Heinrich Birk (* 26. Mai 1898 in Wiesbaden; † 8. Mai 1973 in Geisenheim) war ein Rebenzüchter und Experte für Weinbau.

Leben

Heinrich Birk hatte nach seinem Abitur zunächst 1920–1923 Agrarwissenschaften in Bonn und nach 1924 neben einer Anfangsstellung auf der Domäne Steinberg nahe dem Kloster Eberbach zusätzlich Philosophie in Gießen studiert; er promovierte in diesem Fach 1929. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits zwei Jahre als Sachbearbeiter an der Forschungsanstalt Geisenheim am Institut für Rebenveredelung als Assistent von Professor F. Muth tätig. 1939 wurde ihm an diesem Institut die Leitung der kurz nach Adolf Hitlers Machtergreifung gegründeten Reichs-Rebenzuchtstation übertragen. Diese Aufgabe musste er ein Jahr später wegen Einziehung zum Kriegsdienst wieder abbrechen. 1945 kehrte Birk zurück und widmete sich in der Nachkriegszeit dem Wiederaufbau.

Heinrich Birk wurde bekannt durch die Züchtung einiger neuer Traubensorten durch Klonen von Riesling und Kreuzung mit anderen Sorten. Birks Idee war, einen früher reifenden Wein als den traditionellen Riesling zu kreieren. So entstanden unter seiner Regie Versuchsflächen mit Arnsburger, Breidecker, Ehrenfelser, Hibernal, Osteiner, Reichensteiner, Rotberger, Schönburger und Witberger.

1955 wurde Heinrich Birk zum Honorarprofessor ernannt und Direktor des Instituts. 1964 verabschiedete er sich in den Ruhestand und übertrug er die Verantwortung an seinen bekannteren Nachfolger Helmut Becker, der internationales Renommee als Rebenzüchter erlangte. Einige der von Heinrich Birk entwickelten Neuzüchtungen dienten Becker als Grundlage für seine weiterführenden Kreuzungs-Experimente.

Literatur

  • Walter Schenk: 100 Jahre Rebenveredelungsstation Geisenheim, in: Mitteilungen der Gesellschaft zur Förderung der Forschungsanstalt Geisenheim, 1990, 4–17
  • ders.: Weinberg und Keller, 1963

Einzelnachweise

  1. Heinrich Birk: Der heutige Stand der Rebenveredlung in Deutschland in technischer und betriebswirtschaftlicher Hinsicht. Phil. Dissertation. Reuter, Mainz 1930
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.