Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 52° 19′ N,  7′ O

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Schaumburg
Samtgemeinde: Nienstädt
Höhe: 58 m ü. NHN
Fläche: 7,77 km2
Einwohner: 1993 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 256 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31691
Vorwahl: 05724
Kfz-Kennzeichen: SHG, RI
Gemeindeschlüssel: 03 2 57 013
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 7
31691 Helpsen
Website: www.gemeinde-helpsen.de
Bürgermeister: Martin Strozyk (WGSN)
Lage der Gemeinde Helpsen im Landkreis Schaumburg

Helpsen ist eine Gemeinde im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen und als Ort der Samtgemeinde Nienstädt auch deren Verwaltungssitz.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemarkungen der Gemeinde Helpsen liegen westlich von der Kreisstadt Stadthagen zwischen dem Bückeberg und dem Schaumburger Wald in einer offenen Landschaft. Zu den Städten Stadthagen, Obernkirchen und Bückeburg beträgt die Entfernung jeweils etwa 7 Kilometer.

Gliederung

Die Gemeinde Helpsen besteht aus den Ortschaften Helpsen, Kirchhorsten und Südhorsten. Der Schwerpunkt der Ansiedlung befindet sich am Bergkrug.

Nachbargemeinden

Beginnend im Nordosten im Uhrzeigersinn grenzen an Helpsen: die Kreisstadt Stadthagen, die Gemeinde Nienstädt, die Stadt Obernkirchen sowie die Gemeinden Seggebruch und Hespe. Die Gemeinden Helpsen, Hespe und Seggebruch bilden zusammen die „Bergkruggemeinden“.

Geschichte

Helpsen

Der Ort wird erstmals 1208 als Helpersen erwähnt. In einer Urkunde übertrug Bischof Heinrich von Minden den Zehnten von sieben Hufen an das Kloster Obernkirchen. Die Grundherrschaft lag bei den Grafen von Holstein-Schaumburg. Bei der Teilung der Grafschaft Schaumburg 1647/1648 kam Helpsen (wie auch Kirch- und Südhorsten) zum lippischen Teil und damit an das Haus zu Schaumburg-Lippe. 1871 wird der Ort gemeinsam mit dem Rittergut als Landgemeinde bezeichnet. Von 1899 bis 1948 gehörte die Gemeinde zum Kreis Bückeburg, von 1948 bis 1977 zum Landkreis Schaumburg-Lippe. Am 1. März 1974 schlossen sich Helpsen, Hespe, Nienstädt und Seggebruch zur Samtgemeinde Nienstädt zusammen. Seit dem 1. August 1977 gehört die Gemeinde zum Landkreis Schaumburg.

Kirchhorsten

Kirchhorsten wird in einer unbestätigten Urkunde von 1165 erstmals als Hursten erwähnt. Der Bischof von Minden bestätigte die Schenkung von Grundbesitz des Edelherren Miribilis an die Mindener Kirche. Besitztümer hatten hier besonders das Kloster Obernkirchen, die Mindener Kirche und die Burgmannen der Schaumburg. Anfang des 13. Jahrhunderts wird der Ort auch als Kirchdorf benannt. Im Jahre 1847 erhielt Kirchhorsten einen Eisenbahnanschluss an die Strecke Hannover-Köln. 1925 wurde die Spar- und Darlehnskasse (heute Volksbank) gegründet.

Südhorsten

Im Jahre 1281 wurde Südhorsten als Sudhorsten erstmals anlässlich einer Besitzübertragung an das Stift Obernkirchen urkundlich erwähnt. Insgesamt war das Stift hier stark begütert. Die Grund- und Zinsherrschaft hatten um 1627 die Grafen von Holstein-Schaumburg inne. Seit 1757 wurde der Kohleabbau als Erwerbsquelle genannt. 1871 wurde Südhorsten als Landgemeinde bezeichnet.

Eingemeindungen

Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Kirchhorsten und Südhorsten eingegliedert.

Religion

Die evangelischen Christen aller Ortsteile gehören zur Kirchengemeinde Seggebruch. Dort befindet sich an der Einmündung Schachtstraße/Bergkrug die evangelisch-lutherische Kirche.

Von 1955 bis 2010 befand sich in Helpsen die katholische Kirche Heilig Kreuz. Sie war zuletzt eine Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Joseph in Stadthagen, zu der die katholischen Einwohner von Helpsen heute gehören. Am 20. November 2010 wurde die Kirche profaniert und 2011 abgerissen.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde besteht aus elf Ratsfrauen und Ratsherren. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 62,5 %
 %
50
40
30
20
10
0
49,2 %
32,3 %
14,2 %
4,4 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Wgem. Samtgemeinde Nienstädt f. Helpsen

Bei der letzten Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:

  • SPD – 5 Sitze
  • WGSN – 4 Sitze
  • Grüne – 2 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 19. September 2021)

Bürgermeister / Verwaltung

Bürgermeister ist Martin Strozyk (WGSN). Zur Gemeindedirektorin hat der Rat die Oberamtsrätin Sandra Wiechmann bestellt. Das Gemeindebüro befindet sich in der Bahnhofstraße 29.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • TV Bergkrug e.V. mit den Sparten Basketball, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Turnen und Gesundheitssport
  • TuS Südhorsten mit den Sparten Fußball und Tennis
  • Schützenverein Südhorsten mit einer Schießsportanlage

Für den Sportbetrieb sind zwei Hallen, eine Tennisanlage sowie ein Sportpark vorhanden. Das Gebäude im Sportpark Südhorsten wird gleichzeitig als Dorfgemeinschaftshaus betrieben.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

  • Größter Arbeitgeber ist die HAUTAU GmbH im Ortsteil Kirchhorsten. Sie ist im Bereich Beschlagtechnik und Automation rund um das Fenster führend und hat etwa 300 Mitarbeiter.
  • Die Volksbank in Schaumburg unterhält ebenfalls in Kirchhorsten eine Hauptstelle. Die Sparkasse Schaumburg ist mit einer Filiale vertreten.
  • Rund 30 Gewerbebetriebe vervollständigen das Angebot.

Öffentliche Einrichtungen

  • Für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ist das Polizeikommissariat Bückeburg zuständig. Im Tagdienst ist eine Station in Obernkirchen mit einer Außenstelle in der Samtgemeindeverwaltung besetzt.
  • Der Brandschutz und die allgemeine Hilfe wird durch die Freiwilligen Feuerwehren Helpsen, Kirchhorsten und Südhorsten sichergestellt.
  • In Helpsen wird eine Dependance des Kreisaltenzentrums Schaumburg vorgehalten. Das Haus wird nach einem Hausgemeinschaftskonzept geführt.

Bildung

Im Vorschulbereich wird gemeinsam mit der Gemeinde Seggebruch eine Kindertagesstätte, ein Hort und eine Krippe betrieben. Für die Grundschüler bestehen Unterrichtsmöglichkeiten in Nienstädt und einer Außenstelle in Seggebruch. Im Schulzentrum wird eine integrierte Gesamtschule vorgehalten. Hierzu gehören eine Schulsporthalle und eine Kreissporthalle. Andere weiterführende Schule befinden sich in Stadthagen und Bückeburg.

Verkehr

Straße

Östlich der Gemeinde verläuft die B 65. Über diese sind in kurzer Zeit die Anschlussstellen Bad Nenndorf und Bad Eilsen der BAB 2 zu erreichen.

Der ÖPNV wird im Ortsteil Helpsen über eine Linie der Firma Rottmann und Spannuth (RSO) abgewickelt. In den Ortsteilen Kirchhorsten und Südhorsten ist die SVG zuständig.

Schiene

Der Bahnhof Kirchhorsten liegt an der Bahnstrecke Hannover–Minden. Dessen Empfangsgebäude stammt von 1847, Architekt war Julius Eugen Ruhl. Der Bahnhof wird von der S-Bahnlinie S1 MindenWunstorfHannover bedient. Die Züge fahren im Stundentakt. Am Morgen und nachmittags halten außerdem regionale Verstärkerzüge der Westfalenbahn.

Linie Verlauf Takt Betreiber
S 1 Minden (Westf) Bückeburg Kirchhorsten Stadthagen Lindhorst (Schaumb-Lippe) Haste (Han) Wunstorf Dedensen-Gümmer – Seelze Letter Hannover-Leinhausen Hannover-Nordstadt Hannover Hbf Hannover Bismarckstraße Hannover-Linden/Fischerhof Hannover-Bornum Empelde Ronnenberg Weetzen Lemmie Wennigsen (Deister) Egestorf (Deister) Kirchdorf (Deister) Barsinghausen Winninghausen Bantorf Bad Nenndorf Haste (Han)
Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022
60 min Transdev Hannover
RE 70 Weser-Leine-Express:
Minden (West) Bückeburg Kirchhorsten Stadthagen Lindhorst (Schaumb-Lippe) Haste Wunstorf Hannover Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
einzelne Züge im Berufsverkehr WestfalenBahn
Commons: Helpsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 200.
  3. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  4. Siegfried Lohr: Planungen und Bauten des Kasseler Baumeisters Julius Eugen Ruhl 1796–1871. Ein Beitrag zur Baugeschichte Kassels und Kurhessens im 19. Jahrhundert. Masch. Diss. Darmstadt [1982], S. 364.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.