Die Harpe (auch Harpa; griechisch ἅρπη, lateinisch harpe ‚Sichel‘) beschreibt ein Schwert, das an seiner geraden Klinge einen sichelförmigen Ansatz hat, das Hakenschwert, Sichelschwert, welches als eine mythologische Waffe, hauptsächlich in griechischen und lateinischen Sagen vorkommt.

Etymologie

Die Termini harpē und falx bezeichneten, sowohl im Griechischen und Lateinischen, jedes konkav schneidende Werkzeug, ein spezifischer Terminus für die Sichel existierte noch nicht. Hingegen bezeichnet drepanon (gr. »Sichel«, »krumme Spitze«) jedwedes gekrümmtes Erntewerkzeug. Das griechische ἅρπη ist ursprünglich von einem semitischen Wort entlehnt, welches im biblischen Hebräisch als חרב „Schwert“ wiedergeben ist. Der heutige Begriff für die Sichel leitet sich (im germanischen Sprachraum) von den erst im Spätlatein auftauchenden Termini sīcula, falcicula ab.

Kunst und Mythologie

Der Sage nach ist dieses Schwert die von Merkur geliehene Waffe, mit der Perseus Medusa enthauptet (daher Cyllenis harpe). In einer anderen Sage der griechischen Mythologie kastriert der Titan Kronos mit einer Harpe seinen Göttervater Uranos. Die Harpe findet sich gelegentlich auf römischen oder griechischen Skulpturen. Diesen Abbildungen zufolge ist es ein Schwert mit einer gebogenen Klinge. Diese Darstellung wird explizit im Werk Leukippe und Kleitophon des 2. Jahrhunderts beschrieben.

In späteren Abbildungen ist die Harpe eher eine Sichel als ein Schwert. Auf dieser sehr künstlerischen Abbildung einer Harpe, welche die Entmannung des Uranos zeigt, wird diese als Kriegssense dargestellt. Der griechische Held Perseus wird traditionell mit einer Harpe in der Hand abgebildet, mit der er den Kopf der Medusa abschlug.

Siehe auch

Commons: Darstellungen von Kronos mit der Harpe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Crawford: The Roman Republican Coinage. 2 Bände. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1974, ISBN 0-521-07492-4., Nummer 421/1
  2. Val. Flacc. 7, 364
  3. (rein lat. falcatus oder hamatus ensis, lunatum ferrum)
  4. ae, f. (Demin. v. sica), der »kleine Dolch«; daher meton. scherzhaft = mentula, Catull. 67, 21
  5. ae, f. (Demin. v. falx), die »kleine Sichel«, Pallad. 1, 43, 5. Augustin. c. Faust. 6, 4. Arnob. 6, 26
  6. Val. Flacc. 4, 390
  7. Ovid, Metamorphosen 5, 69
  8. Ovid, Metamorphosen 5, 176; Lucan. 9, 662. – II, der Edelfalke (Falco gentilis, L.), Plin. 10, 204
  9. 1 2 Achilleus Tatios: Leukippen kai Kleitophonta 3.7.8 – 3.7.9 „ὥπλισται δὲ καὶ τὴν δεξιὰν διφυεῖ σιδήρῳ εἰς δρέπανον καὶ ξίφος ἐσχισμένῳ. ἄρχεται μὲν γὰρ ἡ κώπη κάτωθεν ἀμφοῖν ἐκ μιᾶς, καὶ ἔστιν ἐφ’ ἥμισυ τοῦ σιδήρου ξίφος, ἐντεῦθεν δὲ ἀπορραγὲν τὸ μὲν ὀξύνεται, τὸ δὲ ἐπικάμπτεται. καὶ τὸ μὲν ἀπωξυμμένον μένει ξίφος, ὡς ἤρξατο, τὸ δὲ καμπτόμενον δρέπανον γίνεται, ἵνα μιᾷ πληγῇ τὸ μὲν ἐρείδῃ τὴν σφαγήν, τὸ δὲ κρατῇ τὴν τομήν.“ Vergleiche den Nachweis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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