Haupt II. von Pappenheim (* 1380; † 1438) war zuerst Vize-, später Reichserbmarschall und Diplomat unter Kaiser Sigismund.

Leben

Haupt II. von Pappenheim war der Sohn des Haupt I. von Pappenheim († 1409) und seiner Gemahlin Agnes von Weinsberg († 1405). Haupt II. war mit Corona von Rothenstein († 1412/14/19) (einer Schwester Ludwig von Rothensteins) vermählt. Durch diese Ehe ging die Herrschaft Grönenbach von den von Rothenstein an die von Pappenheim über. Er war jedoch nicht nur im Besitz der Herrschaft Grönenbach, sondern auch der Burg Rothenstein und Kalden. Nach dem frühen Tod von Corona von Rothenstein vermählte er sich ein zweites Mal mit Barbara von Rechberg.

Haupt II. nahm am Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418 als königlicher Vertrauensmann unter König Sigismund teil. Im Laufe der Jahre konnte er seine Besitzungen deutlich ausweiten. So erwarb er 1422 die Burg in Schweinspoint, 1423 auch den Ort Schweinspoint, Güter in Meinheim, Wolfsbronn und Weimersheim, 1430 die Land- und Stadtvogtei zu Augsburg, 1436 das Schloss Spielberg und 1438 die Herrschaft über Gräfenthal.

Nachkommen

Die Nachkommen des Haupt II. von Pappenheim begründeten verschiedene Linien des Pappenheimer Adelsgeschlechtes.

Seine Kinder aus erster Ehe mit Corona von Rothenstein:

Die Nachfahren aus der zweiten Ehe mit Barbara von Rechberg:

  • Bernhard von Pappenheim, Domherr zu Eichstätt
  • Rudolf von Pappenheim, Pfleger zu Donauwörth
  • Georg I. von Pappenheim (* 1430; † 1485), war Begründer der Treuchtlinger Linie
  • Zenone von Pappenheim ⚭ Hans v. Wolfstain (o. St. v. Egloffstein)
  • Martha von Pappenheim, Klosterfrau in Eichstätt
  • Caecilia von Pappenheim ⚭ Heinrich von Bünau
  • Sigmund II. von Pappenheim (* 1434; † 1496) ⚭ Magdalena von Schaumberg, begründete die Alesheimer Linie

Siehe auch

Literatur

  • Reinhard Heydenreuter: Pappenheim. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 48–50 (Digitalisat).
  • Hans Schwackenhofer: Die Reichserbmarschälle, Grafen und Herren von und zu Pappenheim. Walter E. Keller, Berlin 2002, ISBN 3-934145-12-4, S. 132–139.
  • M. Johann Alexander Döderlein: Historische Nachrichten von dem ur-alten Hochpreislichen Haus der Kaiserlichen und des Reichs Marschallen von Palatin, Und der Davon abstammenden ehe- und dermahligen Reichs-Erb-Marschallen, Herren und Grafen zu Pappenheim, etc. Johann Jacob Enderes, Hoch-Fürstl. privil. Buch-Händler, 1739, S. 106–117 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Urkunde im Staatsarchiv Nürnberg / Herrschaft Pappenheim Urk. 431
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.