Helmut Hermann Krommer (geboren 17. September 1891 in Troppau, Österreichisch-Schlesien, Österreich-Ungarn; gestorben 6. Juni 1973 in Dobbs Ferry) war ein österreichischer, tschechoslowakisch-US-amerikanischer Maler und Grafiker.

Leben

Helmut Krommer wurde als Sohn des Advokaten Dr. Hermann Krommer und seiner Frau Aloisia, geborene Kottersch in Troppau, Teichgasse 33, geboren und am 18. Oktober 1891 in der Probsteinpfarrkirche Maria Himmelfahrt römisch-katholisch getauft. Er hatte wenigsten einen jüngeren Bruder.

Er war ein Großneffe des Politikers und „Bauernbefreiers“ Hans Kudlich und gab 1941 dessen unveröffentlichte Briefe heraus. Krommer studierte zunächst Jura wie sein Vater, wechselte dann zur Bildenden Kunst, erhielt seine erste Ausbildung in der Malerei bei Adolf Zdrazila in Troppau und studierte an der Kunstakademie Wien bei Rudolf Bacher und Rudolf Jettmar. Krommer wurde Soldat im Ersten Weltkrieg und erlitt schwere Verletzungen. Nach dem Krieg setzte er das Studium bei Friedrich Fehr und Walter Conz an der Kunstakademie Karlsruhe fort.

Krommer ließ sich 1921 als Maler, Grafiker und Journalist in Berlin nieder. Er engagierte sich in der Sozialdemokratie und arbeitete in der Redaktion des Vorwärts. Krommer heiratete 1922 Valerie Weisz (1895–1948), eine Schwester des Künstlers Arnold Peter Weisz-Kubínčan, sie hatten zwei Töchter. 1924 erhielt er ein tschechoslowakisches Staatsstipendium für eine Reise nach Italien und Griechenland, 1928 hielt er sich in Paris auf und 1932 in Riga. Es entstanden Grafik-Zyklen.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 floh er in die Tschechoslowakei. In seinem Geburtsort Troppau wurde er 2. Bürgermeister. Beim deutschen Einmarsch 1939 floh er mit Unterstützung der jugoslawischen Botschaft in Prag nach Jugoslawien und gelangte über Griechenland nach England, wo er wieder mit seiner Familie zusammenkam.

Nach Kriegsende folgte er 1951 seiner Tochter, der Lyrikerin Anna Krommer, in die USA und lebte in einfachen Verhältnissen als Kunstmaler in Boston. Er war dort Leiter einer Malklasse an der Boston Music School. 1956 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

Schriften

  • Richard Woldt: Die Arbeitswelt der Technik. Illustrationen Helmut Krommer. J. H. W. Dietz Nachf. Berlin 1926.
  • Prager Kirchen: Im Jahre des Katholikentages 1935 ; 20 Lithos. Mappe. Selbstverlag, Prag 1935.
  • (Hrsg.): Aus unveröffentlichten Briefen des Bauernbefreiers: Verlasst das alldeutsche Narrenschiff! Hans Kudlichs politisches Testament. Verl. Einheit, London 1944.

Literatur

  • Steffen Stolz: Krommer, Helmut. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 82, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023187-8, S. 60.
  • Krommer, Helmut. in: Leopold Grünwald: In der Fremde für die Heimat: sudetendeutsches Exil in Ost und West. Fides, München 1982, S. 156

Einzelnachweise

  1. Geburts- und Taufeintrag in der Pfarrmatrik Troppau, Maria Himmelfahrt. Abgerufen am 18. Juli 2023.
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