Rosenhammer Markt Weidenberg | |
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Koordinaten: | 49° 56′ N, 11° 44′ O |
Höhe: | 442 m ü. NHN |
Einwohner: | 23 (25. Mai 1987) |
Postleitzahl: | 95466 |
Vorwahl: | 09278 |
Hammerherrenhaus Rosenhammer in Weidenberg |
Rosenhammer (früher auch Unterer Hammer genannt) ist ein Gemeindeteil des Marktes Weidenberg im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.
Geografie
Der Weiler liegt an der Warmen Steinach in direkter Nachbarschaft zu Weidenberg im Westen. Die Ortsstraße Rosenhammer mündet unmittelbar südöstlich in die Staatsstraße 2177.
Geschichte
Urkundlich wurde der Hammer erstmals im Jahr 1421 als „bey dem untern Hammer“ genannt. 1588 wurde als Hammermeister Fritz Holl erwähnt, 1615 folgte Andreas Franck und bis 1651 besaßen ihn die von Künßberg. Zwischenzeitlich waren 1625 die von Rothenhan Hammerwerksbesitzer. Von 1670 bis 1676 war es Johann Christoph Weller und bis 1746 hatten ihn die von Lindenfels. Dann wurde der Hammer markgräflicher Besitz. Das Hammergut an der Warmen Steinach bestand aus einem Hammerwerk mit dem noch vorhandenen schlossartigen Gebäude. Verarbeitet wurde Eisenerz aus den umliegenden Eisenerzgruben, vor allem das von der nahegelegenen Platte. Dort findet man noch Spuren des einstigen Erzabbaus. Der Hammer wurde im 19. Jahrhundert aufgelassen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Rosenhammer aus drei Anwesen (1 Wirtshaus mit Bräu- und Mulzhaus, 1 Mahl-, Schneid- und Schlagmühle, 1 Wohnhaus). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Amt Weidenberg.
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Neustadt am Kulm. Mit dem Gemeindeedikt wurde Rosenhammer dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Weidenberg und der zugleich gebildeten Ruralgemeinde Weidenberg zugewiesen.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: Katholische Kirche St. Michael
- Haus Nr. 2: Das ehemalige Hammerherrenhaus aus dem 16./17. Jahrhundert ist ein zweigeschossiger, rechteckig-gestreckter Bau aus verputztem Brockenmauerwerk mit Walmdach, zu sehen sind noch das Wappen derer von Rothenhan und die Jahreszahl 1625. Westlich führen zwei Rundbogentüren zu den erdgeschossigen Stall- und Wirtschaftsräumen. Längsseitig ist an der Hoffront ein halbrund vorspringender Treppenturm mit Zwiebelhaube und Wendeltreppe angebaut.
- Haus Nr. 4: Wohnhaus
- Haus Nr. 8: Gasthaus
- Grenzstein
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | * | 53 | 45 | 42 | 40 | 48 | 56 | 36 | 34 | 23 |
Häuser | * | 4 | 4 | 5 | 11 | 6 | 6 | |||
Quelle |
Religion
Rosenhammer ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Michael (Weidenberg) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Rosenhammer. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 589 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 136.
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2.
- Heinrich Kreisel/Adam Horn: Bayerische Kunstdenkmale Stadt- und Landkreis Bayreuth. 1959, S. 136
- Georg Rieß: Aus der Geschichte der Hammerwerke im Fichtelgebirge. In: Der Siebenstern 1952, S. 10
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
- Rosenhammer in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 5. Januar 2023.
- Rosenhammer in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 5. Januar 2023.
- Rosenhammer im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 5. Januar 2023
Fußnoten
- 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).
- 1 2 3 R. Winkler: Bayreuth, S. 386.
- ↑ Gemeinde Weidenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 31. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Franz Michael Ress: Bauten, Denkmäler und Stiftungen deutscher Eisenhüttenleute. Verfasst im Auftrage des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute. Verlag Stahleisen, Düsseldorf 1960, DNB 453998070, S. 172.
- 1 2 R. Winkler: Bayreuth, S. 486f.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 851, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 970 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1016 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 897 (Digitalisat).
- 1 2 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 660 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 151 (Digitalisat).