Hermann Christlieb (genannt Harry Christlieb; * 26. Mai 1886 in Cincinnati; † 16. Mai 1967 in Amberg) war ein deutscher Bildhauer, Skulpturenkünstler und Bronzegießer.
Leben
Im Alter von vier Jahren erkrankte Hermann Christlieb schwer an Scharlach und verlor dadurch sein Gehör. Als 15-Jähriger begann Christlieb seine Lehre als Stuckateur. Anschließend studierte er an der Hamburger Kunstgewerbeschule. Durch ein Stipendium konnte er nach Italien reisen.
Durch seine großen künstlerischen Fähigkeiten und Begabungen gelang es ihm, in die Münchner Kunstakademie aufgenommen zu werden. 1916 ließ er sich in Berlin als freischaffender Künstler nieder. Sein Atelier hatte er in Kleinmachnow. Er war von 1937 bis 1944 auf allen Großen Deutschen Kunstausstellungen in München vertreten.
1945 floh Christlieb aus Berlin nach Schleswig. Viele Skulpturen von ihm blieben in Berlin. 1950 kam er nach Amberg, wo er zusammen mit seiner Frau Alma Aufnahme in einem Auffanglager für Flüchtlinge und Vertriebene fand. 1962 schuf er die überlebensgroße Bronzeskulptur Flamingogruppe am Kurfürstenbad in Amberg.
1967 starb Hermann Christlieb in Amberg. Sein Atelier an der Sulzbacher Straße erwarb Manfred Raumberger.
Nachleben
Die Stadt Amberg benannte 2012 eine neue Straße im Sebastianviertel nach ihm.
Literatur
- Amberger Skulpturenweg, Hrsg. Kulturamt Amberg, Amberg 2010, S. 36
Weblinks
- Miriam Wittlioh und Michael Wolf: Amberg und Harry Christlieb: Der vergessene Künstler onetz.de, Bericht vom 19. März 2016; Zugriff: 19. März 2016
Einzelnachweise
- ↑ Treffpunkt-Kunst.net - Künstlernamen Listing A-C