Heublumen (Flores graminis), auch Grasblüten genannt, sind ein Detritus-Gemisch von Blütenteilen, Samen, kleineren Blatt- und Stängelstücken verschiedener Wiesenpflanzen. Sie bestehen vornehmlich aus den Gräsern Quecke, Trespe, Wiesen-Lolch, Wiesen-Schwingel, Wiesen-Lieschgras, Wiesen-Fuchsschwanz, Ruchgras und Knäuelgras. Das geerntete Heu wird lediglich durch mehrfaches Sieben von groben Stängelteilen, Sand, Staub und Erde befreit. Auf dem Land gelten als Heublumen alle Pflanzenteile, die auf der Tenne von der Heugabel nicht erfasst werden. Nicht selten liegt eine dicke Heublumenschicht auf dem Tennenboden.
Neben den im Pflanzenreich überall vorkommenden Stoffen können in unterschiedlichen Mengen Flavonoide, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Cumarine und Furanocumarine nachgewiesen werden.
Verwendung
Die Volksmedizin gebraucht Heublumen für Umschläge, Auflagen und Bäder zur Schmerzlinderung, Beruhigung und Entspannung bei verkrampfter Muskulatur und zur Durchblutungssteigerung. Heublumenbäder, -wickel und -umschläge gelten in der Volksmedizin als abwehrkräftestärkend, wobei der Effekt nicht den Heublumen, sondern der Wärme zugeschrieben wird.
Literatur
- Mannfried Pahlow: Das Große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Weltbildverlag, 2005, ISBN 3-8289-1839-5
- K. Hiller, M. Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum Akademischer Verlag, 1999, Sonderausgabe Weltbild, 2003, ISBN 3-8274-1499-7