Heinrich Eickmann (* 13. Juni 1870 in Nienhüsen bei Lübeck; † 29. Januar 1911 in Charlottenburg) war ein deutscher Maler und Radierer.

Leben

Heinrich Eickmann stammte aus einfachen Verhältnissen und wurde als Sohn eines Heizers, in anderen Unterlagen Arbeitsmanns auf der Pertinenz Nienhüsen des Gutes Niendorf zwischen Moisling und Moorgarten geboren sowie in der Dorfkirche St. Georg im benachbarten Stadtteil Genin getauft. Er wuchs mit seinen Eltern in einem Ganghaus des Hellgrünen Gangs im Engelswisch der Lübecker Altstadt auf. Eickmann studierte erst an der Berliner Akademie und wechselte dann 1894 an die Akademie der Bildenden Künste München, wo er bis 1897 blieb. 1894 schrieb er sich zunächst in die Naturklasse bei Karl Raupp ein. 1897/1898 war er Schüler von Ludwig von Löfftz. Eickmann war seit 1897 auf den großen Ausstellungen im Deutschen Kaiserreich wie der Großen Berliner Kunstausstellung, in München im Glaspalast wie der Münchener Secession und in Düsseldorf mit seinen Radierungen vertreten. Seine Sujets entstammten einerseits dem bäuerlichen Leben seiner norddeutschen Heimat – so z. B. aus Israelsdorf oder Gothmund – aber er fertigte auch religiöse Arbeiten und radierte auch Porträts. Eickmann zeigte seltener seine Arbeiten in Öl. 1903 leitete er ein Schüleratelier in Berlin. Sein graphisches Werk wurde in einer Gedächtnisausstellung im Rahmen der Großen Berliner Kunstausstellung 1911 geehrt.

Werke

  • Akte. Kunststudien über den nackten menschlichen Körper. 120 Lichtdrucktafeln, Bruno Hessling, Berlin 1900.

Literatur

  • Nekrologe – Heinrich Eickmann. In: Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe. Neue Folge 22, Heft 16, 17. Februar 1911, Sp. 246–247 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  • Der Maler und Radierer Heinrich Eickmann, Nekrolog in: Von Lübecks Türmen, Unterhaltungsblatt des Lübecker General-Anzeiger(s), 11. Februar 1911, Nr. 6, 1 Porträtfoto
  • Willibald Leo von Lütgendorff: Heinrich Eickmann, in: Von Lübecks Türmen, 3. Dezember 1910, Nr. 49, mit 3 Abb. nach Originalradierungen und 1 Porträtfoto
  • Ernst Pickardt, Rudolf Curdt: Heinrich Eickmann: sein Werk und sein Leben. Möller, Lübeck 1914.
  • Eickmann, Heinrich. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 413 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Conrad Neckels: Israelsdorfer Bilder von Karl Gatermann. In: Vaterstädtische Blätter, Illustrierte Unterhaltungsbeilage der Lübeckischen Anzeigen, 1920, Nr. 11. Hinweis auf gleiche Motive von Heinrich Eickmann
  • Heinrich Eickmann. In: Auktionskatalog Katalog der wertvollen Sammlung Dr. G. Blohm, Hamburg – Handzeichnungen und Aquarelle des 18. bis 20. Jahrhunderts – Gemälde – Seltene Radierungen und Lithographien. Galerie Commeter, Hamburg 1927, S. 9–10 und Tafel XXIX, Nr. 84 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Der Kunstwanderer, Hrsg. Adolph Donath, Jg. 1927–1928, S. 77

Einzelnachweise

  1. StA Charlottenburg III, Sterbeurkunde Nr. 170/1911
  2. Volkszählung 1880
  3. Eintrag im Matrikelbuch „aus Lübeck“
  4. Heiko Jäckstein: Künstlerkolonie Gothmund
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