Das Heinrich Lübke Haus ist seit 1974 eine Ferien- und Bildungsstätte der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). Das Haus liegt oberhalb der Möhnetalsperre in der Ortschaft Günne-Brüningsen, welche zur Gemeinde Möhnesee gehört.

Geschichte

Die Geschichte des Heinrich Lübke Hauses reicht zurück bis in die Mitte der 1960er Jahre. Damals plante die Industriegewerkschaft Bergbau (heute: Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) den Bau eines großen Ferienhauses für die Arbeiterfamilien aus dem nahen Ruhrgebiet. Aufgrund der bereits einige Jahre zuvor begonnene Bergbaukrise wurde dieses Vorhaben jedoch nie realisiert und die Industriegewerkschaft Bergbau verkaufte das bereits erworbene Gelände auf der Günner Hude an die Katholische Arbeitnehmer Bewegung Westdeutschlands. Die KAB Westdeutschland entschloss sich zum Bau einer gemeinnützigen Familienerholungsstätte, dem heutigen Heinrich Lübke Haus. Die Grundsteinlegung fand am 15. Mai 1972 statt. Bedingt durch Geldmangel aufgrund der Energiekrise 1973 drohte das Projekt während der Bauphase zu scheitern. Durch das große Engagement des ersten Hausleiters, Otto Mantel, welcher mit seinem Kontakt zur Militärseelsorge ein günstiges Darlehen erhalten konnte, konnte der Bau jedoch vollendet werden. So konnten 1974 bereits die ersten Gäste die neue Familienerholungsstätte beziehen. Zu Beginn war das Heinrich Lübke Haus vor allem bei kinderreichen Familien beliebt. Diese mussten sich teilweise um Urlaubsplätze bewerben, wobei drei Kinder das Minimum waren. In den folgenden Jahren wandelte sich jedoch diese Praxis, um allen Gästen unabhängig von der Kinderzahl und der Religionszugehörigkeit einen Urlaub zu ermöglichen.

Heutige Situation

Das Heinrich Lübke Haus ist eng verzahnt mit einer eigenen Heimvolkshochschule. Heute können sowohl Familien, als auch Gruppen, Paare und Einzelgäste Urlaub im Heinrich-Lübke-Haus machen. Gleichwohl ist es möglich, Urlaub mit Bildung durch die Heimvolkshochschule zu kombinieren. In den Schulferien werden zur Entlastung der Eltern Kinderbetreuungsangebote für Kinder ab 2 Jahren angeboten. Gleichzeitig gibt es Angebote für die Eltern und Großeltern während der Kinderbetreuungszeiten. Seminare und Bildungsurlaube zu politischen, sozialen, gesundheitsrelevanten, religiösen, ökologischen und kulturell-kreative Themen finden bevorzugt außerhalb der Schulferien statt. In den letzten Jahren ist das Heinrich-Lübke-Haus auch ein Ziel für Klassenfahrten diverser Grundschulen geworden, welche eigene Programme buchen können. Durch die Behindertenfreundlichkeit des Gebäudes ist das Haus zunehmend eine gefragte Adresse für Selbsthilfegruppen wie z. B. für Familien mit behinderten Kindern.

Einzelnachweise

  1. Startseite - Heinrich Lübke Haus. Abgerufen am 27. Juli 2021.
  2. 1 2 3 4 Wilfried Stichmann, Heimatverein Möhnesee: Die Möhnetalsperre im Wandel der Zeit Mosaiksteine, Daten und Fakten zu Wasser, Natur und Landschaft. Möhnesee 2013, ISBN 978-3-943973-06-8.
  3. Offen für alle: 40 Jahre Heinrich-Lübke-Haus. 29. August 2014, abgerufen am 27. Juli 2021.
  4. Klassenfahrten einmal anders... Abgerufen am 27. Juli 2021.
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