Marktgemeinde
Hochneukirchen-Gschaidt
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Wiener Neustadt (Land)
Kfz-Kennzeichen: WB
Hauptort: Hochneukirchen
Fläche: 35,13 km²
Koordinaten: 47° 27′ N, 16° 12′ O
Höhe: 769 m ü. A.
Einwohner: 1.633 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 46 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2852
Vorwahl: 02648
Gemeindekennziffer: 3 23 09
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 26
2852 Hochneukirchen-Gschaidt
Website: www.hochneukirchen-gschaidt.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Heissenberger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Hochneukirchen-Gschaidt im Bezirk Wiener Neustadt (Land)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Hochneukirchen-Gschaidt ist eine Marktgemeinde mit 1633 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Wiener Neustadt-Land im Industrieviertel in Niederösterreich.

Geografie

Die Marktgemeinde Hochneukirchen-Gschaidt liegt im Dreiländereck Niederösterreich / Burgenland / Steiermark und ist die südlichste Gemeinde der Buckligen Welt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):

  • Burgerschlag (31)
  • Grametschlag (96)
  • Gschaidt (100)
  • Harmannsdorf (103)
  • Hattmannsdorf (175)
  • Hochneukirchen (476)
  • Kirchschlagl (154)
  • Loipersdorf (46)
  • Maltern (125)
  • Offenegg (157)
  • Ulrichsdorf (62)
  • Züggen (108)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Gschaidt und Hochneukirchen.

Nachbargemeinden

Zöbern Krumbach (Niederösterreich) Bad Schönau
Schäffern (Steiermark) Kirchschlag in der Buckligen Welt
Schäffern (Steiermark) Oberschützen (Burgenland) Bernstein (Burgenland)

Ortsnamen

Hochneukirchen: Die hochgelegene neue Kirche, zu dieser Zeit im weiten Umkreis eine Besonderheit, war für den Ort namensprägend. Urkundlich: 1295 „Hochniuchkirche“

Gschaidt: Die erste Nennung deutet auf die Lage an einer Wasserscheide, einer Grenze bzw. an einem Übergang hin. Urkundlich: 1316 „Gscheid“

Geschichte

Die frühe Besiedlung des Gebietes zeigen die Funde von steinzeitlichen Steinhämmern auf der Züggenhöhe und einer Lappenaxt sowie Bronzenadel aus der Bronzezeit bei Harmannsdorf.

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lagen die heutigen Orte Gschaidt und Hochneukirchen dann in der Provinz Pannonia. Aus dieser Zeit stammt ein Topf mit rund 300 römischen Denaren sowie fünf römische Grabstelen.

Hochneukirchen wird als erster Ort von den Siedlungen im Süden der Buckligen Welt genannt, die nach der Rodung der Waldmark errichtet wurden, und zwar in einer am 27. Jänner 1295 in Bernstein ausgestellten Urkunde, in der sich Graf Yban von Güssing verpflichtet, Teile der Herrschaft Kirchschlag dem Leuthold von Kuenring, dem Inhaber der Kirchschlager Herrschaft, gegen Zahlung von 90 Golddukaten zurückzustellen.

Die Wehrkirche diente den Dorfbewohnern als Zufluchtsort. Um 1500 wurde sie um ein Wehrobergeschoß mit Schießscharten und Spählöchern erweitert, sie erhielt außerdem je einen Turm im Westen und im Osten. Der Ostturm wurde 1726 durch einen Blitzschlag beschädigt und danach abgetragen. Einfälle von Türken und Kuruzen gab es bis ins 18. Jahrhundert.

Die Katastralgemeinde Hochneukirchen gehörte zur Herrschaft Krumbach, das „Amt Gschaidt“ zur Herrschaft Ziegersberg. Sie wurden 1854 als eigenständige Gemeinden eingerichtet. Hochneukirchen zählte damals 998 Einwohner in 122 Häusern und Gschaidt 395 Einwohner in 51 Häusern. Im Jahr 1895 wurden die Freiwilligen Feuerwehren Hochneukirchen und Gschaidt gegründet, die erste Schule wurde 1774 errichtet. Im Jahr 1882 wurde die erste Aussichtswarte auf dem Hutwisch gebaut.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Hochneukirchen und Gschaidt abgeschlossene, landwirtschaftliche Gemeinden, die erste Straße von der Sägemühle (Krumbach) nach Hochneukirchen wurde 1856 erbaut. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts begann ein rascher Ausbau der Infrastruktur mit Güterwegen, Volks- und Hauptschule, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Amtsgebäude und Bauhof.

Mit 1. Jänner 1971 wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Hochneukirchen und Gschaidt zur Gemeinde Hochneukirchen-Gschaidt zusammengelegt.

Am 12. April 1995 erfolgte anlässlich der 700-Jahr-Feierlichkeiten die Erhebung zur Marktgemeinde durch den Landtag von Niederösterreich und die Verleihung des Marktwappens.

Religion

Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 97,5 % der Einwohner römisch-katholisch und 1,0 % evangelisch. 1,1 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche Hochneukirchen hl. Bartholomäus: Eine ehemalige Wehrkirche mit einer Kernsubstanz um 1300. Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte ein Ausbau der Wehrkirche. 1787 wurde die Kirche umgebaut und der Ostturm abgetragen. Der moderne Zubau im Süden wurde 1982/83 nach Plänen von Hans Petermair errichtet.
  • Katholische Pfarrkirche Gschaidt hl. Magdalena
  • Katholische Filialkirche Maltern: Ein Sakralbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
  • Aussichtswarte Hutwisch: Der Hutwisch stellt mit 896 m die höchste Erhebung der Buckligen Welt dar. Die Aussichtswarte bietet einen herrlichen Rundblick.
  • Dreiländerstein: Der Dreiländerstein markiert den Schnittpunkt der Bundesländer Niederösterreich, Steiermark und Burgenland. Dieser Stein ist zugleich der südlichste Punkt Niederösterreichs und des Bezirkes Wiener Neustadt.
  • Willersdorfer Schlucht: Naturdenkmal. Die Willersdorfer Schlucht ist eine bezaubernde Aulandschaft.

Musik

  • Musikverein Hochneukirchen
  • Musikverein Gschaidt
  • Verein zur Förderung bodenständiger Volksmusik „HUATWISCHTEIFLN“

Vereine

  • Bildungs- und Heimatwerk
  • Dorferneuerungsverein Hochneukirchen
  • Dorferneuerungsverein Gschaidt
  • Dorferneuerungsverein Grametschlag
  • Kameradschaftsbund
  • Landjugend
  • Motorsportclub
  • Seniorenbund Hochneukirchen
  • Seniorenbund Gschaidt
  • Turn- und Sportunion

Sport

  • Fußballplatz
  • 3 Tennisplätze
  • Beachvolleyballplatz
  • Turnhalle
  • umfangreiches Rad- und Wanderwegenetz, darunter der Ostösterreichische Grenzlandweg
  • 12 km Langlaufloipe (Mühlenloipe)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Neujahrskonzert des Musikvereins Hochneukirchen (jedes Jahr am 1. Jänner)
  • Dorffest des Musikvereins Hochneukirchen (jährlich am ersten Sonntag im Juli)
  • Motocross- und Endurorennen in Harmannsdorf
  • Dreiländermesse am Dreiländerstein (Willersdorfer Schlucht)
  • Zeltfeste und Bälle der Vereine

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

  • Gemeindebücherei
  • Praktischer Arzt
  • Tierarzt
  • Freiwillige Feuerwehr Hochneukirchen
  • Freiwillige Feuerwehr Maltern
  • Freiwillige Feuerwehr Gschaidt

Bildung

  • Volksschule Hochneukirchen
  • Hauptschule Hochneukirchen
  • Musikschulverband Bucklige Welt – Süd
  • NÖ Landeskindergarten Hochneukirchen
  • NÖ Landeskindergarten Gschaidt

Politik

Gemeinderat

BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1945 waren:

  • 1945–1965 Franz Henmüller
  • 1965–1975 Johann Kager
  • 1975–1990 Alfred Beiglböck
  • 1990–2008 Friedrich Beiglböck aus Maltern (ÖVP)
  • seit 2008 Thomas Heissenberger aus Hochneukirchen (ÖVP)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde
Ehrenbürger der Gemeinde
  • Konsistorialrat Alois Glatzl, Pfarrer
  • Altbürgermeister Friedrich Beiglböck
  • Heimatforscher Markus Wieser
Commons: Hochneukirchen-Gschaidt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. 1 2 3 4 Gedächtnis des Landes - Orte: Hochneukirchen. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 10. März 2023.
  3. 1 2 3 4 Geschichte. Gemeinde Hochneukirchen-Gschaidt, abgerufen am 10. März 2023 (österreichisches Deutsch).
  4. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 33. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022
  5. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 124. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022
  6. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich südlich der Donau. Teil 1. A bis L. Bundesdenkmalamt (Herausgeber), Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-364-X, Seite 822f.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Hochneukirchen-Gschaidt. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 27. September 2019.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Hochneukirchen-Gschaidt. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 27. September 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Hochneukirchen-Gschaidt. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 27. September 2019.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Hochneukirchen-Gschaidt. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 27. September 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Hochneukirchen-Gschaidt. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 27. September 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Hochneukirchen-Gschaidt. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  13. Franz Schabauer: Hochneukirchen-Gschaidt. In: Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden. 2. Auflage. NÖ. Verlag GesmbH, Wiener Neustadt 1996, S. 63.
  14. Ehrenbürgerfeier für Pfarrer Konsistorialrat Alois Glatzl, Marktgemeinde Hochneukirchen-Gschaidt, 3. Juni 2015, abgerufen am 28. September 2015
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