Happened-Before (englisch für „passierte vorher“) ist in der Informatik eine logische Beziehung zwischen zwei Zeitpunkten.

Die Happened-Before-Relation ist wichtig, um die Kausalordnung von Ereignissen in asynchronen verteilten Systemen zu bestimmen. Sie wurde von Leslie Lamport formuliert. Die Happened-Before-Relation wird im Allgemeinen durch eine logische Uhr implementiert. Umgekehrt definiert die Happened-Before-Relation die Uhrenbedingung für diese logische Uhr.

Um die relative Zeit zwischen zwei auftretenden Ereignissen in einem verteilten System ohne eine globale Uhr herauszufinden, benutzt man die Happened-Before-Relation (→), die für Lamport-Uhren wie folgt definiert ist:

  • Wenn auf demselben Prozess a vor b stattfindet, dann a → b .
  • Wenn ein Prozess eine Nachricht zu einem anderen Prozess sendet, dann a → b wenn a der Sender und b der Empfänger ist.
  • Für drei Ereignisse a, b, c, wenn a → b und b → c, dann a → c (Transitivität).

Dabei wird der Wert der lokalen Uhr jeweils der Nachricht als Zeitstempel beigefügt.

Die Happend-Before-Relation nach Lamport liefert eine strikte partielle Ordnung für die Ereignisse. Sie ist nicht ausreichend, wenn man nebenläufige Ereignisse betrachten will. Die Nebenläufigkeit lässt sich an einer Lamport-Uhr nicht ablesen. Zwar ist eine Lamport-Uhr so aufgebaut, dass a → b Zeit(a) < Zeit(b) gilt. Die Umkehrung Zeit(a) < Zeit(b) a → b gilt jedoch nicht (bzw. nur auf demselben Prozess).

Um eine totale Ordnung von Ereignissen zu erhalten, kann man z. B. Vektoruhren benutzen.

Einzelnachweise

  1. Lamport, Leslie (1978). "Time, Clocks and the Ordering of Events in a Distributed System", Communications of the ACM, 21(7), 558–565.
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