Hattmatt | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin (67) | |
Arrondissement | Saverne | |
Kanton | Saverne | |
Gemeindeverband | Pays de Saverne | |
Koordinaten | 48° 47′ N, 7° 25′ O | |
Höhe | 173–234 m | |
Fläche | 4,15 km² | |
Einwohner | 678 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 163 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67330 | |
INSEE-Code | 67185 | |
Website | hattmatt.fr | |
Lutherische Kirche St. Laurentius |
Hattmatt ist eine französische Gemeinde im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist dem Kanton Saverne und dem Arrondissement Saverne zugeteilt.
Geografie
Das Dorf mit 678 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) liegt an der Südlichen Zinsel, 35 Kilometer nordwestlich von Straßburg. An der südlichen Gemeindegrenze verläuft die Autoroute A 4, die von Metz nach Straßburg führt.
Name
Der Ortsname bedeutet vermutlich „Matte des Herrn Hatto“, wobei Matte der alemannische Begriff für Wiese oder Weideland und Hatto ein alter deutscher Vorname ist.
Geschichte
Mittelalter
Das Dorf Hattmatt lag im Amt Buchsweiler, das am Anfang des 14. Jahrhunderts als Amt der Herrschaft Lichtenberg entstand. Im Dorf befand sich eine Mühle. Um 1330 kam es zu einer ersten Landesteilung zwischen Johann II. von Lichtenberg, aus der älteren Linie des Hauses, und Ludwig III. von Lichtenberg. Dabei fiel die Hälfte von Hattmatt in den Teil des Besitzes, der künftig von der älteren Linie verwaltet wurde. 1354 erhielt die außereheliche Tochter von Johann II. (Hannemann) von Lichtenberg (* 1317; † 1366), Agnes, bei ihrer Heirat mit dem Ritter Götz von Grostein unter anderem die Hälfte von Hattmatt als Teil ihrer Aussteuer.
Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), Tochter von Ludwig V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474), und eine von zwei Erbtöchtern mit Ansprüchen auf die Herrschaft, heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480). Der hatte eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Die andere Hälfte gelangte an seinen Schwager, Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Buchsweiler – und damit auch Hattmatt – gehörten zu dem Teil von Hanau-Lichtenberg, den die Nachkommen von Anna erbten.
Neuzeit
Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde.
Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam das Amt Buchsweiler unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel das Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Buchsweiler – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde Hattmatt französisch.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1798 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2009 | 2017 |
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Einwohner | 426 | 577 | 615 | 622 | 621 | 591 | 681 | 632 | 661 | 691 |
Wirtschaft
- FAMMAB Eberhard France S.A. produziert hochwertige Bohr- und Fräswerkzeuge.
- Manufacture d’orgues alsacienne (MOA) wurde 1975 gegründet und ist seither im Orgelbau tätig.
Sehenswürdigkeiten
- Lutherische Kirche von 1787.
Literatur
- Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
- Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
- Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1115–1117.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eyer, S. 238.
- ↑ Matt, S. 7.
- ↑ Eyer, S. 78.
- ↑ Eyer, S. 107.
- ↑ Matt, S. 7.
- ↑ Kathrin Ellwardt: Lutheraner zwischen Frankreich und dem Reich: Kirchenbauten in den elsässischen Ämtern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter Johann Reinhard III. und Ludwig IX. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2016, S. 18–59 (49).