Karl Heinrich Julius Babucke (* 6. Januar 1841 in Königsberg in Preußen; † 15. November 1902 ebenda) war klassischer Philologe und Gymnasialdirektor.

Leben

Seine Eltern waren der Kaufmann Karl Babucke und dessen Ehefrau Wilhelma Wollenteit.

Er erhielt seine schulische Bildung in Königsberg, zuletzt auf dem Kneiphöfischen Gymnasium, wo er seinen Abschluss machte und klassische Sprachen lernen konnte. Anschließend studierte er klassische Altertumswissenschaft und Germanistik an der Albertus-Universität Königsberg. Er blieb dort vom Sommersemester 1861 bis zum Wintersemester 1865/66. Zu seinen Lehrern gehörten dort: Karl Lehrs (1802–1878), Ludwig Friedländer (1824–1909), Karl Rosenkranz (1805–1879) und Oskar Schade (1826–1906). Am 28. März 1866 promovierte er dann mit einer Arbeit über den römischen Rhetoriklehrer Quintilian. Im Juni 1866 machte er sein Staatsexamen und absolvierte zugleich sein Probejahr am Altstädtischen Gymnasium in Königsberg. Außerdem wurde er am 1. Januar 1866 Mitglied des pädagogischen Seminars.

Von 1867 bis 1872 war er ordentlicher Lehrer am Königlichen Gymnasium in Marienwerder und in dieser Zeit im Winter 1867/68 auch an der Königlichen Zentralturnanstalt in Berlin. Ostern 1872 wurde er als Oberlehrer an das Königliche Gymnasium in Aurich, 1873 als Rektor an das Königliche Progymnasium nach Norden versetzt. Aber bereits im Jahr 1875 kam er als Direktor in das Fürstliche Adolfinum (Gymnasium und Realgymnasium) nach Bückeburg, wo er auch 1877 dazu die höhere Töchterschule erhielt. Von hier kam er 1883 als Direktor in das Gymnasium und Realgymnasium nach Landsberg an der Warthe, aber schon 1885 kehrte er nach Königsberg zurück, wo er Direktor des Altstädtischen Gymnasiums wurde. Er war dort bis 1901 Direktor, aber ab 1898 war er schwer erkrankt. Am 31. August 1902 stellte er seinen Pensionsantrag, der am 1. Januar 1903 gewährt wurde; er starb aber zuvor.

Nach seinem Tod erbte das Gymnasium seine umfangreiche Büchersammlung. Seine Witwe errichtete für die Schüler die „Babucke-Stiftung“.

Babucke war zweimal verheiratet. Zunächst mit Anna Mucha († 1878), anschließend mit Helene Grässer.

In seiner Freizeit hat sich Babucke mit den mittelniederdeutschen Literatur- und Sprachdenkmälern seiner Umgebung befasst. So veröffentlichte er eine Monographie über Wilhelm Gnapheus, dessen Lobgedicht auf die Stadt Emden (Aembdanae Civitatis Enkomion) und ganz Ostfriesland von 1557 er ins Deutsche übersetzte. Bisher die einzige ihrer Art. In Bückeburg katalogisierte er die Siegelsammlung des dortigen Gymnasiums. Dafür erhielt er 1889 den Roten Adlerorden IV. Klasse und 1901 den Adler der Ritter des Königlichen Hausordens von Hohenzollern.

Werke

Literatur

  • BLO II Aurich 1997, S. 20–22
  • W. Ungewitter, Heinrich Babucke (1841–1902), in: Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde 26 (= Jahresbericht über die Fortschritte der class. Altertumswissenschaft 119), 1903 (1904), S. 90
  • Jahrbuch der Gesellschaft für Bildende Kunst und Vaterländische Altertümer zu Emden, Bände 10–11, 1892, S. 146 mit Literaturliste
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