Hartmann Books ist ein 2016 gegründeter Buchverlag in Stuttgart. Der Spezialist für Kunst- und Fotobücher wurde 2021 mit einem der drei Spitzenpreise des Deutschen Verlagspreises ausgezeichnet.
Geschichte
Beide Inhaber, das Ehepaar Angelika und Markus Hartmann, waren zuvor seit den frühen 1990ern in verschiedenen Verlagen und anderen kulturellen Institutionen als leitende Angestellte tätig. 2014 entschieden sie, sich unternehmerisch selbständig zu machen mit der Gründung der Ausstellungs- und Künstleragentur Hartmann Projects. Juristisch wählte man die Rechtsform GbR. Aus diesem weiterhin bestehenden Unternehmen heraus erfolgte dann zwei Jahre später die Verlagsgründung von Hartmann Books. Die frühere Herstellungsleiterin im Hatje Cantz Verlag und heutige freie Produktionerin Nadine Engler war von 2016 bis Ende 2018 als Dritte am Unternehmen beteiligt und gestaltend aktiv. Markus Hartmann brachte eine Ausbildung zum Verlagskaufmann, ein Studium an der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) ein sowie 13 Jahre Programmbereichs-Management beim Verlag Hatje Cantz ein. Die gebürtige Stuttgarterin Angelika Hartmann brachte ebenfalls ein Studium an der HdM sowie ein Aufbaustudium Kulturmanagement an der PH Ludwigsburg mit sowie jahrelange Berufserfahrung als Buchherstellerin und Projektmanagerin bei MairDumont und Hatje Cantz sowie als Kulturmanagerin beim Architekturbüro SL Rasch aus Leinfelden-Echterdingen. Sie tritt zudem seit 2005 künstlerisch in Erscheinung mit dem Duo Wahlverwandt.
In der Jurybegründung zu den Spitzenpreisträgern des Deutschen Verlagspreises 2021 heißt es, die bei Hartmann Books verlegten Bücher würden „sowohl durch ihre originelle Konzeption als auch durch ihre individuelle Gestaltung und die hohe handwerkliche Qualität bestechen. Bereits in den ersten fünf Jahren seit seiner Gründung hat dieser Stuttgarter Verlag ein beeindruckendes Spektrum an Themen und Formen hervorgebracht, vom Dokumentarischen zur freien Kunst, von der Auseinandersetzung mit historischen Gegebenheiten zu zeitgenössischen Experimenten.“
Zu den verlegten Fotografen gehören etwa Peter Bialobrzeski, Volker Hinz, Michael Kerstgens, André Kirchner, Beatrice Minda, Barbara Probst, Alfred Seiland, Gerhard Vormwald. Zudem widmete man eigene Bände der Triennale der Photographie (2018), den Künstlern der Agentur Ostkreuz und der Sibylle – Zeitschrift für Mode und Kultur 1956–1995. Auch freie Themensetzungen sind vertreten, zum Beispiel: Berlin 1945–2000: A Photographic Subject (2020). Von der kanadischen Berliner Kunsthistorikerin Candice M. Hamelin wurden dafür exemplarische Arbeiten von über 20 Fotografen ausgewählt, die im Multi-Dialog die sozialen, politischen und kulturellen Veränderungen der Stadt über die Jahrzehnte dokumentieren. In geringerer Anzahl sind auch Designer und weitere bildende Künstler im Verlagsprogramm vertreten, wie etwa das Buch Fleckhaus – Design, Revolte, Regenbogen (2017) zum legendären deutschen Designer Willy Fleckhaus belegt.
Weblinks
Belege
- ↑ Verlagspreis Preisträger 2021, deutscher-verlagspreis.de, abgerufen am 2. Juli 2021
- ↑ Deutscher Verlagspreis 2021: Hauptpreise gehen an Korbinian, Klett Kinderbuch und Hartmann Books, buchmarkt.de vom 1. Juli 2021, abgerufen am 2. Juli 2021
- ↑ Wahlverwandt**: Anne Schubert und Angelika Hartmann, Stuttgart, wahlverwandt.com, abgerufen am 3. Juli 2021
- ↑ Begründung der Verlagspreis-Jury 2021, boersenblatt.net vom 1. Juli 2021, abgerufen am 2. Juli 2021
- ↑ Ausstellung Reinbeckhallen »Berlin, 1945–2000: A Photographic Subject«, kunstleben-berlin.de vom 1. Oktober 2020, abgerufen am 2. Juli 2021
- ↑ Hartmann Books: Berlin 1945-2000, profifoto.de vom 23. November 2020, abgerufen am 2. Juli 2021
- ↑ Janine Muckermann: Fotoausstellung in den Reinbeckhallen: Berlin im Zeitraffer, ausführliche Rezension auf monopol-magazin.de vom 21. September 2020, abgerufen am 2. Juli 2021