Heinrich Johannes Wilhelm Stubbe (* 21. Januar 1864 in Grevesmühlen; † 30. Januar 1941 in Hamburg) war ein deutscher Politiker, Hamburger Bürgerschaftsabgeordneter und Senator (SPD).
Leben
Heinrich Stubbe verbrachte seine Schul- und Lehrzeit als Tischler in Grevesmühlen. Er kam 1883 nach Hamburg und war bis 1894 Tischlergeselle. Von 1890 bis 1931 gehörte Stubbe zum Vorstand der SPD Landesorganisation Hamburg und leitete sie von 1906 bis 1919 als Vorsitzender. Er engagierte sich bis 1906 im Holzarbeiterverband und war von 1894 bis 1906 Geschäftsführer der Verbandszeitung. Ab 1906 arbeitete Stubbe ein Jahr als Angestellter der Kranken- und Sterbekasse der Tischler. 1907 wurde Stubbe (bezahlter) Parteisekretär der SPD in Hamburg.
1904 wurde Stubbe für die SPD in die Hamburger Bürgerschaft gewählt, der er bis 1931 angehörte. Von Januar 1915 bis November 1918 war Stubbe Mitglied des Reichstages. Er war in einer Nachwahl im Reichstagswahlkreis Freie und Hansestadt Hamburg 3 gewählt worden. Vom 28. März 1919 bis zum 15. September 1931 gehörte Stubbe dem Hamburger Senat an. Er musste sein Amt wegen einer Senatsverkleinerung aufgeben. 1919 war er bei der Polizeibehörde, der Behörde für das Auswanderwesen sowie der Landherrenschaft tätig. Während seiner Tätigkeit im Senat bekleidete er die Position des Landherren, womit er für die Belange des Hamburger Landgebietes zuständig war, das damals vor allem Bergedorf, Cuxhaven, Geesthacht und die Vier- und Marschlande umfasste. Er war 1925 als Polizeiherr tätig, bis Adolph Schönfelder ihn zum 1. Januar 1926 ablöste. 1931 ging er in Ruhestand.
Heinrich Stubbe wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg im Planquadrat AG 31 nördlich von Kapelle 6 beigesetzt.
Ehrungen
- 1931 wurde Stubbe mit der Bürgermeister-Stolten-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Stadt Hamburg, ausgezeichnet.
- Nach Stubbe wurde 1946 der Heinrich-Stubbe-Weg in den Vierlanden benannt. Er liegt in den Stadtteilen Kirchwerder und Neuengamme. Die im Zuge der Straße über die Gose-Elbe führende Brücke erhielt 1961 ebenfalls seinen Namen.
Literatur
- Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933. Biographien, Chronik, Wahldokumentation. Ein Handbuch (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 7). Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-5192-0, (Kurzform im Internet als Biografie von Heinrich Stubbe. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)).
Weblinks
- Literatur über Heinrich Stubbe in der Landesbibliographie MV
- Heinrich Stubbe in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Heinrich Stubbe. In: Wilhelm H. Schröder: Datenbank Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten 1898-1918 (BIOKAND)
- Biografie von Heinrich Stubbe. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Einzelnachweise
- ↑ siehe Leo Lippmann: Mein Leben und Meine Amtliche Tätigkeit. Hamburg 1964, S. 616.
- ↑ siehe Amtsblatt der freien und Hansestadt Hamburg. No. 80, vom Mittwoch, den 2. April 1919, S. 542–543.
- ↑ Prominenten-Gräber
- ↑ Horst Beckershaus: Die Hamburger Straßennamen, Verlag Die Hanse, Hamburg, 2011, ISBN 978-3-86393-009-7