiffchen-Bücherei. 28). J. J. Weber, Leipzig 1937
  • Einleitung in: Küchenmeisterei. In Nürnberg von Peter Wagner um 1490 gedruckt (= Veröffentlichungen der Gesellschaft für Typenkunde des XV. Jahrhunderts. Reihe B: Seltene Frühdrucke in Nachbildungen. 3, ZDB-ID 529484-8). Faksimile nach dem Exemplar der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel. Mit einem Glossar und einer Bibliographie. Harrasowitz, Leipzig 1939.
  • als Herausgeber: Beiträge zur Geschichte der Staatsbibliothek Bremen. C. Schünemann, Bremen 1952.
  • Schönes altes Bremen in Stichen und Lithographien. F. Trüjen, Bremen 1957.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 Wegener, Hans. In: Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 10: Thibaut – Zycha. K.G. Saur Verlag GmbH & Co KG, München 1999, ISBN 3-598-23170-9, S. 373.
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