Harendotes in Hieroglyphen
Mittleres Reich




Neues Reich




Gr.-röm. Zeit


Hor-nedjitef
Ḥr-nḏ-jt.f
Horus, der seinem Vater beisteht
Griechisch Harendotes
Horus als Harendotes

Harendotes (altägyptisch Hor-nedjitef) ist eine seit dem Mittleren Reich belegte Gottheit in der ägyptischen Mythologie und eine Unterform des Gottes Horus. In seinem Bezug zu Osiris wacht er über diesen und zählt somit zu den Schutzgöttern.

Daneben tritt Harendotes in seinen Nebenformen als Hor-nedj-Hor-itef, Hor-nedj-Hor-itef-Wenennefer, Hor-nedj-itef-Usir, Hor-nedj-Hor-itef-Usir, Hor-nedj-itef-em-utset-Hor, Hor-nedj-itef-em-Rut-iset, Hor-nedjti-itef, Hor-nedjti-Hor-itef und Hor-Behedeti in Erscheinung.

Darstellung

Er wird als falkenköpfiger Mensch dargestellt, der die Doppelkrone von Ober- und Unterägypten trägt und in den Händen das Was-Zepter
und das Lebenszeichen
(Anch) hält.

Bedeutung

Die Pyramidentexte erwähnen sowohl Horus mit dem Beiwort „der seinen Vater schützt“ (N ḏtj - ḥ r-jt=f) als auch den Gott „Horus, der seinen Vater schützt“ (Ḥr-nḏ-ḥr-jt.f), gemeint: Nebenform des Harendotes.

So erhält der junge Horus, als Sohn der Isis, im Osirismythos im Kampf gegen Seth den Titel „Harendotes“. Er gilt als das Urbild des königlichen Nachfolgers und garantiert die Auferstehung seines Vaters Osiris.

In seiner Funktion als Wächter von Osiris beschützt er diesen gegen jegliche Art von Anschlägen. Harendotes schützt aber nicht nur seinen Vater Osiris, sondern auch die Toten, indem seine Abbilder diese auf den Wänden ihrer Särge umgeben.

Kultorte

Zunächst wird Harendotes als Sonnengott und andere Form des Gottes Horus in Hierakonpolis verehrt, später in Buto oder Letopolis. Als Lokalgott des 8. oberägyptischen Ta-wer-Gaues erfuhr er in der Hauptstadt Abydos einen bedeutenden Kult, da Harendotes dort zu der Götter-Neunheit zählte.

In römischer Zeit wurde er auf Philae verehrt. Als siegreicher Gott und Gemahl der Isis und Beschützer ihrer Kinder, der Horussöhne, fand er in Achmim Verehrung.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 269.
  • Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. 2. erweiterte und verbesserte Auflage, R. Felde Eigenverlag, Wiesbaden 1995.
  • Veronica Ions: Die Götter und Mythen Ägyptens. (= Die großen Religionen der Welt - Götter, Mythen und Legenden.) Neuer Kaiser Verlag - Buch und Welt, Klagenfurt 1988, ISBN 3-7042-3073-1.
  • Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen (LGG) Bd. 5: Ḥ - ḫ. (= Orientalia Lovaniensia analecta. Bd. 114). Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1150-6, S. 268–269.
  • Richard H. Wilkinson: Die Welt der Götter im alten Ägypten: Glaube – Macht – Mythologie. Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1819-6.

Einzelnachweise

  1. Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Hamburg 2000, S. 269.
  2. 1 2 3 Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. Wiesbaden 1995, S. 19.
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