Frankfurt School of Finance & Management | |
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Motto | German Excellence. Global Relevance. |
Gründung | 1957 |
Trägerschaft | privat |
Ort | Frankfurt am Main |
Bundesland | Hessen |
Land | Deutschland |
Präsident und Vorsitzender der Geschäftsführung | Nils Stieglitz |
Studierende | 3.327 (2022) (hinzu kommen bundesweit ca. 2300 Teilnehmer in den berufsbegleitenden Programmen) |
Mitarbeiter | 580 |
davon Professoren | 78 (Stand 2022) |
Jahresetat | 79 Mio. EUR (2020) |
Website | www.frankfurt-school.de |
Die Frankfurt School of Finance & Management ist eine private, nach hessischem Hochschulgesetz anerkannte Hochschule mit Promotionsrecht. Träger ist die Frankfurt School of Finance & Management Stiftung. In Hamburg unterhält sie einen weiteren Campus in der HafenCity, in München ein Studienzentrum und in Düsseldorf einen weiteren Studienstandort.
Geschichte
Die Frankfurt School ist aus der Bankakademie e.V. hervorgegangen, die 1957 vom Gabler Verlag in Wiesbaden gegründet wurde. Sie bot zunächst ausschließlich Weiterbildungsprogramme für Bankkaufleute an. Sie steht in der Tradition der 1911 in Berlin gegründeten Bankakademie des „Vereins der Bankbeamten“ und des „Centralverbands des deutschen Bank- und Bankiergewerbes“, die schon damals "wissenschaftlich gebildete Praktiker" ausbilden wollten.
1966 wurde der Verein mit regionalen Verbänden des privaten Kreditgewerbes und dem Verband der Genossenschaftsbanken aus Mitgliedern neu gegründet, das Bildungsangebot wurde weiterentwickelt. In den frühen 1990er Jahren wurde der Bereich International Advisory Services (IAS) gegründet, der Beratungs- und Bildungsprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern auf der ganzen Welt managt.
1990 wurde die Hochschule für Bankwirtschaft (HfB) gegründet. 1994 schlossen die ersten 35 Studierenden als Diplom-Betriebswirte (FH) ab. Ihr zentrales Alleinstellungsmerkmal war, dass das betriebswirtschaftliche Studium parallel zu einer Berufsausbildung absolviert wurde oder, falls die Studierenden bereits eine Ausbildung abgeschlossen hatten, parallel zu einer Teilzeitberufstätigkeit studiert wurde. Auch ein Auslandssemester und -praktikum waren von Anfang obligatorisch. Im Jahr 2004 erhielt die Hochschule das Promotionsrecht.
Am 17. Januar 2007 gingen alle Geschäftsfelder der Bankakademie, also auch die HfB, in der Frankfurt School of Finance & Management auf. Seit Januar 2008 ist die Frankfurt School of Finance & Management eine gemeinnützige GmbH, die von der gleichnamigen Stiftung getragen wird.
Die Frankfurt School ist zum Wintersemester 2017/18 auf ihren neuen Campus an der Adickesallee im Frankfurter Nordend umgezogen. Der Neubau entstand 2014 bis 2017 auf dem Gelände der ehemaligen Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main.
Akkreditierungen
Die Frankfurt School ist nach Hessischem Hochschulgesetz anerkannt und damit sind auch die akademischen Grade, die sie ihren Absolventen verleiht, anerkannt.
Sie ist eine von vier deutschen Hochschulen, die von AACSB, FIBAA sowie EQUIS akkreditiert wurden. Im September 2018 erhielt sie außerdem die AMBA Akkreditierung und gehört damit zum Kreis der Triple Crown akkreditierten Institutionen.
2015 erhielt sie vorerst das befristete Promotionsrecht. Anschließend akkreditierte sie der Wissenschaftsrat für weitere fünf Jahre als eine Hochschule, die einer Universität gleichzustellen ist. Zum Ende des Jahres 2016 hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst endgültig die „Entfristung“ des Promotionsrechts für die Frankfurt School ausgesprochen.
Weitere Angaben
Zulassungsverfahren
Bei der Frankfurt School gibt es keinen Numerus clausus (NC). Zur Zulassung wird ein zweistufiges Bewerbungsverfahren durchgeführt. Auf die schriftliche Bewerbung erfolgt ein Assessment-Center, welches in deutscher oder englischer Sprache durchgeführt wird. Das Assessment-Center für die Bachelor-Programme besteht aus einem Mathematik-Test, kognitiven Tests sowie einem persönlichen Interview. Auch Englisch-Sprachkenntnisse werden im Rahmen des Assessment Centers überprüft.
Erscheinungsbild und Logo
Das Logo ist ein artifizielles Signet, in dem sich neben Anklängen an die Währungszeichen Dollar, Euro, Yen und Pfund auch die mathematisch-wissenschaftlichen Zeichen für gleich/ungleich und unendlich erkennen lassen. Die Farben waren ursprünglich dunkelblau (die Farbe der Bankakademie) und gelb-orange (ehemals HfB).
Durch die Frankfurter Kommunikationsagentur Maleki Group wurde am 30. März 2007 ein Widerspruch gegen die Marke mit dem Versuch eingereicht, der Frankfurt School of Finance & Management die Verwendung der Namensbestandteile „Frankfurt“ und „Finance“, des Logos und der Farbkombination blau/gelb zu untersagen.
Vor dem Landgericht Frankfurt am Main wurde durch den Vorsitzenden Richter Kästner am 10. November 2009 in einem öffentlichen Gütetermin dargelegt, dass eine Zeichenähnlichkeit nicht gegeben ist. Hinsichtlich der Farbkombination wurde zu einem Vergleich geraten, in dem die Frankfurt School auf die Gelbtöne im Logo verzichtet. Die Frankfurt School nutzt seit 30. August 2010 in der farblichen Gestaltung des Logos die Kombination blau/weiß.
Seit 1. September 2015 verfügt die Frankfurt School of Finance & Management über ein neues Logo. Hierbei ist der Zusatz „Bankakademie HfB“ weggefallen und durch das Motto „German Excellence. Global Relevance.“ ersetzt worden.
Befristetes Promotionsrecht
Die Frankfurt School hat seit 2005 ein Promotionsprogramm, das mit dem akademischen Grad Dr. rer. pol. abschließt. Das Promotionsrecht wurde zunächst befristet bis zum 31. Dezember 2010 verliehen, die Befristung wurde einmalig um fünf Jahre verlängert. Das Promotionsrecht der Privatschule ist nicht unumstritten. So bemerkte der Wissenschaftsrat in einer Stellungnahme zur Akkreditierung, die Frankfurt School habe „erst sehr spät energische Schritte eingeleitet, um das ihr befristet verliehene Promotionsrecht durch adäquate Forschungsleistungen zu untermauern.“ und nahm das befristet verliehene Promotionsrecht ausdrücklich von der für zehn Jahre ausgesprochenen Akkreditierung aus. Laut Wissenschaftsrat hat die Frankfurt School es versäumt, die institutionellen und infrastrukturellen Voraussetzungen für ein Forschungsumfeld zu schaffen. Daher sieht er „gegenwärtig keine ausreichende wissenschaftliche Basis, um eine Entfristung oder weitere Verlängerung des bislang befristet verliehenen Promotionsrechts für die Frankfurt School zu empfehlen.“ Nach Plagiatsvorwürfen wurde dem ersten Absolventen, der im Jahr 2007 an der Frankfurt School promoviert wurde, der Doktorgrad wieder entzogen. In einer erneuten Prüfung des Promotionsrechts stellt der Wissenschaftsrat im Jahr 2015 fest, dass „die Frankfurt School den wissenschaftlichen Maßstäben einer Hochschule, die einer Universität gleichzustellen ist, […] entspricht. Der Wissenschaftsrat empfiehlt dem Land Hessen daher, das bestehende Promotionsrecht der Frankfurt School zu verlängern.“ Auf der Basis des Gutachtens des Wissenschaftsrats im Rahmen des sogenannten „Kompaktverfahren Promotionsrecht“ hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst zum Ende des Jahres 2016 endgültig die „Entfristung“ des Promotionsrechts für die Frankfurt School ausgesprochen.
Abschneiden in Hochschulrankings
Im Hochschulranking der Wirtschaftswoche belegte die Frankfurt School of Finance & Management unter den privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland wiederholt den ersten Platz.
In zahlreichen studiengangspezifischen Rankings bewegt sich die Hochschule in den Top 100 weltweit.
Bekannte Professoren
- Eberhard Feess, Managerial Economics
- Horst Löchel, Economics
- Philipp Sandner, Economics
- Roland Koch, ehemaliger Ministerpräsident, Hessen (1999–2010)
- Sascha Steffen, Finance
- Tobias Berg, Finance
- Udo Steffens, ehemals President & CEO der Frankfurt School of Finance & Management
- Rainer Hegselmann, Philosophie
Bekannte Absolventen
- Alexander Doll, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lincoln International AG
- Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank
- Daniela Schmitt, FDP, Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz im Kabinett Dreyer III
- Klaus Stöttner, CSU, Abgeordneter im Bayerischen Landtag
- Sönke Rothenberger, Olympiasieger Dressur
- Stefan Müller, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
- Thomas Kehl, Mitgründer von Finanzfluss
Weblinks
Belege
- ↑ frankfurt-school.de
- ↑ Hochschulen in Hessen | Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Abgerufen am 14. Juli 2021.
- ↑ Organisation und Governance. Abgerufen am 14. Juli 2021.
- ↑ Fakten & Geschichte | Frankfurt School. Abgerufen am 14. Juli 2021.
- ↑ Frankfurt School of Finance & Management: Berufsbegleitender Bachelor (BA) – Unsere Studienstandorte. Abgerufen am 20. Mai 2022.
- ↑ Jan Greitens: Alfred Lansburgh (1872–1937) und "Die Bank". In: S. 22. Abgerufen am 5. September 2021.
- ↑ Bachelor-Programme. Abgerufen am 14. Juli 2021.
- ↑ Systemakkreditierte Hochschulen – FIBAA – THE QUALITY SEAL IN HIGHER EDUCATION. (Nicht mehr online verfügbar.) 2. Februar 2013, archiviert vom am 2. Februar 2013; abgerufen am 29. Juni 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Frankfurt School wird von EQUIS für fünf Jahre reakkreditiert. Abgerufen am 29. Juni 2021.
- ↑ Triple Crown for Frankfurt School: The prestigious AMBA accreditation. Abgerufen am 29. Juni 2021 (englisch).
- ↑ Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Akkreditierung (Promotionsrecht) der Frankfurt School of Finance & Management, Frankfurt a. M. (PDF) Wissenschaftsrat, 16. Oktober 2015, abgerufen am 29. Juni 2021.
- ↑ Bewerbung & Assessment Center | Frankfurt School. Abgerufen am 3. März 2021.
- ↑ LG Frankfurt 2-18 O 35/09.
- ↑ Wortbildmarke der Frankfurt School of Finance & Management (Memento vom 6. August 2012 im Internet Archive)
- ↑ Melanie Welters: Promotionsrecht verlängert. In: Journal Frankfurt. 25. Januar 2011, abgerufen am 14. September 2013.
- ↑ Stellungnahme zur Akkreditierung der Frankfurt School of Finance & Management (PDF; 297 kB), Wissenschaftsrat, S. 12 und S. 10, abgerufen am 14. Dezember 2012.
- ↑ Stellungnahme zur Akkreditierung der Frankfurt School of Finance & Management (PDF; 297 kB), Wissenschaftsrat, S. 11, abgerufen am 14. Dezember 2012.
- ↑ Jahresbericht 2007 (Memento vom 4. September 2014 im Internet Archive) (PDF) Management Research Centre, Frankfurt School of Finance & Management, S. 2.
- ↑ Frankfurt School entzieht Doktorgrad – Mh/Pressespiegel 17. Oktober 2012. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. Oktober 2012, abgerufen am 14. September 2013 (Ausgabe Nr. 242, S. 33).
- ↑ Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Akkreditierung (Promotionsrecht) der Frankfurt School of Finance & Management, Frankfurt am Main. (PDF) 16. Oktober 2015, abgerufen am 9. Februar 2017.
- ↑ WiWo-Ranking: FS ist wieder beste private Wirtschaftsuni in Deutschland. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
- ↑ Rankings. In: Frankfurt School. Abgerufen am 4. April 2023.
- ↑ Philipp Sandner gehört zu den wichtigsten Ökonomen. Abgerufen am 22. September 2019.
- ↑ Handelsblatt-VWL-Ranking 2019: VWL-Rangliste: Praxisnahe Forschung setzt sich durch. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
- ↑ Prof. Dr. Rainer Hegselmann | Frankfurt School. Abgerufen am 23. September 2023.
Koordinaten: 50° 7′ 58″ N, 8° 40′ 49″ O