Heinrich von Tanne (* um 1190; † 25. August 1248) war Fürstbischof von Konstanz von 1233 bis 1248.
Leben
Heinrich von Tanne entstammte dem Umkreis des welfisch-staufischen Ministerialengeschlecht der Truchsessen von Waldburg. Sitz der Familie war die Waldburg.
Heinrich von Tanne war wie Konrad von Winterstetten ein staufertreuer Bischof gegenüber den staufischen Königen Heinrich (VII.) (1220–1235) und Konrad IV. (1228–1254).
1233 erwirkte Bischof Heinrich das Recht, an einem beliebigen Wochentag einen Markt in der bürgerlichen Siedlung des Bischofsresidenz Meersburg abzuhalten, ab dem 13. Jahrhundert als Markt unterhalb der Burg in einem aufgeschütteten Gelände am See, in der heutigen Unterstadt.
„Im Jahre 1240 verkaufte Heinrich III., Graf von Küssenberg, der die Tochter des Grafen Albrecht von Habsburg und Schwester des späteren Königs Rudolf I. heiratete und dessen Ehe kinderlos blieb, die Burgen Küssaburg und Stühlingen sowie die Stadt Tiengen, an Heinrich von Tanne.“ Der Bischof „[erwarb] mit der Küssaburg auch die zugehörigen Ortschaften und die am Hang des Südranden zahlreich durch Rodung angelegten Einzelhofsiedlungen.“
Am 3. Januar 1241 weiht er als Bischof Kirche und Kloster Baindt ein.
Eberhard, ein Sohn des Truchsessen Eberhard von Tanne-Waldburg und seiner ersten Gemahlin Adelheid, folgte 1248 seinem Onkel Heinrich von Tanne als Bischof von Konstanz (1248–1274). Er wirkte ab 1262 als Vormund und Ratgeber des minderjährigen Staufers Konradin (hingerichtet in Neapel 1268).
Literatur
- Detlev Zimpel: Die Bischöfe von Konstanz im 13. Jahrhundert (1206-1274) (Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte, Bd. 1), Lang, Frankfurt am Main u. a. 1990, ISBN 3-631-41998-8, S. 63–139.
- Vochezer: Heinrich I., Bischof von Constanz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 509–511.
- Hans Martin Schaller: Heinrich I. v. Tanne. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 365 (Digitalisat).
Quellen
- ↑ Detlev Zimpel: Die Bischöfe von Konstanz im 13. Jahrhundert (1206-1274) (Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte, Bd. 1), Lang, Frankfurt am Main u. a. 1990, ISBN 3-631-41998-8, S. 139.
- ↑ Geschichte der Truchsessen von Waldburg (Memento vom 21. Oktober 2007 im Internet Archive)
- ↑ Die Residenzstadt in Südwestdeutschland (Memento vom 11. Juni 2007 im Internet Archive), 1965"
- ↑ Alfons Peter: Die Landgrafschaft. In: Der Klettgau. Hrsg.: Bürgermeister Franz Schmidt im Auftrag der Stadt Tiengen/Hochrhein, 1971, S. 102.
- ↑ Helmut Maurer: Der Klettgau im frühen und hohen Mittelalter. In: Der Klettgau. Tiengen 1971, S. 99.
- ↑ „Kloster Baindt“ "Zeittafel Kloster Baindt 1153-1376"
- ↑ Eberhard von Waldburg, Bischof von Konstanz (Memento vom 11. Mai 2006 im Internet Archive)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Konrad II. von Tegerfelden | Bischof von Konstanz 1233–1248 | Eberhard II. von Waldburg |