Hermann Ritzau (* 1874; † 9. Juli 1954 in Hannover) war ein deutscher Komponist, Dirigent und Kapellmeister.

Leben

Hermann Ritzau komponierte unter anderem die Musik der von Franz Rolan gegebenen Inszenierung von Goethes Faust anlässlich der 1911 in Hannover eröffneten Schauburg.

Jahrzehnte später komponierte Ritzau den auf den Bau des Maschsees in Hannover bezugnehmenden Maschseewalzer und das Hannover-Lied, das als Walzer mit dem Text von Chr. Weigold auch als Bildpostkarte im hannoverschen Verlag Victor Meyer erschien.

Hermann Ritzau hatte eine Tochter, die ihm im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges 1945 in der Güntherstraße im hannoverschen Stadtteil Waldhausen den Enkel, späteren Grafiker, Maler und Hochschullehrer Rolf-Hermann Geller gebar. In seinen letzten Lebensjahren beeinflusste Ritzau, der ein „[...] gesellschaftlich groß geführtes Haus mit Sängern, Musikern und bildenden Künstlern“ bewohnte, seinen Enkel maßgeblich.

Hermann Ritzau wurde im Familiengrab der Gellers auf dem Engesohder Friedhof in Hannover begraben.

Werke (Auswahl)

  • um 1900: [Lied eines Schmiedes] Sieben Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Op. 28, N°. 4 Lied eines Schmiedes / componirt von Hermann Ritzau, „Dem Königl. Opernsänger Herrn Heinrich Scheuten freundlichst gewidmet“, mit Texten von Nikolaus Lenau, Hannover: Bachmann
  • 1911: Die Liebesjagd. Operette in 3 Akten, Texte von Theodor Fischer, als Maschinenschrift (64 Seiten, in Frakturschrift), Hannover: Bühnenverlag Niedersachsen
  • 11 Variationen über „Der Karneval von Venedig“, für Salonorchester, Hannover: Oertel, [ca. 1930]
  • 1938: Hannover-Lied, mit Text von Chr. Weigold, Ausgabe für Gesang mit Klavierbegleitung und Salon-Orchester-Stimmen, Hannover: Gries & Schornagel
  • Maschseewalzer
  • Ein Mägd’lein ging einst in den Wald. Marschlied, mit Text von Franz Effner, vorgetragen von der Gruppe Die 5 Gloria-Gesangs-Guitarristen, Seite 2 einer Schellackplatte (78 Umdrehungen pro Minute, 25 cm, Matrizennummer PBi1784; Seite 1: Ich ging einmal spazieren, Volkslied) des Labels Gloria ([LC 0028] GO 13211) der Carl Lindström A.-G.

Archivalien

Archivalien von und über Hermann Ritzau finden sich beispielsweise

Einzelnachweise

  1. 1 2 Christine van den Heuvel (Verantw.): ZGS 2/1 Zeitungsausschnittsammlung des Niedersächsischen Landesverwaltungsamtes / Personen: 1) darstellende Kunst (Theater, Film), 2) Musik (alphabetisch) auf der Seite des Archivinformationssystems Niedersachsen (Arcinsys)
  2. 1 2 3 Waldemar R. Röhrbein: 1954, in: Hannover Chronik, S. 236ff,; hier: S. 238 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. 1 2 3 Assunta Verrone (Verantw.): Rolf-Hermann Geller und das Logo des Festivals der Philosophie (Memento vom 27. Juni 2016 im Internet Archive) auf der Seite accademia-di-ipazia.de
  4. N.N.: Deutsches Bühnen-Jahrbuch: Theatergeschichtliches Jahr- und Adressenbuch, F. A. Günther & Sohn A.-G., 1912, S. 90, 131 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Vergleiche das vergrößerbare Digitalisat in der Sammlung Historische Bildpostkarten auf der Seite der Universität Osnabrück
  6. Helmut Zimmermann: Güntherstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 100
  7. Robert Krokowski: Selbstverständlichkeiten. Rolf-Hermann Geller zum 50. Geburtstag, Text vom 4. Juni 1996 in der Abschrift (Ragman’s Rake document) auf der Seite alabaster.de, zuletzt abgerufen am 27. Juni 2016
  8. Cornelia Regin: StadtA H 1 HR 19 Nr. 361
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