Helmut Oeller (* 19. Oktober 1922 in Würzburg; † 24. Januar 2016 in München) war ein deutscher Fernsehdirektor.

Leben

Helmut Oeller studierte Germanistik und wurde 1951 an der Universität Würzburg mit einer Dissertation über Joseph von Eichendorff promoviert. Er begann seine Tätigkeit beim Bayerischen Rundfunk (BR) im Jahr 1953 als Assistent des Fernsehdirektors Clemens Münster. 1960 wurde er Leiter der Hauptabteilung Produktion Fernsehen, ein Jahr später Fernsehbeauftragter des Intendanten Christian Wallenreiter. 1964 wurde Oeller Direktor des von ihm entwickelten Studienprogramms, von ihm stammte auch die Idee für den Kinder- und Jugendfernsehwettbewerb Prix Jeunesse. 1967 ging das Telekolleg auf Sendung. Oeller war zwischen 1971 und 1987 Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks und war für das gesamte Fernsehprogramm des BR sowohl innerhalb der ARD als auch für das Regionalprogramm im ersten und das so genannte „Studienprogramm“ im dritten Sendernetz verantwortlich, das ab 1978 zu einem Vollprogramm ausgebaut wurde.

Oeller gehörte mit dem Mandat des BR zu den Gründern der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Oeller lehrte dort nebenberuflich ab 1967 als Professor und leitete die Abteilung Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik, 1984 wurde er Präsident der Hochschule und war dies bis 1996.

Oeller gehörte der Medienkommission ARD/ZDF an und nahm Aufsichtsratsmandate bei der Telepool GmbH und der Bayerischen Rundfunkwerbung GmbH wahr.

Oeller wurde 1988 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Kontroversen

Oeller vertrat innerhalb der ARD die politische Position der CSU und koppelte das Übertragungsnetz des BR wiederholt aus dem ARD-Programm aus, so wurde am 22. Mai 1986 die satirische Sendung Scheibenwischer von und mit Dieter Hildebrandt in Bayern nicht ausgestrahlt.

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ex-BR Fernsehdirektor Helmut Oeller ist tot, in: Münchner Merkur, 25. Januar 2016
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