Hemichromis | ||||||||||||
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Fünfflecken-Buntbarsch (Hemichromis fasciatus), die Typusart der Gattung | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hemichromis | ||||||||||||
Peters, 1857 |
Hemichromis (griechisch hemi „halb“; Chromis alte wissenschaftliche Bezeichnung für Buntbarsche) ist eine Gattung afrikanischer Buntbarsche (Cichlidae).
Verbreitung
Sie haben ihr Verbreitungsgebiet in Westafrika, vom Senegal im Nordwesten bis nach Angola im Süden, sowie im Okavangodelta, im Kongobecken, im Einzugsbereich des Nils und des Tschadsees und im oberen Sambesi. Hemichromis-Arten kommen in Gewässern vor, die sich in Wäldern und in Savannen befinden.
Merkmale
Hemichromis-Arten erreichen eine Standardlänge von 9,5 bis 19 Zentimeter, sind von mäßig gestreckter, seitlich abgeflachter Gestalt, gelbbrauner Grundfärbung mit vier oder fünf dunklen Flecken auf den Körperseiten, einem dunklen Fleck auf dem Kiemendeckel und, im Unterschied zu den Gattungen Anomalochromis und Rubricatochromis, einem relativ großem, stark vorstreckbarem Maul. Der Rumpf ist oval, der Kopf relativ groß. Die Zähne sind in beiden Kieferhälften einspitzig und üblicherweise in einer Reihe angeordnet. Bei größeren Exemplaren kann sich eine zweite, innere Zahnreihe bilden; die Zähne sind dann unregelmäßig angeordnet. Hemichromis-Arten haben Rundschuppen, 16 sind rund um den Schwanzstiel angeordnet. Die Anzahl der Wirbel beträgt 26 bis 28, davon sind 14 bis 15 Rumpfwirbel und 12 bis 15 Schwanzwirbel. Zu den Knöchelchen unterhalb der Orbita gehört auch die Lacrimale, die vier Poren des sensorischen Systems aufweist, und fünf zusätzliche Röhrenknochen. Die obere Seitenlinie ist deutlich von der Basis der Rückenflosse getrennt. Männchen und Weibchen unterscheiden sich weder hinsichtlich ihrer Gestalt noch ihrer Färbung wesentlich voneinander.
- Flossenformel: Dorsale XIII-XV/9–13, Anale III/7–10.
Hemichromis-Arten sind Offenbrüter, die ihren Laich auf flachen Steinen, größeren Blättern oder Wurzeln ablegen. Sie bilden eine Elternfamilie. Die Jungfische schlüpfen nach 42 bis 50 Stunden und schwimmen 5 bis 6 Tage nach der Eiablage frei. Sie werden bis zu einer Größe von etwa 3 cm von den Eltern betreut.
Arten
Zur Gattung Hemichromis gehören seit November 2022 nur noch vier Arten:
- Hemichromis angolensis Steindachner, 1865
- Hemichromis camerounensis Bitja-Nyom, Agnèse, Pariselle, Bilong-Bilong, Gilles & Snoeks, 2021
- Hemichromis elongatus (Guichenot in Duméril, 1861)
- Fünfflecken-Buntbarsch (Hemichromis fasciatus Peters, 1857) – (Synonym: Hemichromis frempongi Loiselle, 1979)
Nicht mehr zu Hemichromis gehören die sogenannten „Roten Cichliden“. Der Unterschied zu Hemichromis ist so groß, dass für die „Roten Cichliden“ im November 2022 eine eigenständige Gattung (Rubricatochromis) eingeführt wurde.
Die „Roten Cichliden“ sind:
- Roter Buntbarsch (Rubricatochromis bimaculatus (Gill, 1862))
- Rubricatochromis cerasogaster (Boulenger, 1899)
- Rubricatochromis exsul (Trewavas, 1933)
- Rubricatochromis guttatus (Günther, 1862)
- Letourneux Roter Buntbarsch (Rubricatochromis letourneuxi (Sauvage, 1880))
- Lifalilis Buntbarsch (Rubricatochromis lifalili (Loiselle, 1979))
- Rubricatochromis paynei (Loiselle, 1979)
- Rubricatochromis stellifer (Loiselle, 1979)
Literatur
- Horst Linke, Wolfgang Staeck: Afrikanische Cichliden I, Buntbarsche aus Westafrika. Tetra-Verlag, Bissendorf 1997, ISBN 3-89356-151-X.
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.
- Günther Sterba (Hrsg.), Gert Brückner: Enzyklopädie der Aquaristik und speziellen Ichthyologie. Neumann-Neudamm, Melsungen u. a. 1978, ISBN 3-7888-0252-9.
- Anton Lamboj: Hemichromis Peters, 1858. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 456–459.
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 Anton Lamboj & Stephan Koblmüller, S. (2022): Molecular phylogeny and taxonomic revision of the cichlid genus Hemichromis (Teleostei, Cichliformes, Cichlidae), with description of a new genus and revalidation of H. angolensis. Hydrobiologia, November 2022. doi: 10.1007/s10750-022-05060-y
- ↑ Anton Lamboj: Die Cichliden des westlichen Afrikas. Verlag: Natur und Tier, 2006, ISBN 386-659000-8, Seiten 96–122.
- 1 2 Arnold Roger Bitja-Nyom, Jean-François Agnèse, Antoine Pariselle, Charles Félix Bilong-Bilong, André Gilles & Jos Snoeks: A systematic revision of the five-spotted Hemichromis complex (Cichliformes: Cichlidae) from West Africa and Lower Guinea, with the description of a new species from Cameroon. Hydrobiologia (2021) DOI: 10.1007/s10750-020-04506-5
- ↑ Maximilian Cyrill Petrasko, R. Schelly, Anton Lamboj: Phylogeny and systematics of Hemichromis (Peciformes: Cichlidae). Cichlid Science 2015, DZG Tagung, Graz, Volume: 108
Weblinks
- Hemichromis auf Fishbase.org (englisch)