Harmerz
Stadt Fulda
Koordinaten: 50° 31′ N,  39′ O
Höhe: 280 (272–312) m ü. NHN
Fläche: 2,64 km²
Einwohner: 1001 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 379 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36041
Vorwahl: 0661
Marienstatue von 1729 am Ortseingang von Harmerz, Fulda

Harmerz ist ein Stadtteil der osthessischen Stadt Fulda. Der Stadtteil liegt südwestlich der Kernstadt im Tal der Giesel im Vorland des Vogelsberges. Die höchste Erhebung in der Gemarkung ist der 345 m hohe Sauerberg.

Geschichte

Übersicht

1160 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, obwohl er schon sehr früh besiedelt wurde. Darauf lassen mehrere Hügelgräber schließen, die in der Gemarkung gefunden wurden.

Der Ortsname lautete 1441 „Harmudes“, 1510 „Harmys“, 1556 „Harmes“, 1589 „Harmets“, 1605 „Harmeß“, 1708 „Harmes“, 1797 „Harmut“ und ab 1811 „Harmerz“

Nonnenrod ist ein Einzelhof und bereits 1650 genanntes ehemaliges Vorwerk des Benediktinerklosters Johannesberg in der Gemarkung von Hamerz.

Gebietsreform in Hessen

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Harmerz zugleich mit anderen Stadtrandgemeinden am 1. August 1972 kraft Landesgesetz in die kreisfreie Stadt Fulda eingegliedert, kam zusammen mit dieser aber am 1. Juli 1974 wieder zurück zum Landkreis Fulda.

Einwohnerentwicklung

 1812:44 Feuerstellen, 270 Seelen
Harmerz: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2017
Jahr  Einwohner
1812
 
270
1834
 
361
1840
 
363
1846
 
373
1852
 
400
1858
 
358
1864
 
343
1871
 
364
1875
 
343
1885
 
366
1895
 
392
1905
 
408
1910
 
425
1925
 
463
1939
 
527
1946
 
622
1950
 
657
1956
 
657
1961
 
830
1967
 
863
1970
 
871
1988
 
955
2010
 
1.043
2013
 
1.021
2015
 
1.081
2016
 
1.012
2017
 
1.001
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: ; 2010,2012,2015:

Religion

Historische Religionszugehörigkeit

 1885:8 evangelische (= 2,19 %), 358 katholische (= 97,81 %) Einwohner
 1961:7 evangelische (= 4,46 %), 791 katholische (= 95,30 %) Einwohner

Katholische Kirche

Bereits mit der Ersterwähnung im Jahre 1160 gehörte es zum Kloster Fulda und im Jahre 1787 zur Fürstabtei Fulda im Centoberamt Fulda und war der Propstei Johannesberg zugeordnet.

1510 zählte Harmerz, zur Pfarrei St. Johannes wie auch die Orte Ziegel, Zirkenbach, Zell und Istergiesel. Heute zählt es zum Bistum Fulda.

Politik

Liste der Bürgermeister von Harmerz

  • 1860 bis 1870 Johann Müller (1824–1908)
  • 1880 bis 1896 Theodor Schütz (1836–1913)
  • 1896 bis 1919 Damian Müller (1852–1933)
  • 1919 bis 1934 Gustav Schütz (1869–1945)
  • 1934 bis 1948 Hermann Müller (1887–1973)
  • 1948 bis 1964 Josef Vogel (1893–1982)
  • 1964 bis 1973 Heribert Ohnesorge (1923–2009)

Quelle: Harnischfeger, Chronik, S. 70; Auth, Hauschroniken.

Liste der Ortsvorsteher von Harmerz

  • 1973 bis 1977 Heribert Ohnesorge
  • 1977 bis 1988 Oskar Auth
  • 1988 bis 2011 Herbert Klingenberger
  • seit 2011 Martin Haseneier

Quelle: Harnischfeger, Chronik, S. 70; Auth, Hauschroniken.

Wappen

Am 28. September 1967 wurde der Gemeinde Harmerz ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Rot unter einem weißen Schildhaupt mit schwarzem Kreuz ein silberner Topfhelm mit goldenem Steg waagerecht durchbohrt von einem silbernen Schwert mit goldenem Griff.

Sehenswürdigkeiten

Verkehr/ÖPNV

Der Ort Harmerz ist per Stadtbuslinie 7 an den ÖPNV angebunden. Harmerz wird alle 30 bis 60 min angefahren.

Persönlichkeiten

  • Josef Vogel (* 1893 in Harmerz; † 1982), Landwirt und Politiker, Abgeordneter des Hessischen Landtags

Literatur

  • Wilhelm Harnischfeger: Chronik von Harmerz. Die Geschichte eines Dorfes in seiner Umgebung, Harmerz 1991.
  • Willi Schütz: Alt-Harmerz. Von der Hofstatt zu Harmundes im Mittelalter zum heutigen Fuldaer Stadtteil Harmerz, Harmerz 1994.
  • Michael Mott: "Gute Scheuer mit zwei Tenn ..." / Um eine über 300 Jahre alte Scheune in Harmerz ist es schlecht bestellt / Notsicherung durch Denkmalpflege, in: Fuldaer Zeitung, 21. Sept. 1995, S. 13 (Serie: DENK-mal!).
  • Josef Auth: Harmerzer Hauschroniken, Harmerz, 2. Auflage 2012.
  • Literatur über Harmerz nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Suche nach Harmerz. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek

Einzelnachweise

  1. Flächen der Stadtteile. (PDF; 30 KB) In: Internetauftritt. Stadt Fulda, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  2. 1 2 Statistischer Bericht 2017. (PDF; 7.5 MB) In: Internetauftritt. Stadt Fulda, archiviert vom Original am 1. Januar 2020; abgerufen im Juni 2021.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 387.
  5. 1 2 3 4 Harmerz, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Statistischer Bericht 2011. (PDF; 11 KB) Stadt Fulda, S. 9, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  7. Die Einwohnerdichte in den statistischen Bezirken der Stadt Fulda (Stand: 31. Dezember 2013). (PDF; 11 KB) Archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  8. Die Einwohnerdichte in den statistischen Bezirken der Stadt Fulda (Stand: 31. Dezember 2015). (PDF; 11 KB) Archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  9. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Harmerz, Landkreis Fulda, Regierungsbezirk Kassel vom 28. September 1967. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1967 Nr. 42, S. 1282, Punkt 1060 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,2 MB]).
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