Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 52° 4′ N, 10° 41′ O

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Wolfenbüttel
Samtgemeinde: Elm-Asse
Höhe: 94 m ü. NHN
Fläche: 15,71 km2
Einwohner: 482 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km2
Postleitzahl: 38322
Vorwahl: 05336
Kfz-Kennzeichen: WF
Gemeindeschlüssel: 03 1 58 017
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Markt 3
38170 Schöppenstedt
Website: www.hedeper.de
Bürgermeister: Frank Graf (GfHW)
Lage der Gemeinde Hedeper im Landkreis Wolfenbüttel

Hedeper ist eine Gemeinde im Harzvorland in Ostniedersachsen mit etwa 500 Einwohnern im Landkreis Wolfenbüttel auf circa 16 km². Sie gehört zur Samtgemeinde Elm-Asse, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Schöppenstedt hat.

Geografie

Lage

Der Ort liegt westlich vom Großen Bruch. Die Kreisstadt Wolfenbüttel liegt etwa 15 km (Luftlinie) nordwestlich von Hedeper. Im Südosten liegt der „Klotzberg“, das zwar kleinste, jedoch erste Naturschutzgebiet des Landkreises.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hedeper besteht aus zwei Ortsteilen (Einwohnerzahlen am 1. Dezember 2016):

  • Hedeper (379 Einwohner).
  • Wetzleben (120 Einwohner)

Geschichte

Mittelalter

Die Dörfer Wetzleben und Hedeper wurden schon sehr früh erstmals urkundlich erwähnt, Hedeper im Jahre 1188 und Wetzleben bereits 994.

Im Hochmittelalter gelangten mehrere Hufen aus dem Besitz des Grafen Konrad II. von Wassel im Erbgang an die Grafen von Hallermund. Der Graf von Hallermund verkaufte im Jahr 1212 sechs in Hedeper gelegene Hufen an das Kloster Wöltingerode, nachdem der Herr von Wöltingerode das Kloster bereits 1188 mit zweieinhalb Hufen in Hedeper ausgestattet hatte. Die Edelherren von Meinersen besaßen um 1220 in Hedeper (Hatebere) 11 Hufen, die Mühle und das Kirchenpatronat als Lehen der Bischöfe von Verden. Mit Zustimmung der Grafen von Hallermund als Lehnsherren wurde 1242 an das Kloster Marienberg (Helmstedt) eine Hufe Land in Hedeper verkauft. In dem Ort waren auch die Grafen von Dassel durch die Verwandtschaft mit Adelheid von Wassel begütert. 1268 verkauften sie eine Hufe an das Kloster Riddagshausen. Eine Manse in Hedeper, für die Graf Simon von Dassel Lehnsherr war, wurde 1305 an das Marienhospital Braunschweig verkauft.

Das Kloster Riddagshausen besaß 1696 noch zwei Meierhöfe mit je sechs Hufen.

Neuzeit

Der Bahnhof Hedeper lag an der Bahnstrecke Jerxheim–Börßum. Durch die Schaffung einer schnurgeraden Ortsdurchfahrt erfolgte 1983 eine Dorfkernzerstörung.

Ortsname

Die Vorsilbe Hed- stammt vermutlich vom altgermanischen hað- „Neigung, Biegung“, die wohl für „am Hang gelegen“ steht. Ähnliche Vorsilben finden sich bei den an einem Hang/Hügel gelegenen Hebborn und Hedemünden.

Das Suffix -per (oder -ber) stammt vom altgermanischen bearo „Hain, Wald“, wie in anderen Orten der Region: Iber, Heudeber und Reddeber.

Insgesamt hieße „Hedeper“ damit „Wäldchen am Hügel“, und tatsächlich ist Hedeper einer der höchstgelegenen Orte der Samtgemeinde.

Eingemeindungen

Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Wetzleben eingegliedert.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat, der am 10. September 2006 gewählt wurde, setzte sich wie folgt zusammen:

Am 1. November 2011 begann die Wahlperiode des am 11. September 2011 gewählten neuen Gemeinderates:

  • UWG 5 Sitze
  • SPD 4 Sitze

Zur Kommunalwahl 2021 wurden ausschließlich Kandidaten der Liste "Gemeinsam für Hedeper und Wetzleben" (GfHW) aufgestellt.

  • GfHW 7 Sitze

Wappen

Blasonierung: „In Rot ein gezinnter goldener Burgturm belegt mit einem schwarzen Fußspitzkreuz.“
Wappenbegründung: Das schwarze Verdener Fußspitzkreuz erinnert an die damaligen Grund- und Lehnsherrn, dem Bistum Verden. Es würdigt zugleich die Ortskirche und die 1398 erwähnte Marienkapelle vor dem Burghof. Darüber hinaus verweist es auf die zahlreichen geistlichen Institutionen, zu denen der Ort jahrhundertelang in Beziehungen stand. Der Burgturm hält das Andenken an die im Namen des Burghofes fortlebende Burgstelle wach, an der ein Bergfried bezeugt ist. Die Schildfarben Rot-Gold sind die herzoglich-braunschweigischen Stammwappenfarben und drücken die historische Zugehörigkeit des Dorfes zum Herzogtum Braunschweig aus.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Arnold Rabbow gestaltet und am 5. April 2000 durch den Gemeinderat einstimmig angenommen.

Wirtschaft

Die Einwohner Hedepers lebten hauptsächlich von der Land- und Forstwirtschaft. Auch wenn der Ort noch heute landwirtschaftlich geprägt ist, liegen doch die Arbeitsplätze der Bewohner hauptsächlich in Wolfenbüttel, Braunschweig, Salzgitter oder Wolfsburg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Mühlen

Als Wahrzeichen des Dorfes Hedeper gilt die am Westrand gelegene Erdholländer-Windmühle, die eine Station der Niedersächsischen Mühlenstraße darstellt. Sie wurde 1900 erbaut und war bis 1956 in Betrieb. Von ihr aus waren früher 20 Windmühlen zu sehen. Heute befinden sich in dem Gebiet zahlreiche Windkraftanlagen.

Kirche

An einen mittelalterlichen vormals profanen Turm wurde 1798 das Kirchenschiff angebaut, das zwischen 1994 und 1996 abgerissen wurde. Aufgrund des instabilen Baugrundes bestand Einsturzgefahr. Mit dem wiederverwertbaren Material wurde die neue, etwas kleinere Kirche St. Martin nach den Plänen des alten Kirchenschiffs vor 1789 rekonstruiert und 1997 geweiht. Die Kirchengemeinde Hedeper gehört zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Commons: Hedeper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Julius Grote: Die Grafen von Wassel, Vicedomini von Hildesheim, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, 1856, S. 241
  3. Wolfgang Petke: Die Grafen von Wöltingerode-Wohldenberg, 1971, S. 18
  4. Peter Przybilla: Die Edelherren von Meinersen, Hrsg.: Uwe Ohainski und Gerhard Streich, Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007, S. 493
  5. Jahrbücher des Vereins für Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde, 1838, S. 31.
  6. von Arnstedt: Ueber die Herkunft der Magdeburger Erzbischöfe, in: Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg, 1870, S. 52
  7. Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogthums Braunschweig, Band 2, 1900, S. 124.
  8. Manfred Sack: Mit Karacho durchs Dorf. In: DIE ZEIT. Oktober 1983. (online S. 43ff.) (Memento des Originals vom 10. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 6,1 MB)
  9. Artikel in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde
  10. Namenkundliche Studien zum Germanenproblem von Jürgen Udolph
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 273.
  12. Wahlergebnisse - Gemeinderatswahl Hedeper 11.09.2011 (Memento des Originals vom 6. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Ergebnis Gemeinderatswahl Hedeper 2021. Abgerufen am 12. November 2021.
  14. Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 2003, S. 167.
  15. Historischer Verein für Niedersachsen: Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens. 1965, Bd. 64/65, S. 167.
  16. Kirchengemeinde Hedeper (Memento des Originals vom 10. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. Medio Via: "Auf Gutem Grund" – Die Rekonstruktion einer Kirche
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