Hej Sloveni | |
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Land | Jugoslawien |
Verwendungszeitraum | 1945 bis 2006 |
Text | Samuel Tomášik |
Melodie | Mazurek Dąbrowskiego (Polnische Nationalhymne) |
Audiodateien |
Hej Sloveni (He, Slawen) war von 1945 bis 2006 die Nationalhymne der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (1945–1992) und anschließend der Bundesrepublik Jugoslawien (1992–2003) bzw. Serbien und Montenegro (2003–2006).
Die slowakische Ursprungsversion Hej, Slováci (He, Slowaken) war von 1939 bis 1945 die Nationalhymne des Slowakischen Staates.
Geschichte
Das Lied wurde bereits 1848 auf dem Slawenkongress in Prag im Zuge der panslawischen Bewegung als „Nationalhymne der Slawen“ (welche vor allem von Slowaken, Slowenen, Kroaten, Serben und Polen sehr stark unterstützt wurde) angenommen.
Für den Text zeichnet der Slowake Samuel Tomášik verantwortlich, der ihn ursprünglich unter dem Titel Hej, Slováci (He, Slowaken) in Prag verfasste (diese Fassung wird in der Slowakei bis heute verwendet). Er bediente sich der Melodie der polnischen Hymne Mazurek Dąbrowskiego als Vorlage. Tomášik war entsetzt davon, dass auf den Straßen in Prag mehr Deutsch als Tschechisch gesprochen wurde. Bald darauf schrieb er den Text um, sodass das Lied als Symbol für den Panslawismus verwendet und bei feierlichen Anlässen gesungen wurde, z. B. bei der Errichtung des Denkmals des slowenischen Dichters France Prešeren. Während des Ersten Weltkrieges sangen slawische Soldaten das Lied oft, um gemeinsame nationalistische Gefühle zu vermitteln. Hej, Slováci war auch die offizielle Hymne des Slowakischen Staates (1939–1945).
Für die Nationalhymne der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien existierten vier verschiedene Texte, nämlich serbokroatisch-ekavisch (Hej, Sloveni), serbokroatisch-ijekavisch (Hej Slaveni), slowenisch (Hej Slovani) und mazedonisch (Ej, Sloveni). Die serbokroatischen Versionen sind weiter unten zu finden, alle vier Versionen im Artikel Hej, Sloveni der serbokroatischen Edition von Wikipedia.
Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens, wodurch Serbien und Montenegro im Staatenbund blieben, blieb „Hej Sloveni“ weiterhin die jugoslawische Hymne. Als die Bundesrepublik Jugoslawien in den Staatenbund Serbien und Montenegro umgewandelt wurde, wollte man eine neue Hymne annehmen. Doch das Ziel wurde nicht erreicht, da keine Vereinbarung über staatliche Symbole gefunden werden konnte. „Hej Sloveni“, das zu diesem Zeitpunkt bereits von vielen Serben abgelehnt wurde, blieb weiterhin die Nationalhymne des Staatenbundes Serbien und Montenegro. Es wurden mehrere Vorschläge eingereicht, so z. B. eine Mischung aus dem montenegrinischen Volkslied Oj svijetla majska zoro und der ehemaligen, heute jetzigen serbischen Nationalhymne Bože Pravde (sowie wie es bei den beiden Hymnen Kde domov můj (jetzt tschechische Hymne) und Nad Tatrou sa blýska (jetzt slowakische Hymne) die als Nationalhymne der ehemaligen Tschechoslowakei galten, der Fall war), die jedoch aufgrund Einsprüche durch die Volkspartei Montenegros und die sozialistische Volkspartei Montenegros abgelehnt wurde. Auch der Vorschlag, die ehemalige Nationalhymne Montenegros „ Onamo, 'namo“ (deutsch: Hier, da drüben!) als Nationalhymne zu verwenden, konnte sich nicht durchsetzen. Somit blieb „Hej Sloveni“ bis zur Auflösung des Staatenbundes die Nationalhymne.
Seit Montenegro und Serbien 2006 ihren Staatenbund aufgelöst haben, wird „Hej Sloveni“ nicht mehr als Nationalhymne verwendet. Das letzte Mal gespielt wurde „Hej Sloveni“ bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die vier Tage nach dem Zerfall des Staatenbundes Serbien und Montenegro stattfand, bei der die serbisch-montenegrinische Fußballnationalmannschaft sich Argentinien, den Niederlanden und der Elfenbeinküste geschlagen geben musste.
Jedoch wird „Hej Sloveni“ selbst nach Ende der Föderation manchmal versehentlich von Organisatoren von Sportveranstaltungen gespielt, bei denen sich serbische Teams als Gast beteiligen, so z. B. bei der EuroLeague 2009/10, bei dem Halbfinale zwischen Serbien und Portugal in der U-19-Fußball-Europameisterschaft 2013 sowie von französischen Veranstaltern der European Touring Car Cup 2015, nachdem der serbische Rennfahrer Dušan Borković das Rennen am Circuit Paul Ricard als Erster gewann.
Texte
Nationalhymne Jugoslawiens
Serbisch
Hej Sloveni, jošte živi |
Kroatisch/Bosnisch
Hej Slaveni, jošte živi |
Deutsche Übersetzung
Hej Slawen, noch immer lebt |
Ursprungsversion und Nationalhymne des Slowakischen Staates (1939–1945)
Slowakisch
Hej, Slováci, ešte naša |
Deutsche Übersetzung
Hej Slowaken, noch lebt |