Hans Heinrich Freiherr von Könneritz (* 24. Juli 1864 in Laubegast; † 1924) war ein deutscher Rittergutsbesitzer und Politiker.
Leben und Wirken
Der älteste Sohn des sächsischen Finanzministers Léonçe von Könneritz (1835–1890) und dessen Ehefrau Marie Violande Auguste Erdmuthe geb. Gräfin von Beust (1845–1926) übernahm nach dem Tod seines Vaters dessen Rittergut in Erdmannsdorf. Während seiner Patronatszeit wurde 1892/93 die Trinitatiskirche in Erdmannsdorf neu erbaut.
Von 1899 bis zur Abschaffung der Monarchie im Königreich Sachsen im Rahmen der Novemberrevolution 1918 gehörte er als gewählter Rittergutsbesitzer des Erzgebirgischen Kreises der I. Kammer des Sächsischen Landtags an. Er war sächsischer Kammerherr und im Vorstand des Bezirks-Armen-Arbeitshauses tätig. Nach seinem Tod übernahm 1924 sein Bruder Ferdinand Richard von Könneritz (1867–1943), verheiratet mit der Generalstochter Ilse Freiin von Uslar-Gleichen (1880–1967), den Besitz. Das in der Amtshauptmannschaft Flöha gelegene, damals 334 ha große und bald verpachtete Rittergut, geriet aber u. a. wegen der Erbauseinandersetzung und den hohen Erbschaftssteuern derart in finanzielle Schwierigkeiten, dass das Schloss im Dezember 1932 und der dazugehörige Landwirtschaftsbetrieb 1936 versteigert werden musste.
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1905, GGT-Jahrgang 78, Justus Perthes, Gotha 1904, S. 442.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen von Flotow, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser, A (Uradel), Band III, Band 18 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Glücksburg (Ostsee) 1958, S. 240 f. ISSN 0435-2408
Einzelnachweise
- ↑ Hans Heinr. Freih. v. Könneritz. In: Der sächsische Landtag 1909–1915. Biographisch-statistisches Handbuch mit den Porträts aller Mitglieder der ersten und zweiten Ständekammer und einer Einleitung über die Sächsische Verfassung. Verlag "Salonblatt" GmbH, Dresden 1910, S. 36.
- 1 2 Gemeindeverwaltung Erdmannsdorf (Hrsg.): 1196–1996, 800 Jahre Erdmannsdorf. Erdmannsdorf 1996, S. 25.
- ↑ Kirchengeschichte von Erdmannsdorf (Memento vom 18. August 2013 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Hrsg. Sächsischer Landtag, Selbstverlag, Dresden 2001, S. 110.
- ↑ Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser, A (Uradel), Band VII, Band 56 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1973, S. 253. ISSN 0435-2408
- ↑ Ernst Ullrich, Ernst Seyfert: Landwirtschaftliches Adressbuch Freistaat Sachsen 1925, 3. Auflage, in: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band IX, Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1925, S. 91.