Untergegangener Ort
Hauptmannsdorf
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 46′ N, 22° 45′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Hauptmannsdorf, bis 1928 Kaptainischken und Baragehlen, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich sechs Kilometer westsüdwestlich von Kutusowo (Schirwindt) zwei Kilometer südlich der Regionalstraße 27A-012 (ex R 509). Die westliche Grenze der ehemaligen Gemeinde Hauptmannsdorf bildet der kleine Fluss Lipowka (dt. Warup, 1938 bis 1945: Siegwasser).

Geschichte

Die Landgemeinde Hauptmannsdorf wurde im Jahr 1928 durch Zusammenschluss der Landgemeinde Kaptainischken (s. u.) mit dem Gutsbezirk Baragehlen (s. u.) gebildet. Sie gehörte zum Amtsbezirk Pieragen im Kreis Pillkallen. 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen erhielt er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
193366
193957

Kaptainischken

Um 1780 war Grunappen oder Capitainischken ein königliches Bauerndorf. 1874 wurde die Landgemeinde Kaptainischken in den neu gebildeten Amtsbezirk Pieraggen eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
186719
187114
188520
190511
191016

Baragehlen

Um 1780 war Barragehlen ein kölmisches Gut. 1874 wurde auch der Gutsbezirk Baragehlen in den Amtsbezirk Pieraggen eingegliedert. Auch nach dem Anschluss an die Landgemeinde Hauptmannsdorf im Jahr 1928 wurde der Name Baragehlen für das Gut zunächst beibehalten, im Jahr 1938 aber aufgehoben.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
186736
187136
188543
190517
191034
192559

Kirche

Hauptmannsdorf und seine Vorgängerorte gehörten zum evangelischen Kirchspiel Schirwindt.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Rolf Jehke, Amtsbezirk Nicklashagen
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  3. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 46.
  5. 1 2 3 4 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  6. 1 2 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. 1 2 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. 1 2 Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  9. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 9.
  10. Gemäß der zeitgenössischen Messtischblätter
  11. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
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